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Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 3. Erfurt, 1753.

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3. Cap. Von Vertilgung
ihren Stengeln heraus gezogen oder abgeschnitten
werden. Wenn man dieses unterläßt, so wird der
Acker durch den ausfliegenden Samen verdorben,
oder man bringet die Disteln unter den Korn-
Früchten, welches gemeiniglich geschiehet, mit in
die Scheuren, wodurch man unreine Früchte, und
was noch ärger ist, unreinen Samen zur Aussaat
bekomt. Es erfrieren diese Disteln niemalen,
sondern bleiben beständig mit ihren Wurzeln
gut.

§. 4.
Vom Ha-
sen-Kohl.

Der Hasen-Kohl, Sonchus laevis, lacinia-
tus, latifolius. C. B. Pin.
ist auch ein Geschlech-
te der Disteln, aber nicht so schlim als die vorher
beschriebenen, weil man sie eher vertilgen kan.
Jhre Blätter sind etwas helgrüne und mit klei-
nen subtilen Stacheln an den Spitzen besetzet.
Sie bringen eine gelbe Blüte hervor. Alle
Winter erfrieren die Stengel und Blätter, und
gehen zu Grunde. Wenn man sie zeitig ausjä-
ten lässet, können sie gar leicht ausgerottet wer-
den; hingegen aber wenn nur einige Stöcke mit
ihrem Samen aus Nachlässigkeit stehen bleiben,
so blühen sie mit ihren Nebenschossen den ganzen
Sommer hindurch bis gegen den Herbst, und es
giebt immer eine Blüte nach der andern ihren
wollichten Samen von sich. Wenn nun ein
Wind hierzu komt, so führet er solchen in groser
Menge auf einem ganzen Stücke Landes oder Gar-
tens herum, daß in dem folgenden Jahre dieses
Unkraut so häufig hervor wächset, daß man darüber

erschre-

3. Cap. Von Vertilgung
ihren Stengeln heraus gezogen oder abgeſchnitten
werden. Wenn man dieſes unterlaͤßt, ſo wird der
Acker durch den ausfliegenden Samen verdorben,
oder man bringet die Diſteln unter den Korn-
Fruͤchten, welches gemeiniglich geſchiehet, mit in
die Scheuren, wodurch man unreine Fruͤchte, und
was noch aͤrger iſt, unreinen Samen zur Ausſaat
bekomt. Es erfrieren dieſe Diſteln niemalen,
ſondern bleiben beſtaͤndig mit ihren Wurzeln
gut.

§. 4.
Vom Ha-
ſen-Kohl.

Der Haſen-Kohl, Sonchus lævis, lacinia-
tus, latifolius. C. B. Pin.
iſt auch ein Geſchlech-
te der Diſteln, aber nicht ſo ſchlim als die vorher
beſchriebenen, weil man ſie eher vertilgen kan.
Jhre Blaͤtter ſind etwas helgruͤne und mit klei-
nen ſubtilen Stacheln an den Spitzen beſetzet.
Sie bringen eine gelbe Bluͤte hervor. Alle
Winter erfrieren die Stengel und Blaͤtter, und
gehen zu Grunde. Wenn man ſie zeitig ausjaͤ-
ten laͤſſet, koͤnnen ſie gar leicht ausgerottet wer-
den; hingegen aber wenn nur einige Stoͤcke mit
ihrem Samen aus Nachlaͤſſigkeit ſtehen bleiben,
ſo bluͤhen ſie mit ihren Nebenſchoſſen den ganzen
Sommer hindurch bis gegen den Herbſt, und es
giebt immer eine Bluͤte nach der andern ihren
wollichten Samen von ſich. Wenn nun ein
Wind hierzu komt, ſo fuͤhret er ſolchen in groſer
Menge auf einem ganzen Stuͤcke Landes oder Gar-
tens herum, daß in dem folgenden Jahre dieſes
Unkraut ſo haͤufig hervor waͤchſet, daß man daruͤber

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[38/0044] 3. Cap. Von Vertilgung ihren Stengeln heraus gezogen oder abgeſchnitten werden. Wenn man dieſes unterlaͤßt, ſo wird der Acker durch den ausfliegenden Samen verdorben, oder man bringet die Diſteln unter den Korn- Fruͤchten, welches gemeiniglich geſchiehet, mit in die Scheuren, wodurch man unreine Fruͤchte, und was noch aͤrger iſt, unreinen Samen zur Ausſaat bekomt. Es erfrieren dieſe Diſteln niemalen, ſondern bleiben beſtaͤndig mit ihren Wurzeln gut. §. 4. Der Haſen-Kohl, Sonchus lævis, lacinia- tus, latifolius. C. B. Pin. iſt auch ein Geſchlech- te der Diſteln, aber nicht ſo ſchlim als die vorher beſchriebenen, weil man ſie eher vertilgen kan. Jhre Blaͤtter ſind etwas helgruͤne und mit klei- nen ſubtilen Stacheln an den Spitzen beſetzet. Sie bringen eine gelbe Bluͤte hervor. Alle Winter erfrieren die Stengel und Blaͤtter, und gehen zu Grunde. Wenn man ſie zeitig ausjaͤ- ten laͤſſet, koͤnnen ſie gar leicht ausgerottet wer- den; hingegen aber wenn nur einige Stoͤcke mit ihrem Samen aus Nachlaͤſſigkeit ſtehen bleiben, ſo bluͤhen ſie mit ihren Nebenſchoſſen den ganzen Sommer hindurch bis gegen den Herbſt, und es giebt immer eine Bluͤte nach der andern ihren wollichten Samen von ſich. Wenn nun ein Wind hierzu komt, ſo fuͤhret er ſolchen in groſer Menge auf einem ganzen Stuͤcke Landes oder Gar- tens herum, daß in dem folgenden Jahre dieſes Unkraut ſo haͤufig hervor waͤchſet, daß man daruͤber erſchre-

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Zitationshilfe: Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 3. Erfurt, 1753, S. 38. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz03_1753/44>, abgerufen am 21.11.2024.