Ranke, Leopold von: Deutsche Geschichte im Zeitalter der Reformation. Bd. 2. Berlin, 1839.Erstes Capitel. Französisch-italienische Kriege bis zur Ligue von Cognac. 1521 -- 1526. Im zehnten Jahrhundert, als die abendländischen Völker, Im elften und zwölften Jahrhunderte erkannten noch Arles und Lyon, so gut wie Mailand und Pisa ge- Am Ende des zwölften, in der ersten Hälfte des drei- Erſtes Capitel. Franzöſiſch-italieniſche Kriege bis zur Ligue von Cognac. 1521 — 1526. Im zehnten Jahrhundert, als die abendländiſchen Völker, Im elften und zwölften Jahrhunderte erkannten noch Arles und Lyon, ſo gut wie Mailand und Piſa ge- Am Ende des zwölften, in der erſten Hälfte des drei- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0261" n="[251]"/> <div n="2"> <head><hi rendition="#g">Erſtes Capitel</hi>.<lb/> Franzöſiſch-italieniſche Kriege bis zur Ligue von Cognac.<lb/> 1521 — 1526.</head><lb/> <p><hi rendition="#in">I</hi>m zehnten Jahrhundert, als die abendländiſchen Völker,<lb/> noch in den Anfängen ihrer Bildung begriffen, auf allen<lb/> Seiten von den Einfällen überlegener feindſeliger Weltele-<lb/> mente heimgeſucht wurden, waren es die Deutſchen, welche<lb/> die erſten großen Siege erfochten. Indem ſie ſich ſelber<lb/> vertheidigten, leiſteten ſie auch allen andern unſchätzbare<lb/> Dienſte. Sie verſchafften dem Abendlande wieder eine ſelb-<lb/> ſtändige Haltung: mit ihren glücklichen Waffen erneuerten<lb/> ſie die Idee eines occidentaliſchen Reiches: zwei Drittheil<lb/> des großen carolingiſchen Erbes fielen ihnen anheim.</p><lb/> <p>Im elften und zwölften Jahrhunderte erkannten noch<lb/> alle umwohnenden Nationen die Hoheit des Reiches an:<lb/> wie im Norden und Oſten, ſo im Süden und Weſten.</p><lb/> <p>Arles und Lyon, ſo gut wie Mailand und Piſa ge-<lb/> hörten zu demſelben.</p><lb/> <p>Am Ende des zwölften, in der erſten Hälfte des drei-<lb/> zehnten Jahrhunderts finden wir unſre Kaiſer ſich eine<lb/> ſtarke Hausmacht in Italien gründen: mehr als einmal er-<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[251]/0261]
Erſtes Capitel.
Franzöſiſch-italieniſche Kriege bis zur Ligue von Cognac.
1521 — 1526.
Im zehnten Jahrhundert, als die abendländiſchen Völker,
noch in den Anfängen ihrer Bildung begriffen, auf allen
Seiten von den Einfällen überlegener feindſeliger Weltele-
mente heimgeſucht wurden, waren es die Deutſchen, welche
die erſten großen Siege erfochten. Indem ſie ſich ſelber
vertheidigten, leiſteten ſie auch allen andern unſchätzbare
Dienſte. Sie verſchafften dem Abendlande wieder eine ſelb-
ſtändige Haltung: mit ihren glücklichen Waffen erneuerten
ſie die Idee eines occidentaliſchen Reiches: zwei Drittheil
des großen carolingiſchen Erbes fielen ihnen anheim.
Im elften und zwölften Jahrhunderte erkannten noch
alle umwohnenden Nationen die Hoheit des Reiches an:
wie im Norden und Oſten, ſo im Süden und Weſten.
Arles und Lyon, ſo gut wie Mailand und Piſa ge-
hörten zu demſelben.
Am Ende des zwölften, in der erſten Hälfte des drei-
zehnten Jahrhunderts finden wir unſre Kaiſer ſich eine
ſtarke Hausmacht in Italien gründen: mehr als einmal er-
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Zitationshilfe: | Ranke, Leopold von: Deutsche Geschichte im Zeitalter der Reformation. Bd. 2. Berlin, 1839, S. [251]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ranke_reformation02_1839/261>, abgerufen am 16.07.2024. |