Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 2. Erfurt, 1753.der Steinobst-Bäume. §. 9. Dieser Baum fübret mancherley Nahmen,Von Cor- sehr
der Steinobſt-Baͤume. §. 9. Dieſer Baum fuͤbret mancherley Nahmen,Von Cor- ſehr
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der Steinobſt-Baͤume.
§. 9.
Dieſer Baum fuͤbret mancherley Nahmen,
als Cornel-Baum, Koͤrner-Baum, Welſcher
Kirſch-Baum, Huͤrlizgen-Baum, Cornel-
Kirſchen. Cornus vulgaris. Cornus horten-
ſis mas. C. B. P. Seine Frucht iſt laͤnglich wie
die Tattel-Kern, man findet aber nur eine Kern in
ihrem Fleiſche, nicht aber zwey, wie in andern Buͤ-
chern unrecht vorgegeben wird. Sie werden gemei-
niglich im September dunkelroth, ſie haben anfaͤn-
glich, wenn ſie noch roth ſind, einen herben zuſam-
men ziehenden Geſchmak, wenn ſie aber zur voͤlli-
gen Reifung gelanget, und weich geworden, wer-
den ſie ſuͤſſe und angenehmen Geſchmackes. Man
ſindet auch unterweilen eine wachsgelbe Art, wel-
che die Leute weiß zu nennen pflegen. Erſtlich ge-
ſchiehet die Vermehrung dieſer Baͤume durch ihre
Nebenſchoſſe, welche zur Herbſt-Zeit unterſuchet
werden muͤſſen, ob ſie Wurzeln haben. Wenn
ſolche vorhanden ſind, werden ſie abgeloͤſt und
verſetzet, doch pfleget es auch oͤfters zu geſchehen,
daß die Baͤume, wenn ſie ſehr alt geworden, kei-
ne Nebenſchoſſe mehr bringen, und alſo muß man
auf eine andere Vermehrung bedacht ſeyn, welche
durch das Einſchneiden und Anhaͤngen der Spalt-
Toͤpfe zur Herbſt-Zeit langſam, oder ſehr zeitig im
April vorzunehmen iſt. Es muͤſſen aber die An-
haͤnger ein ganzes Jahr an dem Baume bleiben,
indem ſie wegen Feſtigkeit des Holzes nicht gerne
Wurzeln ſchlagen. Es muͤſſen auch die Anhaͤn-
ger oft begoſſen und die Erde mit Moos bedecket
werden, damit die Sonne und Luft ſolche nicht ſo
ſehr
Von Cor-
nel-Kir-
ſchen.
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