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Ranke, Leopold von: Die römischen Päpste. Bd. 2. Berlin, 1836.

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Buch V. Gegenreformationen.
Mannschaft zu Hülfe zu kommen: mit 5000 Mann könne
man Irland erobern: es sey keine Festung daselbst, die sich
länger als vier Tage halten könne1). Ohne viel Schwie-
rigkeit war Papst Gregor überredet. Es hielt sich damals
ein geflüchteter Engländer, Thomas Stukley, ein Abenteurer
von Natur, der aber die Kunst Eingang zu finden, sich
Vertrauen zu erwerben in hohem Grade besaß, zu Rom
auf; der Papst ernannte ihn zu seinem Kämmerer, zum
Marquis von Leinster, und ließ es sich 40000 Scudi ko-
sten, um ihn mit Schiff und Mannschaft auszurüsten: an
der französischen Küste sollte er sich mit einer kleinen Truppe
vereinigen, die ein geflüchteter Irländer, Geraldin, eben
auch mit päpstlicher Unterstützung daselbst zusammenbrachte.
König Philipp, der keine Neigung hatte einen Krieg an-
zufangen, aber es doch nicht ungern sah, wenn Elisabeth
zu Hause zu thun bekam, gab einiges Geld dazu2). Un-
erwarteterweise aber ließ sich Stukley überreden, mit der

1) Discorso sopra il regno d'Irlanda e della gente che bi-
sogneria per conquistarlo, fatto a Gregorio XIII.
Bibliothek zu
Wien, Fuggerische Handschriften. Die Regierung der Königin wird
für eine Tyrannei erklärt: lasciando il governo a ministri Inglesi,
i quali per arricchire se stessi usavano tutta l'arte della tiran-
nide in quel regno, come trasportando le commodita del paese
in Inghiltterra, tassando il popolo contra le leggi e privilegi
antichi, e mantenendo guerra e fattioni tra i paesani, -- non vo-
lendo gli Inglesi che gli habitanti imparassero la differenza fra
il viver libero e la servitu.
2) Nach dem Nuntius Sega in seiner Relatione compen-
diosa (Ms.
der Berl. Bibliothek) 20000 Sc. "altre mercedi fece
fare al barone d'Acres, al Sr Carlo Buono et altri nobili In-
glesi che si trovavano in Madrid, ch'egli spinse andare a que-
sta
impresa insieme col vescovo Lionese d'Irlanda."

Buch V. Gegenreformationen.
Mannſchaft zu Huͤlfe zu kommen: mit 5000 Mann koͤnne
man Irland erobern: es ſey keine Feſtung daſelbſt, die ſich
laͤnger als vier Tage halten koͤnne1). Ohne viel Schwie-
rigkeit war Papſt Gregor uͤberredet. Es hielt ſich damals
ein gefluͤchteter Englaͤnder, Thomas Stukley, ein Abenteurer
von Natur, der aber die Kunſt Eingang zu finden, ſich
Vertrauen zu erwerben in hohem Grade beſaß, zu Rom
auf; der Papſt ernannte ihn zu ſeinem Kaͤmmerer, zum
Marquis von Leinſter, und ließ es ſich 40000 Scudi ko-
ſten, um ihn mit Schiff und Mannſchaft auszuruͤſten: an
der franzoͤſiſchen Kuͤſte ſollte er ſich mit einer kleinen Truppe
vereinigen, die ein gefluͤchteter Irlaͤnder, Geraldin, eben
auch mit paͤpſtlicher Unterſtuͤtzung daſelbſt zuſammenbrachte.
Koͤnig Philipp, der keine Neigung hatte einen Krieg an-
zufangen, aber es doch nicht ungern ſah, wenn Eliſabeth
zu Hauſe zu thun bekam, gab einiges Geld dazu2). Un-
erwarteterweiſe aber ließ ſich Stukley uͤberreden, mit der

1) Discorso sopra il regno d’Irlanda e della gente che bi-
sogneria per conquistarlo, fatto a Gregorio XIII.
Bibliothek zu
Wien, Fuggeriſche Handſchriften. Die Regierung der Koͤnigin wird
fuͤr eine Tyrannei erklaͤrt: lasciando il governo a ministri Inglesi,
i quali per arricchire se stessi usavano tutta l’arte della tiran-
nide in quel regno, come trasportando le commodità del paese
in Inghiltterra, tassando il popolo contra le leggi e privilegi
antichi, e mantenendo guerra e fattioni tra i paesani, — non vo-
lendo gli Inglesi che gli habitanti imparassero la differenza fra
il viver libero e la servitù.
2) Nach dem Nuntius Sega in ſeiner Relatione compen-
diosa (Ms.
der Berl. Bibliothek) 20000 Sc. „altre mercedi fece
fare al barone d’Acres, al Sr Carlo Buono et altri nobili In-
glesi che si trovavano in Madrid, ch’egli spinse andare a que-
sta
impresa insieme col vescovo Lionese d’Irlanda.“
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[86/0098] Buch V. Gegenreformationen. Mannſchaft zu Huͤlfe zu kommen: mit 5000 Mann koͤnne man Irland erobern: es ſey keine Feſtung daſelbſt, die ſich laͤnger als vier Tage halten koͤnne 1). Ohne viel Schwie- rigkeit war Papſt Gregor uͤberredet. Es hielt ſich damals ein gefluͤchteter Englaͤnder, Thomas Stukley, ein Abenteurer von Natur, der aber die Kunſt Eingang zu finden, ſich Vertrauen zu erwerben in hohem Grade beſaß, zu Rom auf; der Papſt ernannte ihn zu ſeinem Kaͤmmerer, zum Marquis von Leinſter, und ließ es ſich 40000 Scudi ko- ſten, um ihn mit Schiff und Mannſchaft auszuruͤſten: an der franzoͤſiſchen Kuͤſte ſollte er ſich mit einer kleinen Truppe vereinigen, die ein gefluͤchteter Irlaͤnder, Geraldin, eben auch mit paͤpſtlicher Unterſtuͤtzung daſelbſt zuſammenbrachte. Koͤnig Philipp, der keine Neigung hatte einen Krieg an- zufangen, aber es doch nicht ungern ſah, wenn Eliſabeth zu Hauſe zu thun bekam, gab einiges Geld dazu 2). Un- erwarteterweiſe aber ließ ſich Stukley uͤberreden, mit der 1) Discorso sopra il regno d’Irlanda e della gente che bi- sogneria per conquistarlo, fatto a Gregorio XIII. Bibliothek zu Wien, Fuggeriſche Handſchriften. Die Regierung der Koͤnigin wird fuͤr eine Tyrannei erklaͤrt: lasciando il governo a ministri Inglesi, i quali per arricchire se stessi usavano tutta l’arte della tiran- nide in quel regno, come trasportando le commodità del paese in Inghiltterra, tassando il popolo contra le leggi e privilegi antichi, e mantenendo guerra e fattioni tra i paesani, — non vo- lendo gli Inglesi che gli habitanti imparassero la differenza fra il viver libero e la servitù. 2) Nach dem Nuntius Sega in ſeiner Relatione compen- diosa (Ms. der Berl. Bibliothek) 20000 Sc. „altre mercedi fece fare al barone d’Acres, al Sr Carlo Buono et altri nobili In- glesi che si trovavano in Madrid, ch’egli spinse andare a que- sta impresa insieme col vescovo Lionese d’Irlanda.“

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Zitationshilfe: Ranke, Leopold von: Die römischen Päpste. Bd. 2. Berlin, 1836, S. 86. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ranke_paepste02_1836/98>, abgerufen am 24.11.2024.