Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 2. Erfurt, 1753.6. Cap. Vom Oculiren. andern Garten- und Haushaltungs-Büchern nach-schlagen. §. 2. Von denOculier- Reisern. Es ist hier abermal nöthig, daß die Rei- §. 3. Von Ablö-sung des Auges. Die Ablösung der Augen wird also verrich- hier-
6. Cap. Vom Oculiren. andern Garten- und Haushaltungs-Buͤchern nach-ſchlagen. §. 2. Von denOculier- Reiſern. Es iſt hier abermal noͤthig, daß die Rei- §. 3. Von Abloͤ-ſung des Auges. Die Abloͤſung der Augen wird alſo verrich- hier-
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6. Cap. Vom Oculiren.
andern Garten- und Haushaltungs-Buͤchern nach-
ſchlagen.
§. 2.
Es iſt hier abermal noͤthig, daß die Rei-
ſer, wovon man die Augen nehmen wil, von
guten tragbaren Baͤumen ſeyn, ſonſt wuͤrde man
nimmermehr einen fruchtbaren Baum davon er-
halten. Auch hat man jede Art, wo es moͤglich,
wieder auf ihres gleichen zu bringen, und heiſt
es hier, gleich und gleich geſellet ſich gerne. Bey
Erwehlung aber dieſer Oculir-Reiſer, es ſey von
einer Gattung wovon es wolle, muß auch ei-
gentlich dahin geſehen werden, daß ſie fein braun
und reif ausſehen. Dieſe ſchneidet oder bricht
man von dem Baume herunter, kuͤrzet mit dem
Meſſer von einem jeden Blate die Helfte ab,
und ſtellet ſolche alſobald in einen Topf oder
Glas mit reinem Waſſer, denn wenn man ſie
nur ſo hinlegen wolte, ſo wuͤrden ſie gar bald ih-
ren Saft verlieren und verwelken, daß hernach die
Augen nicht reinlich koͤnten herunter gebracht wer-
den. Wenn man ſie nicht alſobald gebrauchen
wil, koͤnnen ſie eine Nacht, auch wohl etwas laͤn-
ger darinnen ſtehen bleiben; doch muß es auch
nicht alzulange geſchehen, daß ſie nicht erſauffen.
§. 3.
Die Abloͤſung der Augen wird alſo verrich-
tet: Man ſchneidet mit dem Oculier-Meſſer
um das Auge herum, und zwar oben laͤnglich
und unten breit, wie Tab. I. D. zu ſehen,
doch ohne das Auge zu beſchaͤdigen, und luͤftet
hier-
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