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Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 4. Erfurt, 1753.

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Specerey-Früchten.
worden, werden 8. Tage lang auf einander an ei-
ne Wand geleget oder gelehnet. Hiervon erwär-
men sie sich und schwitzen auf einander, wodurch
ihnen die überflüßige Schärfe benommen wird.
Hernachmalen reihet man sie an Fäden und hän-
get sie in Schatten auf den Boden, daß sie ab-
trockenen. Wenn sie auf den Böden dürre und
zu trocken geworden, und man die Blätter ent-
weder zum Spinnen oder sonst gebrauchen will,
werden sie mit reinem Wasser vermittelst eines
Strohwisches angefeuchtet oder besprenget.

Bey einfallendem Regen ist die beste Zeit,
die Blätter von den Schnuren oder Seimen ab-
zunehmen, denn dieses Kraut ziehet ohnedies durch
die Luft gleich die Feuchtigkeit an sich.

Das übrige, was bey dem Spinnen und
anderer Zubereitung zu beobachten, überlasse ich
den Tobackspinnern, indem ich davon keine völlige
Erfahrung habe, und kan man sich solches von
ihnen belehren lassen.

Wer von der Benennung dieses Krautes
Nachricht verlanget, kan in des Florini klugen und
rechtsverständigen Haus-Vater p. 604. und von
den Tobacks-Spinnen p. 606. ein mehreres nach-
lesen.

§. 16.

Endlich will ich zum Beschlus dieses CapitelsVom Genf.
auch ganz etwas weniges von den Senf gedenken.
Es gehören hieher nur 2 Sorten desselben, als Gar-
ten-Senf
mit weissen und auch mit braunen Sa-
men, Sinapi siliqua hirsuta, semine albo & rufo I. B.

oder
4. Theil. J

Specerey-Fruͤchten.
worden, werden 8. Tage lang auf einander an ei-
ne Wand geleget oder gelehnet. Hiervon erwaͤr-
men ſie ſich und ſchwitzen auf einander, wodurch
ihnen die uͤberfluͤßige Schaͤrfe benommen wird.
Hernachmalen reihet man ſie an Faͤden und haͤn-
get ſie in Schatten auf den Boden, daß ſie ab-
trockenen. Wenn ſie auf den Boͤden duͤrre und
zu trocken geworden, und man die Blaͤtter ent-
weder zum Spinnen oder ſonſt gebrauchen will,
werden ſie mit reinem Waſſer vermittelſt eines
Strohwiſches angefeuchtet oder beſprenget.

Bey einfallendem Regen iſt die beſte Zeit,
die Blaͤtter von den Schnuren oder Seimen ab-
zunehmen, denn dieſes Kraut ziehet ohnedies durch
die Luft gleich die Feuchtigkeit an ſich.

Das uͤbrige, was bey dem Spinnen und
anderer Zubereitung zu beobachten, uͤberlaſſe ich
den Tobackſpinnern, indem ich davon keine voͤllige
Erfahrung habe, und kan man ſich ſolches von
ihnen belehren laſſen.

Wer von der Benennung dieſes Krautes
Nachricht verlanget, kan in des Florini klugen und
rechtsverſtaͤndigen Haus-Vater p. 604. und von
den Tobacks-Spinnen p. 606. ein mehreres nach-
leſen.

§. 16.

Endlich will ich zum Beſchlus dieſes CapitelsVom Genf.
auch ganz etwas weniges von den Senf gedenken.
Es gehoͤren hieher nur 2 Sorten deſſelben, als Gar-
ten-Senf
mit weiſſen und auch mit braunen Sa-
men, Sinapi ſiliqua hirſuta, ſemine albo & rufo I. B.

oder
4. Theil. J
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[129/0139] Specerey-Fruͤchten. worden, werden 8. Tage lang auf einander an ei- ne Wand geleget oder gelehnet. Hiervon erwaͤr- men ſie ſich und ſchwitzen auf einander, wodurch ihnen die uͤberfluͤßige Schaͤrfe benommen wird. Hernachmalen reihet man ſie an Faͤden und haͤn- get ſie in Schatten auf den Boden, daß ſie ab- trockenen. Wenn ſie auf den Boͤden duͤrre und zu trocken geworden, und man die Blaͤtter ent- weder zum Spinnen oder ſonſt gebrauchen will, werden ſie mit reinem Waſſer vermittelſt eines Strohwiſches angefeuchtet oder beſprenget. Bey einfallendem Regen iſt die beſte Zeit, die Blaͤtter von den Schnuren oder Seimen ab- zunehmen, denn dieſes Kraut ziehet ohnedies durch die Luft gleich die Feuchtigkeit an ſich. Das uͤbrige, was bey dem Spinnen und anderer Zubereitung zu beobachten, uͤberlaſſe ich den Tobackſpinnern, indem ich davon keine voͤllige Erfahrung habe, und kan man ſich ſolches von ihnen belehren laſſen. Wer von der Benennung dieſes Krautes Nachricht verlanget, kan in des Florini klugen und rechtsverſtaͤndigen Haus-Vater p. 604. und von den Tobacks-Spinnen p. 606. ein mehreres nach- leſen. §. 16. Endlich will ich zum Beſchlus dieſes Capitels auch ganz etwas weniges von den Senf gedenken. Es gehoͤren hieher nur 2 Sorten deſſelben, als Gar- ten-Senf mit weiſſen und auch mit braunen Sa- men, Sinapi ſiliqua hirſuta, ſemine albo & rufo I. B. oder Vom Genf. 4. Theil. J

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Zitationshilfe: Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 4. Erfurt, 1753, S. 129. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz04_1753/139>, abgerufen am 21.11.2024.