Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 3. Erfurt, 1753.
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<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <cit> <quote><pb facs="#f0028" n="22"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">3. Cap. Von Vertilgung</hi></fw><lb/> „von einem gewiſſen Unkraute geſchrieben, daß<lb/> „man an einigen Orten wilde Camillen, an an-<lb/> „dern Ringel-Blumen, an andern wiederum an-<lb/> „ders nennet. Es niſtet ſich ſonderlich auf ſan-<lb/> „digen Feldern dermaſſen ein, daß es, wo es un-<lb/> „ter Rocken, oder anderem Getraide waͤchſet, ihm<lb/> „gewiß Schaden thut, wo es ſich aber im Ueber-<lb/> „fluß findet, den groͤſten Theil von der Saat er-<lb/> „ſticket. Waͤchſet es auf leichten rothen Boden,<lb/> „wie ich bey der Graͤflichen Stadt Chelmsford<lb/> „in Eſſex geſehen habe: ſo that es gleichen Scha-<lb/> „den. Kurz dieſes ſchreklich groſſe Unkraut iſt<lb/> „das groͤſte Ungluͤck eines Pachters aus ſandigen<lb/> „Boden. Jch habe ein groſſes Feld damit be-<lb/> „wachſen geſehen, daß eben ſo viel Camillen da<lb/> „zu ſtehen ſchienen, als Gerſte. Damit man nun<lb/> „dieſes Unkraut daͤmpfen moͤge, ſo ſaͤet man Steck-<lb/> „ruͤben, und harket dieſelben, zuweilen auch Vieh-<lb/> „weide, vornemlich aber Rocken, denn dieſer waͤch-<lb/> „ſet daruͤber weg, und hindert deſſen uͤbermaͤſiges<lb/> „Wachsthum. Doch iſt es zuweilen, ſonderlich<lb/> „wenn ein naſſes Jahr einfaͤllet, im Stande uͤber<lb/> „den Rocken und alles andere Getraide die Ober-<lb/> „hand zu behalten. Und was noch zur Vergroͤſ-<lb/> „ſerung dieſes Ungluͤcks dienet, iſt dieſes, daß der<lb/> „Pachter nicht hoffen kan, es jemals voͤllig auszu-<lb/> „rotten. Nun iſt aber dieſe Harke mit zwey Raͤ-<lb/> „dern ſo eingerichtet, daß ſie die Erde zwiſchen den<lb/> „Streifen aufreiſſet und locker macht, ſo daß ſie<lb/> „bey jedem Gebrauche vieles dazu beytraͤget, die-<lb/> „ſes heßliche Unkraut, und alles andere ſo gar mit<lb/> <fw place="bottom" type="catch">„der</fw><lb/></quote> </cit> </div> </div> </body> </text> </TEI> [22/0028]
3. Cap. Von Vertilgung
„von einem gewiſſen Unkraute geſchrieben, daß
„man an einigen Orten wilde Camillen, an an-
„dern Ringel-Blumen, an andern wiederum an-
„ders nennet. Es niſtet ſich ſonderlich auf ſan-
„digen Feldern dermaſſen ein, daß es, wo es un-
„ter Rocken, oder anderem Getraide waͤchſet, ihm
„gewiß Schaden thut, wo es ſich aber im Ueber-
„fluß findet, den groͤſten Theil von der Saat er-
„ſticket. Waͤchſet es auf leichten rothen Boden,
„wie ich bey der Graͤflichen Stadt Chelmsford
„in Eſſex geſehen habe: ſo that es gleichen Scha-
„den. Kurz dieſes ſchreklich groſſe Unkraut iſt
„das groͤſte Ungluͤck eines Pachters aus ſandigen
„Boden. Jch habe ein groſſes Feld damit be-
„wachſen geſehen, daß eben ſo viel Camillen da
„zu ſtehen ſchienen, als Gerſte. Damit man nun
„dieſes Unkraut daͤmpfen moͤge, ſo ſaͤet man Steck-
„ruͤben, und harket dieſelben, zuweilen auch Vieh-
„weide, vornemlich aber Rocken, denn dieſer waͤch-
„ſet daruͤber weg, und hindert deſſen uͤbermaͤſiges
„Wachsthum. Doch iſt es zuweilen, ſonderlich
„wenn ein naſſes Jahr einfaͤllet, im Stande uͤber
„den Rocken und alles andere Getraide die Ober-
„hand zu behalten. Und was noch zur Vergroͤſ-
„ſerung dieſes Ungluͤcks dienet, iſt dieſes, daß der
„Pachter nicht hoffen kan, es jemals voͤllig auszu-
„rotten. Nun iſt aber dieſe Harke mit zwey Raͤ-
„dern ſo eingerichtet, daß ſie die Erde zwiſchen den
„Streifen aufreiſſet und locker macht, ſo daß ſie
„bey jedem Gebrauche vieles dazu beytraͤget, die-
„ſes heßliche Unkraut, und alles andere ſo gar mit
„der
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