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Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 3. Erfurt, 1753.

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7. Cap. Von Wurzel-Gewächsen.
und fein dürre sind, so lassen wir solche bey schö-
nem trockenem Wetter ordentlich dreschen, denn
das Reiben mit den Händen wäre bey einer Men-
ge viel zu mühsam. Er dörfen aber die Sterne
nicht so dünne auf die Tennen kommen, sondern
müssen einen Schuh hoch auf einander geschüttet
werden, so kan alsdenn der Drescher darauf schmeis-
sen, wie er wil, und geschiehet doch den Körnern
nicht der geringste Schade. Auf diese Weise
komt man mit der Reinigung in kurzer Zeit da-
von. Jm feuchten und regenhaften Wetter ist er
nicht herunter zu bringen, ob man auch gleich mit
dem Dreschen noch so viele Mühe anwenden wol-
te. Daß der Same blos um des bequemern
Aussäens willen müsse abgerieben werden, und
daß alles andere Vorgeben hierbey lächerlich und
einfältig sey, habe bereits im ersten Theile p. 124.
erinnert. Zu dem Abreiben haben wir keine
Asche und Salz nöthig, welche von einigen an-
gerathene Art nicht nur vergebliche Kosten in An-
sehung des Salzes verursachet, sondern auch mit
verschiedenen andern Unbequemlichkeiten verbun-
den und überdies ganz und gar vergeblich ist.
Wir würden hier gar viel Salz haben müssen;
aber wir können es besser brauchen. Man stelle
nur den Möhren-Samen einen halben Tag in ei-
ne warme Stube nicht weit von dem Ofen, breite
solchen auf einem Tuche, oder wenn es nicht viel
ist in einer Mulde auseinander, daß er recht tro-
cken und dürre wird, so kan man die Stächelchen
ohne sonderliche Mühe mit den Händen abreiben.

Her-
L 2

7. Cap. Von Wurzel-Gewaͤchſen.
und fein duͤrre ſind, ſo laſſen wir ſolche bey ſchoͤ-
nem trockenem Wetter ordentlich dreſchen, denn
das Reiben mit den Haͤnden waͤre bey einer Men-
ge viel zu muͤhſam. Er doͤrfen aber die Sterne
nicht ſo duͤnne auf die Tennen kommen, ſondern
muͤſſen einen Schuh hoch auf einander geſchuͤttet
werden, ſo kan alsdenn der Dreſcher darauf ſchmeiſ-
ſen, wie er wil, und geſchiehet doch den Koͤrnern
nicht der geringſte Schade. Auf dieſe Weiſe
komt man mit der Reinigung in kurzer Zeit da-
von. Jm feuchten und regenhaften Wetter iſt er
nicht herunter zu bringen, ob man auch gleich mit
dem Dreſchen noch ſo viele Muͤhe anwenden wol-
te. Daß der Same blos um des bequemern
Ausſaͤens willen muͤſſe abgerieben werden, und
daß alles andere Vorgeben hierbey laͤcherlich und
einfaͤltig ſey, habe bereits im erſten Theile p. 124.
erinnert. Zu dem Abreiben haben wir keine
Aſche und Salz noͤthig, welche von einigen an-
gerathene Art nicht nur vergebliche Koſten in An-
ſehung des Salzes verurſachet, ſondern auch mit
verſchiedenen andern Unbequemlichkeiten verbun-
den und uͤberdies ganz und gar vergeblich iſt.
Wir wuͤrden hier gar viel Salz haben muͤſſen;
aber wir koͤnnen es beſſer brauchen. Man ſtelle
nur den Moͤhren-Samen einen halben Tag in ei-
ne warme Stube nicht weit von dem Ofen, breite
ſolchen auf einem Tuche, oder wenn es nicht viel
iſt in einer Mulde auseinander, daß er recht tro-
cken und duͤrre wird, ſo kan man die Staͤchelchen
ohne ſonderliche Muͤhe mit den Haͤnden abreiben.

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[163/0169] 7. Cap. Von Wurzel-Gewaͤchſen. und fein duͤrre ſind, ſo laſſen wir ſolche bey ſchoͤ- nem trockenem Wetter ordentlich dreſchen, denn das Reiben mit den Haͤnden waͤre bey einer Men- ge viel zu muͤhſam. Er doͤrfen aber die Sterne nicht ſo duͤnne auf die Tennen kommen, ſondern muͤſſen einen Schuh hoch auf einander geſchuͤttet werden, ſo kan alsdenn der Dreſcher darauf ſchmeiſ- ſen, wie er wil, und geſchiehet doch den Koͤrnern nicht der geringſte Schade. Auf dieſe Weiſe komt man mit der Reinigung in kurzer Zeit da- von. Jm feuchten und regenhaften Wetter iſt er nicht herunter zu bringen, ob man auch gleich mit dem Dreſchen noch ſo viele Muͤhe anwenden wol- te. Daß der Same blos um des bequemern Ausſaͤens willen muͤſſe abgerieben werden, und daß alles andere Vorgeben hierbey laͤcherlich und einfaͤltig ſey, habe bereits im erſten Theile p. 124. erinnert. Zu dem Abreiben haben wir keine Aſche und Salz noͤthig, welche von einigen an- gerathene Art nicht nur vergebliche Koſten in An- ſehung des Salzes verurſachet, ſondern auch mit verſchiedenen andern Unbequemlichkeiten verbun- den und uͤberdies ganz und gar vergeblich iſt. Wir wuͤrden hier gar viel Salz haben muͤſſen; aber wir koͤnnen es beſſer brauchen. Man ſtelle nur den Moͤhren-Samen einen halben Tag in ei- ne warme Stube nicht weit von dem Ofen, breite ſolchen auf einem Tuche, oder wenn es nicht viel iſt in einer Mulde auseinander, daß er recht tro- cken und duͤrre wird, ſo kan man die Staͤchelchen ohne ſonderliche Muͤhe mit den Haͤnden abreiben. Her- L 2

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Zitationshilfe: Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 3. Erfurt, 1753, S. 163. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz03_1753/169>, abgerufen am 23.11.2024.