Ranke, Leopold von: Deutsche Geschichte im Zeitalter der Reformation. Bd. 5. Berlin, 1843.Heinrich II und die Farnesen. richt von der Erwartung ergriffen, daß eine Änderung derallgemeinen Politik bevorstehe: sie tranken wohl einander Glück zu bei der Nachricht von diesem Friedensschluß. Heinrich II und die Farnesen. Ein sehr außerordentliches Verhältniß waltete schon alle Im September 1548 trug der König dem Kaiser noch Aber gleich bei dem ersten Schritte scheiterten sie auch. Montmorency bekennt in einem Brief an Marillac, er 1 Sehr unumwunden lautet dieser Antrag: Cette intelligence
commune seroit a l'ung et l'autre le moyen pour mettre soubs eux et a leur devotion ce qui seroit utile et propre a chacun d'eux. Worte des Connetable in einem Schreiben an Marillac o. D. (Sept. 1548), angekommen im October. Heinrich II und die Farneſen. richt von der Erwartung ergriffen, daß eine Änderung derallgemeinen Politik bevorſtehe: ſie tranken wohl einander Glück zu bei der Nachricht von dieſem Friedensſchluß. Heinrich II und die Farneſen. Ein ſehr außerordentliches Verhältniß waltete ſchon alle Im September 1548 trug der König dem Kaiſer noch Aber gleich bei dem erſten Schritte ſcheiterten ſie auch. Montmorency bekennt in einem Brief an Marillac, er 1 Sehr unumwunden lautet dieſer Antrag: Cette intelligence
commune seroit à l’ung et l’autre le moyen pour mettre soubs eux et à leur devotion ce qui seroit utile et propre à chacun d’eux. Worte des Connetable in einem Schreiben an Marillac o. D. (Sept. 1548), angekommen im October. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0183" n="171"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Heinrich</hi><hi rendition="#aq">II</hi><hi rendition="#g">und die Farneſen</hi>.</fw><lb/> richt von der Erwartung ergriffen, daß eine Änderung der<lb/> allgemeinen Politik bevorſtehe: ſie tranken wohl einander Glück<lb/> zu bei der Nachricht von dieſem Friedensſchluß.</p> </div><lb/> <div n="3"> <head>Heinrich <hi rendition="#aq">II</hi> und die Farneſen.</head><lb/> <p>Ein ſehr außerordentliches Verhältniß waltete ſchon alle<lb/> dieſe Jahre daher zwiſchen dem König von Frankreich und<lb/> dem Kaiſer ob.</p><lb/> <p>Im September 1548 trug der König dem Kaiſer noch<lb/> einmal die engſte Allianz an, die durch die Vermählung ſei-<lb/> ner Schweſter mit dem Prinzen von Spanien bekräftigt wer-<lb/> den ſolle. <note place="foot" n="1">Sehr unumwunden lautet dieſer Antrag: <hi rendition="#aq">Cette intelligence<lb/> commune seroit à l’ung et l’autre le moyen pour mettre soubs<lb/> eux et à leur devotion ce qui seroit utile et propre à chacun<lb/> d’eux.</hi> Worte des Connetable in einem Schreiben an Marillac o.<lb/> D. (Sept. 1548), angekommen im October.</note> Bei der Mittheilung dieſes Gedankens rief Gran-<lb/> vella aus, wenn er den Tod ſchon zwiſchen den Zähnen<lb/> hätte, würde ihn eine Mittheilung dieſer Art wieder ins Le-<lb/> ben zurückrufen, und die Unterhandlungen darüber wurden<lb/> wirklich eröffnet.</p><lb/> <p>Aber gleich bei dem erſten Schritte ſcheiterten ſie auch.<lb/> Der Kaiſer bezeichnete eine Bedingung als unerläßlich, welche<lb/> die Franzoſen ſchlechterdings nicht eingehn wollten, die Her-<lb/> ausgabe von Piemont; — vorausgeſetzt daß es ja mit je-<lb/> nem Vorſchlag überhaupt jemals dem einen oder dem an-<lb/> dern Theile Ernſt geweſen iſt.</p><lb/> <p>Montmorency bekennt in einem Brief an Marillac, er<lb/> habe damit nur Zeit zu gewinnen geſucht.</p><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [171/0183]
Heinrich II und die Farneſen.
richt von der Erwartung ergriffen, daß eine Änderung der
allgemeinen Politik bevorſtehe: ſie tranken wohl einander Glück
zu bei der Nachricht von dieſem Friedensſchluß.
Heinrich II und die Farneſen.
Ein ſehr außerordentliches Verhältniß waltete ſchon alle
dieſe Jahre daher zwiſchen dem König von Frankreich und
dem Kaiſer ob.
Im September 1548 trug der König dem Kaiſer noch
einmal die engſte Allianz an, die durch die Vermählung ſei-
ner Schweſter mit dem Prinzen von Spanien bekräftigt wer-
den ſolle. 1 Bei der Mittheilung dieſes Gedankens rief Gran-
vella aus, wenn er den Tod ſchon zwiſchen den Zähnen
hätte, würde ihn eine Mittheilung dieſer Art wieder ins Le-
ben zurückrufen, und die Unterhandlungen darüber wurden
wirklich eröffnet.
Aber gleich bei dem erſten Schritte ſcheiterten ſie auch.
Der Kaiſer bezeichnete eine Bedingung als unerläßlich, welche
die Franzoſen ſchlechterdings nicht eingehn wollten, die Her-
ausgabe von Piemont; — vorausgeſetzt daß es ja mit je-
nem Vorſchlag überhaupt jemals dem einen oder dem an-
dern Theile Ernſt geweſen iſt.
Montmorency bekennt in einem Brief an Marillac, er
habe damit nur Zeit zu gewinnen geſucht.
1 Sehr unumwunden lautet dieſer Antrag: Cette intelligence
commune seroit à l’ung et l’autre le moyen pour mettre soubs
eux et à leur devotion ce qui seroit utile et propre à chacun
d’eux. Worte des Connetable in einem Schreiben an Marillac o.
D. (Sept. 1548), angekommen im October.
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