Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 1. Erfurt, 1753.10. Cap. Von Fermentation auf diese hinwiederum Scheid-Hölzer, Steine u.d. gl. geleget, damit er recht beschwert wird. Man lässet es drey, vier, fünf, auch wohl sechs Tage, nachdem es kalte oder warme Witterung ist, da- bey beruhen, jedoch muß man nach verflossenen drey oder vier Tagen darnach sehen lassen. Wenn der Schober inwendig heiß ist, und zwar auf eine solche Art, daß man fast Eyer darinnen sie- den könte, auch gewaltig anfänget zu stinken und zu rauchen, und die Schotten in die Fäulnis ge- gangen sind, so ist es Zeit denselben nach und nach von einander zu bringen. Dieses geschie- het also, man nimt einen Samen-Stängel nach dem andern von dem Haufen herunter, und schüt- telt solchen auf ein untergebreitetes Tuch, man klopfet mit der Hand auf die Samen-Stängel, woraus die Körner ganz willig herunter fallen. Dieses Ausklopfen muß ja mit keinem Stecken ge- schehen, indem die Samen-Körner noch zu weich sind und solchergestalt gar leicht zerschmissen wer- den könten. Solte sich es finden, daß diese gedachte gen,
10. Cap. Von Fermentation auf dieſe hinwiederum Scheid-Hoͤlzer, Steine u.d. gl. geleget, damit er recht beſchwert wird. Man laͤſſet es drey, vier, fuͤnf, auch wohl ſechs Tage, nachdem es kalte oder warme Witterung iſt, da- bey beruhen, jedoch muß man nach verfloſſenen drey oder vier Tagen darnach ſehen laſſen. Wenn der Schober inwendig heiß iſt, und zwar auf eine ſolche Art, daß man faſt Eyer darinnen ſie- den koͤnte, auch gewaltig anfaͤnget zu ſtinken und zu rauchen, und die Schotten in die Faͤulnis ge- gangen ſind, ſo iſt es Zeit denſelben nach und nach von einander zu bringen. Dieſes geſchie- het alſo, man nimt einen Samen-Staͤngel nach dem andern von dem Haufen herunter, und ſchuͤt- telt ſolchen auf ein untergebreitetes Tuch, man klopfet mit der Hand auf die Samen-Staͤngel, woraus die Koͤrner ganz willig herunter fallen. Dieſes Ausklopfen muß ja mit keinem Stecken ge- ſchehen, indem die Samen-Koͤrner noch zu weich ſind und ſolchergeſtalt gar leicht zerſchmiſſen wer- den koͤnten. Solte ſich es finden, daß dieſe gedachte gen,
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10. Cap. Von Fermentation
auf dieſe hinwiederum Scheid-Hoͤlzer, Steine u.
d. gl. geleget, damit er recht beſchwert wird. Man
laͤſſet es drey, vier, fuͤnf, auch wohl ſechs Tage,
nachdem es kalte oder warme Witterung iſt, da-
bey beruhen, jedoch muß man nach verfloſſenen
drey oder vier Tagen darnach ſehen laſſen. Wenn
der Schober inwendig heiß iſt, und zwar auf
eine ſolche Art, daß man faſt Eyer darinnen ſie-
den koͤnte, auch gewaltig anfaͤnget zu ſtinken und
zu rauchen, und die Schotten in die Faͤulnis ge-
gangen ſind, ſo iſt es Zeit denſelben nach und
nach von einander zu bringen. Dieſes geſchie-
het alſo, man nimt einen Samen-Staͤngel nach
dem andern von dem Haufen herunter, und ſchuͤt-
telt ſolchen auf ein untergebreitetes Tuch, man
klopfet mit der Hand auf die Samen-Staͤngel,
woraus die Koͤrner ganz willig herunter fallen.
Dieſes Ausklopfen muß ja mit keinem Stecken ge-
ſchehen, indem die Samen-Koͤrner noch zu weich
ſind und ſolchergeſtalt gar leicht zerſchmiſſen wer-
den koͤnten.
Solte ſich es finden, daß dieſe gedachte
Merkmahle noch nicht da waͤren, und die Fer-
mentation alſo noch nicht genugſam geſchehen waͤ-
re, ſo leget man noch zwey bis drey Tage die Bre-
ter wiederum darauf, beſchweret den Schober wie
zuvor, und continuiret damit, bis dieſelbe voͤllig
vorhanden. Es geſchiehet auch, daß nicht alle
Samen-Staͤngel mit ihren Schotten oder Sam-
Capſeln zugleich fermentiren; ſind nun noch wel-
che gruͤne darunter, ſo muß man ſolche zuruͤck le-
gen,
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