Ranke, Leopold von: Deutsche Geschichte im Zeitalter der Reformation. Bd. 1. Berlin, 1839.Reichstag zu Worms und zu Freiburg 1497. 98. Ansprüche an sie machen wollte. 1 In Franken war derWiderstand nicht minder lebhaft: die Markgrafen von Brandenburg mußten hie und da zu Auspfändungen schrei- ten. -- Da hatten es denn freilich die Städte, die auf Lei- stungen dieser Art schon vorbereitet waren, um vieles leich- ter: von allen waren nur drei noch im Rückstand, Cölln Mühlhausen und Nordhausen: die andern hatten ihre Ge- bühr sämmtlich erlegt. Obwohl die Sache, wie wir sehen, noch lange nicht Leider ist es aus den Nachrichten, die wir hier fin- Für den Augenblick aber war es schon ein großer 1 Freiberg Geschichte der baierischen Landstände I, 568. 663.
Reichstag zu Worms und zu Freiburg 1497. 98. Anſprüche an ſie machen wollte. 1 In Franken war derWiderſtand nicht minder lebhaft: die Markgrafen von Brandenburg mußten hie und da zu Auspfändungen ſchrei- ten. — Da hatten es denn freilich die Städte, die auf Lei- ſtungen dieſer Art ſchon vorbereitet waren, um vieles leich- ter: von allen waren nur drei noch im Rückſtand, Cölln Mühlhauſen und Nordhauſen: die andern hatten ihre Ge- bühr ſämmtlich erlegt. Obwohl die Sache, wie wir ſehen, noch lange nicht Leider iſt es aus den Nachrichten, die wir hier fin- Für den Augenblick aber war es ſchon ein großer 1 Freiberg Geſchichte der baieriſchen Landſtaͤnde I, 568. 663.
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Reichstag zu Worms und zu Freiburg 1497. 98.
Anſprüche an ſie machen wollte. 1 In Franken war der
Widerſtand nicht minder lebhaft: die Markgrafen von
Brandenburg mußten hie und da zu Auspfändungen ſchrei-
ten. — Da hatten es denn freilich die Städte, die auf Lei-
ſtungen dieſer Art ſchon vorbereitet waren, um vieles leich-
ter: von allen waren nur drei noch im Rückſtand, Cölln
Mühlhauſen und Nordhauſen: die andern hatten ihre Ge-
bühr ſämmtlich erlegt.
Obwohl die Sache, wie wir ſehen, noch lange nicht
zum Ziel gediehen, ſo war ſie doch in guten Zug gebracht,
und Waximilian war von dieſem Erfolg höchlich befrie-
digt. Jetzt bequemte er ſich, auch von ſeinen eignen Erb-
landen Bericht zu erſtatten. In Öſtreich, Steiermark und
Tirol hat er 27000 G. eingenommen; in den Nieder-
landen dagegen war viel Widerſpruch erhoben worden.
Die Einen, berichtet der König, „ſo von wälſcher Art,“
hatten geſagt ſie ſeyen gar nicht unter dem Reiche: die
Andern, „ſo ſich zur deutſchen Nation halten,“ erklärten
dagegen, ſie würden erſt abwarten was ihre Nachbarn am
Rheine thäten.
Leider iſt es aus den Nachrichten, die wir hier fin-
den, nicht möglich, zu ſtatiſtiſchen Reſultaten zu gelangen.
Die Zahlungen waren noch zu ungleichmäßig und die mei-
ſten Berechnungen fehlen.
Für den Augenblick aber war es ſchon ein großer
Erfolg, daß man dem König das Geld, das er zu for-
dern hatte, entweder ſogleich zahlen, oder doch mit Sicher-
heit verſprechen konnte. Dadurch ward er auch ſeinerſeits
1 Freiberg Geſchichte der baieriſchen Landſtaͤnde I, 568. 663.
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