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Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 3. Erfurt, 1753.

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7. Cap. Von Wurzel-Gewächsen.
um arbeiten darf, und alsobald, wenn die Säe-Zeit
herbey komt, mit allerhand Specerey-Samen be-
stellen kan.

Man kan auch diese Wurzeln den ganzen
Winter hindurch, wenn kein Schnee, oder doch
sehr wenig auf dem Acker liegt, auf jezt besagte
Art aus dem Lande holen, und wenn es auch gleich
einen halben Schuh tief in die Erde gefunden hät-
te, so thut es ihnen dennoch nichts, weil sie nicht
leichtlich erfrieren. Andere Wurzel-Gewächse
leiden es nicht, wenn sie in dem Frost gereget wer-
den, denn so bald sie in die Wärme kommen und
aufdauen, so sind sie verdorben. Hingegen blei-
ben diese Wurzeln allezeit zum Gebrauch gut und
wohlschmeckend, ob man sie auch in dem aller-
stärksten Froste aus dem Lande heben liesse. Die-
se Wurzeln werden zur Winters-Zeit theils im
Keller, theils in den Gruben, welche 2 Schuh tief
in die Erde gemacht werden, aufbehalten. Wenn
man die Wurzeln hinein geschaffet, so werden sie
mit der heraus geworfenen und beyseite geschaufel-
ten Erde wiederum wohl bedecket, und können her-
nach den Winter hindurch bey dem allerstärksten
Froste wieder heraus geholet werden. Der Sa-
men ist gar leichte zu erziehen. Man suchet recht
zeitig im Frühjahre die allerschönsten, gleichesten
und reinesten Wurzeln, welche keine Nebenzacken,
sondern dicke Schwänze haben und schmeidig zuge-
hen, aus, und verpflanzet sie nach der Garten-
Schnure einen Schuh weit von einander. Wenn
sie hernach anfangen zu wachsen, müssen sie ein bis

zwey-

7. Cap. Von Wurzel-Gewaͤchſen.
um arbeiten darf, und alſobald, wenn die Saͤe-Zeit
herbey komt, mit allerhand Specerey-Samen be-
ſtellen kan.

Man kan auch dieſe Wurzeln den ganzen
Winter hindurch, wenn kein Schnee, oder doch
ſehr wenig auf dem Acker liegt, auf jezt beſagte
Art aus dem Lande holen, und wenn es auch gleich
einen halben Schuh tief in die Erde gefunden haͤt-
te, ſo thut es ihnen dennoch nichts, weil ſie nicht
leichtlich erfrieren. Andere Wurzel-Gewaͤchſe
leiden es nicht, wenn ſie in dem Froſt gereget wer-
den, denn ſo bald ſie in die Waͤrme kommen und
aufdauen, ſo ſind ſie verdorben. Hingegen blei-
ben dieſe Wurzeln allezeit zum Gebrauch gut und
wohlſchmeckend, ob man ſie auch in dem aller-
ſtaͤrkſten Froſte aus dem Lande heben lieſſe. Die-
ſe Wurzeln werden zur Winters-Zeit theils im
Keller, theils in den Gruben, welche 2 Schuh tief
in die Erde gemacht werden, aufbehalten. Wenn
man die Wurzeln hinein geſchaffet, ſo werden ſie
mit der heraus geworfenen und beyſeite geſchaufel-
ten Erde wiederum wohl bedecket, und koͤnnen her-
nach den Winter hindurch bey dem allerſtaͤrkſten
Froſte wieder heraus geholet werden. Der Sa-
men iſt gar leichte zu erziehen. Man ſuchet recht
zeitig im Fruͤhjahre die allerſchoͤnſten, gleicheſten
und reineſten Wurzeln, welche keine Nebenzacken,
ſondern dicke Schwaͤnze haben und ſchmeidig zuge-
hen, aus, und verpflanzet ſie nach der Garten-
Schnure einen Schuh weit von einander. Wenn
ſie hernach anfangen zu wachſen, muͤſſen ſie ein bis

zwey-
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[144/0150] 7. Cap. Von Wurzel-Gewaͤchſen. um arbeiten darf, und alſobald, wenn die Saͤe-Zeit herbey komt, mit allerhand Specerey-Samen be- ſtellen kan. Man kan auch dieſe Wurzeln den ganzen Winter hindurch, wenn kein Schnee, oder doch ſehr wenig auf dem Acker liegt, auf jezt beſagte Art aus dem Lande holen, und wenn es auch gleich einen halben Schuh tief in die Erde gefunden haͤt- te, ſo thut es ihnen dennoch nichts, weil ſie nicht leichtlich erfrieren. Andere Wurzel-Gewaͤchſe leiden es nicht, wenn ſie in dem Froſt gereget wer- den, denn ſo bald ſie in die Waͤrme kommen und aufdauen, ſo ſind ſie verdorben. Hingegen blei- ben dieſe Wurzeln allezeit zum Gebrauch gut und wohlſchmeckend, ob man ſie auch in dem aller- ſtaͤrkſten Froſte aus dem Lande heben lieſſe. Die- ſe Wurzeln werden zur Winters-Zeit theils im Keller, theils in den Gruben, welche 2 Schuh tief in die Erde gemacht werden, aufbehalten. Wenn man die Wurzeln hinein geſchaffet, ſo werden ſie mit der heraus geworfenen und beyſeite geſchaufel- ten Erde wiederum wohl bedecket, und koͤnnen her- nach den Winter hindurch bey dem allerſtaͤrkſten Froſte wieder heraus geholet werden. Der Sa- men iſt gar leichte zu erziehen. Man ſuchet recht zeitig im Fruͤhjahre die allerſchoͤnſten, gleicheſten und reineſten Wurzeln, welche keine Nebenzacken, ſondern dicke Schwaͤnze haben und ſchmeidig zuge- hen, aus, und verpflanzet ſie nach der Garten- Schnure einen Schuh weit von einander. Wenn ſie hernach anfangen zu wachſen, muͤſſen ſie ein bis zwey-

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Zitationshilfe: Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 3. Erfurt, 1753, S. 144. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz03_1753/150>, abgerufen am 21.11.2024.