Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 1. Erfurt, 1753.als 2 St. zum Aufgehen zu bringen. "tractiren, solcher Gestalt: Recip. Die Asche von"Baum-Mooß, und sehr gefaulten Mist, welche "man zum öftern mit Mist-Lacken besprengen, und "so vielmal an der Sonnen (oder über einen war- "men Kachel-Ofen) wieder trucknen lassen muß, "bis daß durch solches Aufgiessen eine fette mul- "michte Erde daraus wird. Dieselbe Erde in "ein Gefäß oder glaßirten Topf gethan, denn sonst "in andern Gefässen vertrucknet und verzehret sich "die Feuchtigkeit. Diesen Mist oder fette Erde "kan man den Winter und Sommer brauchen. "Jm Winter thut man besonders die Erde in eine "erdene Scherben, oder breiten glaßirten Topf, "machet sie feucht, arbeitet sie stets bey wenigen "Ausgiessen, also, bis sie dergestalt befeuchtet sey, "daß sie einer Erden gleich komme, die man be- "säen sol. Wenn sie nun dergestalt zugerichtet ist, "so setzet sie über eine Kohlpfanne, und gebt ihr "einen solchen Grad der Wärme, die sich mit der "im Julio vergleiche, und wenn es so warm wird, "als wäre es von der grossen Sonnen-Hitze er- "wärmet, so säet man den Samen, nemlich Por- "tulac, Lactuc &c. Es muß aber vorige Nacht "erstlich der Same in guter warmer und ver- "faulter Mist-Lacke angefeuchtet werden. Wenn "er nun gesäet ist, gleichwie man sonst auf plat- "ter Erde pfleget zu säen, so begiesset dasselbe mit "laulicht gemachtem Regen-Wasser, so werden "zum wenigsten diese beyden Samen innerhalb 2. "oder 3. Stunden, ein jedes nach seiner Art so "viel hervorbringen, daß man einen guten Sallat "zu
als 2 St. zum Aufgehen zu bringen. „tractiren, ſolcher Geſtalt: Recip. Die Aſche von„Baum-Mooß, und ſehr gefaulten Miſt, welche „man zum oͤftern mit Miſt-Lacken beſprengen, und „ſo vielmal an der Sonnen (oder uͤber einen war- „men Kachel-Ofen) wieder trucknen laſſen muß, „bis daß durch ſolches Aufgieſſen eine fette mul- „michte Erde daraus wird. Dieſelbe Erde in „ein Gefaͤß oder glaßirten Topf gethan, denn ſonſt „in andern Gefaͤſſen vertrucknet und verzehret ſich „die Feuchtigkeit. Dieſen Miſt oder fette Erde „kan man den Winter und Sommer brauchen. „Jm Winter thut man beſonders die Erde in eine „erdene Scherben, oder breiten glaßirten Topf, „machet ſie feucht, arbeitet ſie ſtets bey wenigen „Auſgieſſen, alſo, bis ſie dergeſtalt befeuchtet ſey, „daß ſie einer Erden gleich komme, die man be- „ſaͤen ſol. Wenn ſie nun dergeſtalt zugerichtet iſt, „ſo ſetzet ſie uͤber eine Kohlpfanne, und gebt ihr „einen ſolchen Grad der Waͤrme, die ſich mit der „im Julio vergleiche, und wenn es ſo warm wird, „als waͤre es von der groſſen Sonnen-Hitze er- „waͤrmet, ſo ſaͤet man den Samen, nemlich Por- „tulac, Lactuc &c. Es muß aber vorige Nacht „erſtlich der Same in guter warmer und ver- „faulter Miſt-Lacke angefeuchtet werden. Wenn „er nun geſaͤet iſt, gleichwie man ſonſt auf plat- „ter Erde pfleget zu ſaͤen, ſo begieſſet daſſelbe mit „laulicht gemachtem Regen-Waſſer, ſo werden „zum wenigſten dieſe beyden Samen innerhalb 2. „oder 3. Stunden, ein jedes nach ſeiner Art ſo „viel hervorbringen, daß man einen guten Sallat „zu
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als 2 St. zum Aufgehen zu bringen.
„tractiren, ſolcher Geſtalt: Recip. Die Aſche von
„Baum-Mooß, und ſehr gefaulten Miſt, welche
„man zum oͤftern mit Miſt-Lacken beſprengen, und
„ſo vielmal an der Sonnen (oder uͤber einen war-
„men Kachel-Ofen) wieder trucknen laſſen muß,
„bis daß durch ſolches Aufgieſſen eine fette mul-
„michte Erde daraus wird. Dieſelbe Erde in
„ein Gefaͤß oder glaßirten Topf gethan, denn ſonſt
„in andern Gefaͤſſen vertrucknet und verzehret ſich
„die Feuchtigkeit. Dieſen Miſt oder fette Erde
„kan man den Winter und Sommer brauchen.
„Jm Winter thut man beſonders die Erde in eine
„erdene Scherben, oder breiten glaßirten Topf,
„machet ſie feucht, arbeitet ſie ſtets bey wenigen
„Auſgieſſen, alſo, bis ſie dergeſtalt befeuchtet ſey,
„daß ſie einer Erden gleich komme, die man be-
„ſaͤen ſol. Wenn ſie nun dergeſtalt zugerichtet iſt,
„ſo ſetzet ſie uͤber eine Kohlpfanne, und gebt ihr
„einen ſolchen Grad der Waͤrme, die ſich mit der
„im Julio vergleiche, und wenn es ſo warm wird,
„als waͤre es von der groſſen Sonnen-Hitze er-
„waͤrmet, ſo ſaͤet man den Samen, nemlich Por-
„tulac, Lactuc &c. Es muß aber vorige Nacht
„erſtlich der Same in guter warmer und ver-
„faulter Miſt-Lacke angefeuchtet werden. Wenn
„er nun geſaͤet iſt, gleichwie man ſonſt auf plat-
„ter Erde pfleget zu ſaͤen, ſo begieſſet daſſelbe mit
„laulicht gemachtem Regen-Waſſer, ſo werden
„zum wenigſten dieſe beyden Samen innerhalb 2.
„oder 3. Stunden, ein jedes nach ſeiner Art ſo
„viel hervorbringen, daß man einen guten Sallat
„zu
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