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Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 2. Erfurt, 1753.

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2. Cap. Von Erziehung
trieben werden, womit man so lange fortfähret,
bis die Kern völlig gesäubert sind. Nach die-
ser Reinigung werden sie an einen lüftigen Ort,
alwo die Sonne nicht darauf scheinen kan, auf
Breter geschüttet, und dinne auseinander ge-
breitet, damit sie fein abtrocknen und dürre wer-
den können; doch ist darbey das Wenden nicht
zu verabsäumen. Mit den wilden auch an-
dern Aepfeln gehet diese Arbeit etwas langsamer
zu, indem diese nicht so bald in ihre Fäulnis ge-
hen, weswegen man genöthiget wird, solche für
die Erde zu werfen, oder sonst auf eine Art zu
verletzen. Man nimt sie hernachmalen und le-
get sie ohngefehr 14 Tage auf einen Haufen zur
Erwärmung, und decket sie mit Säcken oder an-
dern Sachen zu. Wenn sie aber wegen kalter
Witterung, wie es unterweilen zu solcher Zeit zu
geschehen pfleget, sich nicht erwärmen und verfau-
len wollen, so thut man sie in einen Trog und
stampfet sie so lange, bis sie in Stücken zerquet-
schet sind. Es gehen durch dieses Stampfen die
Kern nicht zu Grunde, indem sie wegen ihrer
Glätte unter der Stampfe hervor weichen; es
wäre denn, daß das Stampfen alzu heftig vor-
genommen würde.

Nach Volbringung dieser Arbeit thut man
solche mit ihrer Brühe in ein Kübel, bis sie zur
Gährung kommen, welches man an dem Schaume,
welcher oben in die Höhe trit, merken kan.
Wenn es genung ist, so verfähret man mit der
Reinigung eben also, wie oben bey den Birn ge-

meldet

2. Cap. Von Erziehung
trieben werden, womit man ſo lange fortfaͤhret,
bis die Kern voͤllig geſaͤubert ſind. Nach die-
ſer Reinigung werden ſie an einen luͤftigen Ort,
alwo die Sonne nicht darauf ſcheinen kan, auf
Breter geſchuͤttet, und dinne auseinander ge-
breitet, damit ſie fein abtrocknen und duͤrre wer-
den koͤnnen; doch iſt darbey das Wenden nicht
zu verabſaͤumen. Mit den wilden auch an-
dern Aepfeln gehet dieſe Arbeit etwas langſamer
zu, indem dieſe nicht ſo bald in ihre Faͤulnis ge-
hen, weswegen man genoͤthiget wird, ſolche fuͤr
die Erde zu werfen, oder ſonſt auf eine Art zu
verletzen. Man nimt ſie hernachmalen und le-
get ſie ohngefehr 14 Tage auf einen Haufen zur
Erwaͤrmung, und decket ſie mit Saͤcken oder an-
dern Sachen zu. Wenn ſie aber wegen kalter
Witterung, wie es unterweilen zu ſolcher Zeit zu
geſchehen pfleget, ſich nicht erwaͤrmen und verfau-
len wollen, ſo thut man ſie in einen Trog und
ſtampfet ſie ſo lange, bis ſie in Stuͤcken zerquet-
ſchet ſind. Es gehen durch dieſes Stampfen die
Kern nicht zu Grunde, indem ſie wegen ihrer
Glaͤtte unter der Stampfe hervor weichen; es
waͤre denn, daß das Stampfen alzu heftig vor-
genommen wuͤrde.

Nach Volbringung dieſer Arbeit thut man
ſolche mit ihrer Bruͤhe in ein Kuͤbel, bis ſie zur
Gaͤhrung kommen, welches man an dem Schaume,
welcher oben in die Hoͤhe trit, merken kan.
Wenn es genung iſt, ſo verfaͤhret man mit der
Reinigung eben alſo, wie oben bey den Birn ge-

meldet
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[24/0056] 2. Cap. Von Erziehung trieben werden, womit man ſo lange fortfaͤhret, bis die Kern voͤllig geſaͤubert ſind. Nach die- ſer Reinigung werden ſie an einen luͤftigen Ort, alwo die Sonne nicht darauf ſcheinen kan, auf Breter geſchuͤttet, und dinne auseinander ge- breitet, damit ſie fein abtrocknen und duͤrre wer- den koͤnnen; doch iſt darbey das Wenden nicht zu verabſaͤumen. Mit den wilden auch an- dern Aepfeln gehet dieſe Arbeit etwas langſamer zu, indem dieſe nicht ſo bald in ihre Faͤulnis ge- hen, weswegen man genoͤthiget wird, ſolche fuͤr die Erde zu werfen, oder ſonſt auf eine Art zu verletzen. Man nimt ſie hernachmalen und le- get ſie ohngefehr 14 Tage auf einen Haufen zur Erwaͤrmung, und decket ſie mit Saͤcken oder an- dern Sachen zu. Wenn ſie aber wegen kalter Witterung, wie es unterweilen zu ſolcher Zeit zu geſchehen pfleget, ſich nicht erwaͤrmen und verfau- len wollen, ſo thut man ſie in einen Trog und ſtampfet ſie ſo lange, bis ſie in Stuͤcken zerquet- ſchet ſind. Es gehen durch dieſes Stampfen die Kern nicht zu Grunde, indem ſie wegen ihrer Glaͤtte unter der Stampfe hervor weichen; es waͤre denn, daß das Stampfen alzu heftig vor- genommen wuͤrde. Nach Volbringung dieſer Arbeit thut man ſolche mit ihrer Bruͤhe in ein Kuͤbel, bis ſie zur Gaͤhrung kommen, welches man an dem Schaume, welcher oben in die Hoͤhe trit, merken kan. Wenn es genung iſt, ſo verfaͤhret man mit der Reinigung eben alſo, wie oben bey den Birn ge- meldet

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Zitationshilfe: Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 2. Erfurt, 1753, S. 24. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz02_1753/56>, abgerufen am 24.11.2024.