Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 4. Erfurt, 1753.3. Cap. Von den sung des beygefügten Verzeichnisses finden wird,daß des Waidt-Samens mit keinem Worte ge- dacht worden, welches doch, wenn wir diesen Sa- men hier zeugeten, gewiß würde geschehen seyn, indem solcher von den Fremden, welche dieses Kraut anbauen wollen, zuweilen gesuchet wird. Wie ich denn vor kurzem dem königlichen Hof- Planteur zu Berlin, Herr E. W. Sello, eine Quantität desselben habe verschaffen und senden müssen. Es wird also der Herr D. Schreber hierdurch ersuchet, wenn sein Werk wieder solte aufgeleget werden, diese Stelle zu ändern, damit man mich nicht für einen Mann, welcher mit Prahlerey und Unwahrheiten umgehe, ansehen möge. So viel kan ich aber dem Herrn Doctor versichern, daß ich nichts beschrieben, was ich nicht selbst auf meinen Aeckern und in mei- nen Gärten durch meine Leute unter meiner Auf- sicht erzogen, und damit ich nicht gewisse und nutzbare Versuche von vielen Jahren her angestelt. Und was würde mir es auch helfen, wenn ich wider alle Erfahrung etwas angeben wolte. Würde ich nicht vielmehr durch dergleichen Un- wahrheiten allen Glauben verliehren und mir Schimpf und Verachtung zuziehen. Die Bauer-Leute erwehlen mehrentheils ei- Acker
3. Cap. Von den ſung des beygefuͤgten Verzeichniſſes finden wird,daß des Waidt-Samens mit keinem Worte ge- dacht worden, welches doch, wenn wir dieſen Sa- men hier zeugeten, gewiß wuͤrde geſchehen ſeyn, indem ſolcher von den Fremden, welche dieſes Kraut anbauen wollen, zuweilen geſuchet wird. Wie ich denn vor kurzem dem koͤniglichen Hof- Planteur zu Berlin, Herr E. W. Sello, eine Quantitaͤt deſſelben habe verſchaffen und ſenden muͤſſen. Es wird alſo der Herr D. Schreber hierdurch erſuchet, wenn ſein Werk wieder ſolte aufgeleget werden, dieſe Stelle zu aͤndern, damit man mich nicht fuͤr einen Mann, welcher mit Prahlerey und Unwahrheiten umgehe, anſehen moͤge. So viel kan ich aber dem Herrn Doctor verſichern, daß ich nichts beſchrieben, was ich nicht ſelbſt auf meinen Aeckern und in mei- nen Gaͤrten durch meine Leute unter meiner Auf- ſicht erzogen, und damit ich nicht gewiſſe und nutzbare Verſuche von vielen Jahren her angeſtelt. Und was wuͤrde mir es auch helfen, wenn ich wider alle Erfahrung etwas angeben wolte. Wuͤrde ich nicht vielmehr durch dergleichen Un- wahrheiten allen Glauben verliehren und mir Schimpf und Verachtung zuziehen. Die Bauer-Leute erwehlen mehrentheils ei- Acker
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3. Cap. Von den
ſung des beygefuͤgten Verzeichniſſes finden wird,
daß des Waidt-Samens mit keinem Worte ge-
dacht worden, welches doch, wenn wir dieſen Sa-
men hier zeugeten, gewiß wuͤrde geſchehen ſeyn,
indem ſolcher von den Fremden, welche dieſes
Kraut anbauen wollen, zuweilen geſuchet wird.
Wie ich denn vor kurzem dem koͤniglichen Hof-
Planteur zu Berlin, Herr E. W. Sello, eine
Quantitaͤt deſſelben habe verſchaffen und ſenden
muͤſſen. Es wird alſo der Herr D. Schreber
hierdurch erſuchet, wenn ſein Werk wieder ſolte
aufgeleget werden, dieſe Stelle zu aͤndern, damit
man mich nicht fuͤr einen Mann, welcher mit
Prahlerey und Unwahrheiten umgehe, anſehen
moͤge. So viel kan ich aber dem Herrn
Doctor verſichern, daß ich nichts beſchrieben,
was ich nicht ſelbſt auf meinen Aeckern und in mei-
nen Gaͤrten durch meine Leute unter meiner Auf-
ſicht erzogen, und damit ich nicht gewiſſe und
nutzbare Verſuche von vielen Jahren her angeſtelt.
Und was wuͤrde mir es auch helfen, wenn ich
wider alle Erfahrung etwas angeben wolte.
Wuͤrde ich nicht vielmehr durch dergleichen Un-
wahrheiten allen Glauben verliehren und mir
Schimpf und Verachtung zuziehen.
Die Bauer-Leute erwehlen mehrentheils ei-
nen Acker zum Waidte, welcher auf das kuͤnftige
Jahr Brache liegen ſolte, um dadurch mehr Nu-
tzen von demſelben zu erhalten, indem er abermal
beſtelt wird, und nicht Brache liegen darf. Und
wenn dieſes nicht waͤre, ſo muͤſten ſie einen ſolchen
Acker
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