Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 3. Erfurt, 1753.5. Cap. Von den Schälken hierinnen nicht trügen. Wem es beliebet nachoben gedachter Art Versuche anzustellen, der wird gewiß finden, daß des Herrn Versassers Meinung ungegründet, meine aber der Wahrheit gemäs sey. §. 8. Die leztereArt der Schälke ist gar wohl zu gebrauchen. Doch ich muß von den Schälken noch die- §. 9.
5. Cap. Von den Schaͤlken hierinnen nicht truͤgen. Wem es beliebet nachoben gedachter Art Verſuche anzuſtellen, der wird gewiß finden, daß des Herrn Verſaſſers Meinung ungegruͤndet, meine aber der Wahrheit gemaͤs ſey. §. 8. Die leztereArt der Schaͤlke iſt gar wohl zu gebrauchen. Doch ich muß von den Schaͤlken noch die- §. 9.
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5. Cap. Von den Schaͤlken
hierinnen nicht truͤgen. Wem es beliebet nach
oben gedachter Art Verſuche anzuſtellen, der wird
gewiß finden, daß des Herrn Verſaſſers Meinung
ungegruͤndet, meine aber der Wahrheit gemaͤs
ſey.
§. 8.
Doch ich muß von den Schaͤlken noch die-
ſes erinnern, daß man ſolche eben nicht wie der Herr
Verfaſſer meinet, dem Viehe vorſchmeiſſen muͤſſe,
weil ſie nach ſeiner Meynung nicht ſo weich und
ſuͤſſe zur Speiſe waͤren als ander Kraut, ſondern
wenn dergleichen aus der Art gegangene Kohle,
oder Schaͤlke aus Verſehen unter die Kopf-Kohle,
Kohlrabi, oder Wirſing u. d. gl. mit ſolchen ge-
pflanzet worden ſeyn, welches aber ſehr ſelten bey
uns zu geſchehen pfleget, ſo koͤnnen ſolche gar wohl
in der Kuͤche gebraucht werden. Man laͤſſet die-
ſe Schaͤlke eben ſo wie den Kopf- und andere
Kohle mit den Dorſchen ausheben und in den
Garten einſchlagen, und nach einem geſchehenen
Reife oder Froſte ſchneidet man ſolche nach und
nach ab, wenn ſie auch noch ſo grobblaͤttrich oder
ſchlaudrich waͤren. Man ſchneidet ſie ganz klein
und kochet ſie auf die nemliche Art wie den blauen
und gruͤnen Kohl. Jch conteſtire hiermit, daß
ſolcher Kohl oder Schalk viel beſſer als der or-
dentliche erzogene blaue oder gruͤne Kohl ſchme-
cket, indem nicht nur ich, ſondern auch verſchiedene
vornehme Leute denſelben von ſonderbarem Ge-
ſchmack befunden haben.
§. 9.
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