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Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 3. Erfurt, 1753.

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7. Cap. Von Wurzel-Gewächsen.
die Möhren als ein gutes Mittel wider die Wür-
mer bey den Kindern und findet sich, wenn ihnen
solche auf einem Reibeisen gerieben, und Früh-
morgens etliche Tage hinter einander nüchtern ge-
geben werden, daß die Würmer dadurch fortgetrie-
ben werden. Jch könte auch noch vom Möhren-
Safte und dessen grosen Nutzen etwas gedenken,
weil aber solches in des Herrn Hofrath Zinkens
Leipziger Samlung im 4ten Bande weitläuftig zu
finden ist, so wil ich den geehrten Leser dahin verwie-
sen haben.

§. 4.

Die Carotten oder Früh-Möhren, so-Von Ca-
rotten.

wol die goldgelben, Daucus sativus radice au-
rantii coloris,
als auch die rothen, Daucus ra-
dice atro-rubente, Valent.
kommen fast mit
den Möhren in allen Stücken überein, ausgenom-
men, daß sie nicht über einen halben Schuh lang
in der Erde wachsen, und an den Farben von den
ordentlichen Möhren sehr unterschieden sind. Die
goldgelben sind die besten, die rothen hingegen
werden gerne hölzern, sind auch am Geschmacke
nicht so lieblich. Man kan diesen Samen zeitig
in ein Mist-Bett säen, damit man sie in der Kü-
che zu den Suppen bald haben möge. Wenn sie
einer Feder-Spuhle dicke erwachsen sind, können sie
schon zum Gebrauch verzogen werden.

Wil man sie aber in den Garten auf ein
Beet bestellen, so ist die beste Zeit zu Anfang des
Merz-Monats und so fort, wie es die Witterung
leidet. Sie werden eben also verzogen und ge-

brau-
L 3

7. Cap. Von Wurzel-Gewaͤchſen.
die Moͤhren als ein gutes Mittel wider die Wuͤr-
mer bey den Kindern und findet ſich, wenn ihnen
ſolche auf einem Reibeiſen gerieben, und Fruͤh-
morgens etliche Tage hinter einander nuͤchtern ge-
geben werden, daß die Wuͤrmer dadurch fortgetrie-
ben werden. Jch koͤnte auch noch vom Moͤhren-
Safte und deſſen groſen Nutzen etwas gedenken,
weil aber ſolches in des Herrn Hofrath Zinkens
Leipziger Samlung im 4ten Bande weitlaͤuftig zu
finden iſt, ſo wil ich den geehrten Leſer dahin verwie-
ſen haben.

§. 4.

Die Carotten oder Fruͤh-Moͤhren, ſo-Von Ca-
rotten.

wol die goldgelben, Daucus ſativus radice au-
rantii coloris,
als auch die rothen, Daucus ra-
dice atro-rubente, Valent.
kommen faſt mit
den Moͤhren in allen Stuͤcken uͤberein, ausgenom-
men, daß ſie nicht uͤber einen halben Schuh lang
in der Erde wachſen, und an den Farben von den
ordentlichen Moͤhren ſehr unterſchieden ſind. Die
goldgelben ſind die beſten, die rothen hingegen
werden gerne hoͤlzern, ſind auch am Geſchmacke
nicht ſo lieblich. Man kan dieſen Samen zeitig
in ein Miſt-Bett ſaͤen, damit man ſie in der Kuͤ-
che zu den Suppen bald haben moͤge. Wenn ſie
einer Feder-Spuhle dicke erwachſen ſind, koͤnnen ſie
ſchon zum Gebrauch verzogen werden.

Wil man ſie aber in den Garten auf ein
Beet beſtellen, ſo iſt die beſte Zeit zu Anfang des
Merz-Monats und ſo fort, wie es die Witterung
leidet. Sie werden eben alſo verzogen und ge-

brau-
L 3
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[165/0171] 7. Cap. Von Wurzel-Gewaͤchſen. die Moͤhren als ein gutes Mittel wider die Wuͤr- mer bey den Kindern und findet ſich, wenn ihnen ſolche auf einem Reibeiſen gerieben, und Fruͤh- morgens etliche Tage hinter einander nuͤchtern ge- geben werden, daß die Wuͤrmer dadurch fortgetrie- ben werden. Jch koͤnte auch noch vom Moͤhren- Safte und deſſen groſen Nutzen etwas gedenken, weil aber ſolches in des Herrn Hofrath Zinkens Leipziger Samlung im 4ten Bande weitlaͤuftig zu finden iſt, ſo wil ich den geehrten Leſer dahin verwie- ſen haben. §. 4. Die Carotten oder Fruͤh-Moͤhren, ſo- wol die goldgelben, Daucus ſativus radice au- rantii coloris, als auch die rothen, Daucus ra- dice atro-rubente, Valent. kommen faſt mit den Moͤhren in allen Stuͤcken uͤberein, ausgenom- men, daß ſie nicht uͤber einen halben Schuh lang in der Erde wachſen, und an den Farben von den ordentlichen Moͤhren ſehr unterſchieden ſind. Die goldgelben ſind die beſten, die rothen hingegen werden gerne hoͤlzern, ſind auch am Geſchmacke nicht ſo lieblich. Man kan dieſen Samen zeitig in ein Miſt-Bett ſaͤen, damit man ſie in der Kuͤ- che zu den Suppen bald haben moͤge. Wenn ſie einer Feder-Spuhle dicke erwachſen ſind, koͤnnen ſie ſchon zum Gebrauch verzogen werden. Von Ca- rotten. Wil man ſie aber in den Garten auf ein Beet beſtellen, ſo iſt die beſte Zeit zu Anfang des Merz-Monats und ſo fort, wie es die Witterung leidet. Sie werden eben alſo verzogen und ge- brau- L 3

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Zitationshilfe: Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 3. Erfurt, 1753, S. 165. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz03_1753/171>, abgerufen am 27.11.2024.