Ranke, Leopold von: Deutsche Geschichte im Zeitalter der Reformation. Bd. 2. Berlin, 1839.Die Städte und der kaiserliche Hof. gehalten, der jetzt auch der Graf von Nassau beiwohnte.Nachdem man die Thüren sorgfältig verschlossen, ward den Gesandten eröffnet, der Kaiser beabsichtige, die Regierung in seine Hand zu nehmen, einen tapfern Statthalter und ein stattliches Kammergericht zu verordnen: den Zoll aber nicht zur Ausführung kommen zu lassen. Die Bewilligung einer bestimmten Summe ward den Auch wegen der Monopolien hatten die Gesandten, Hierauf, nach wohl ausgerichtetem Auftrag, verließen Die Summe ist: zwischen den Städten und dem kai- 1 Der gemeynen Frey und Reichs Stadt Potschafften Hand- lung bey Romisch Kayserl. Majestadt zu Valedolid in Castilia. Im Monat Augusti anno 1523. In den Frankf. AA. Tom. XXXIX fol. 39--56. 9*
Die Staͤdte und der kaiſerliche Hof. gehalten, der jetzt auch der Graf von Naſſau beiwohnte.Nachdem man die Thüren ſorgfältig verſchloſſen, ward den Geſandten eröffnet, der Kaiſer beabſichtige, die Regierung in ſeine Hand zu nehmen, einen tapfern Statthalter und ein ſtattliches Kammergericht zu verordnen: den Zoll aber nicht zur Ausführung kommen zu laſſen. Die Bewilligung einer beſtimmten Summe ward den Auch wegen der Monopolien hatten die Geſandten, Hierauf, nach wohl ausgerichtetem Auftrag, verließen Die Summe iſt: zwiſchen den Städten und dem kai- 1 Der gemeynen Frey und Reichs Stadt Potſchafften Hand- lung bey Romiſch Kayſerl. Majeſtadt zu Valedolid in Caſtilia. Im Monat Auguſti anno 1523. In den Frankf. AA. Tom. XXXIX fol. 39—56. 9*
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Die Staͤdte und der kaiſerliche Hof.
gehalten, der jetzt auch der Graf von Naſſau beiwohnte.
Nachdem man die Thüren ſorgfältig verſchloſſen, ward den
Geſandten eröffnet, der Kaiſer beabſichtige, die Regierung
in ſeine Hand zu nehmen, einen tapfern Statthalter und
ein ſtattliches Kammergericht zu verordnen: den Zoll aber
nicht zur Ausführung kommen zu laſſen.
Die Bewilligung einer beſtimmten Summe ward den
Geſandten erlaſſen: aber ſie verſprachen, mit Hannart, der
als kaiſerlicher Commiſſar nach Deutſchland kommen werde,
ein Abkommen zu treffen.
Auch wegen der Monopolien hatten die Geſandten,
nicht eigentlich im Auftrag der geſammten Städte, aber
im Namen der großen Geſellſchaften, zu unterhandeln. Die
Allgewalt des Geldes und der Geldbeſitzer führte ſie ſehr
bald zum Ziel. Dem Regiment ſollte aufgegeben werden,
auch in Hinſicht der Monopolien keinen Beſchluß zu faſ-
ſen, ohne nochmals bei S. Mt angefragt zu haben. 1
Hierauf, nach wohl ausgerichtetem Auftrag, verließen
die Geſandten Spanien. In Lyon hatten ſie eine Audienz
bei König Franz I, der ſeinen Unmuth über den Kaiſer
gegen ſie ausſchüttete. Im Dezember langten ſie in Nürn-
berg an, wo ſich eben ein neuer Reichstag verſammelte.
Die Summe iſt: zwiſchen den Städten und dem kai-
ſerlichen Hofe war es zu einer Vereinbarung gegen den
bisherigen Gang der Reichsverwaltung überhaupt, beſonders
aber gegen das Regiment gekommen.
1 Der gemeynen Frey und Reichs Stadt Potſchafften Hand-
lung bey Romiſch Kayſerl. Majeſtadt zu Valedolid in Caſtilia. Im
Monat Auguſti anno 1523. In den Frankf. AA. Tom. XXXIX
fol. 39—56.
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