Ranke, Leopold von: Deutsche Geschichte im Zeitalter der Reformation. Bd. 5. Berlin, 1843.Mineralogie. brauchten, um in der Reihe der Wissenschaften eine würdigeund glänzende Stelle einzunehmen. Dieß gethan zu haben und zwar mit eigener Einsicht und dem unabläßigen Eifer, der allein wissenschaftliche Erfolge zu sichern vermag, ist das Ver- dienst Georg Agricolas. 1 Er hatte das Glück, nicht Anfänge noch zweifelhafte Versuche, sondern erprobte und zusammen- hängende Kenntnisse, beinahe Systeme der Mineralogie und Metallurgie darbieten zu können, die eine Grundlage aller spätern Studien nicht allein diesseit der Alpen sondern für die Welt geworden sind. 2 Ein herrliches Werk würde seyn, wenn einmal die Theil- 1 Die Beziehung auf die Alten gab er darum nicht auf. De vett. et novis metallis (383). De rebus subterraneis, quas vel sparsas et disjectas in Graecorum et Latinorum libris inveni, vel ex bene peritis artis metallicae didici, vel denique ipse vidi in fodinis et officinis, explicavi. 2 Man findet bei ihm spathum, quarzum, wismuthum, zin- cum, cobalum. Beckmann Beiträge zur Geschichte der Erfindungen III, 552. 31*
Mineralogie. brauchten, um in der Reihe der Wiſſenſchaften eine würdigeund glänzende Stelle einzunehmen. Dieß gethan zu haben und zwar mit eigener Einſicht und dem unabläßigen Eifer, der allein wiſſenſchaftliche Erfolge zu ſichern vermag, iſt das Ver- dienſt Georg Agricolas. 1 Er hatte das Glück, nicht Anfänge noch zweifelhafte Verſuche, ſondern erprobte und zuſammen- hängende Kenntniſſe, beinahe Syſteme der Mineralogie und Metallurgie darbieten zu können, die eine Grundlage aller ſpätern Studien nicht allein dieſſeit der Alpen ſondern für die Welt geworden ſind. 2 Ein herrliches Werk würde ſeyn, wenn einmal die Theil- 1 Die Beziehung auf die Alten gab er darum nicht auf. De vett. et novis metallis (383). De rebus subterraneis, quas vel sparsas et disjectas in Graecorum et Latinorum libris inveni, vel ex bene peritis artis metallicae didici, vel denique ipse vidi in fodinis et officinis, explicavi. 2 Man findet bei ihm spathum, quarzum, wismuthum, zin- cum, cobalum. Beckmann Beitraͤge zur Geſchichte der Erfindungen III, 552. 31*
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Mineralogie.
brauchten, um in der Reihe der Wiſſenſchaften eine würdige
und glänzende Stelle einzunehmen. Dieß gethan zu haben
und zwar mit eigener Einſicht und dem unabläßigen Eifer, der
allein wiſſenſchaftliche Erfolge zu ſichern vermag, iſt das Ver-
dienſt Georg Agricolas. 1 Er hatte das Glück, nicht Anfänge
noch zweifelhafte Verſuche, ſondern erprobte und zuſammen-
hängende Kenntniſſe, beinahe Syſteme der Mineralogie und
Metallurgie darbieten zu können, die eine Grundlage aller
ſpätern Studien nicht allein dieſſeit der Alpen ſondern für
die Welt geworden ſind. 2
Ein herrliches Werk würde ſeyn, wenn einmal die Theil-
nahme welche die Deutſchen an der Fortbildung der Wiſſen-
ſchaften überhaupt genommen haben, im Lichte der europäiſchen
Entwickelung jedes Jahrhunderts mit gerechter Würdigung
dargeſtellt werden könnte. Zu einer allgemeinen Geſchichte der
Nation wäre es eigentlich unentbehrlich. Denn nicht allein
in den Bildungen des Staats und der Kirche, oder in Poeſie
und Kunſt, tritt der Geiſt eines großen Volkes hervor; zu-
weilen werfen ſich die beſten Kräfte auf die wiſſenſchaftlichen
Gebiete; man muß wiſſen, was ſie da ſchaffen und vollbrin-
gen, wenn man die Beſtrebungen einer Epoche überhaupt
verſtehen will. Die Zeit die wir hier betrachten, würde eine
1 Die Beziehung auf die Alten gab er darum nicht auf. De
vett. et novis metallis (383). De rebus subterraneis, quas vel
sparsas et disjectas in Graecorum et Latinorum libris inveni, vel
ex bene peritis artis metallicae didici, vel denique ipse vidi in
fodinis et officinis, explicavi.
2 Man findet bei ihm spathum, quarzum, wismuthum, zin-
cum, cobalum. Beckmann Beitraͤge zur Geſchichte der Erfindungen
III, 552.
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