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Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 4. Erfurt, 1753.

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Bohnen und Erbsen.
jetzt besagte Art an, damit sie, wenn jene zu alt
werden, wiederum junge zum Abpflücken und zum
Verkauf haben können. Dieses wiederholen sie
zum drittenmal, und legen sie kurtz vor oder nach
Pfingsten, wovon sie bis gegen Michaelis immer
junge Erbsen zum Verkauf erhalten.

Einige Acker-Leute pflegen auch diese Erbsen
mit unter die Futter- oder Pferde-Bohnen bey
der Aussat zu mengen, da sich denn solche an die
Bohnen-Stengel anklammern und mit denensel-
ben auch zugleich in die Höhe wachsen und reif wer-
den.

Noch andere säen dergleichen Erbsen Acker-
weise; weil sie das Hüten um der Tauben willen
dabey nicht nöthig haben, indem sie solche Erbsen
nicht angehen, weil sie dieselbigen wegen ihrer
Grösse nicht so leicht verschlucken können.

§. 10.

Die frühzeitigen Erbsen, Pisum hor-Von Früh-
Erbsen.

tense minus, sind helgelbe rund und schöne anzu-
sehen, und wenn es die rechte Art ist, so müssen
sie, wenn man sie gleich nach ihrer erlangten Rei-
fung wieder stecket, gegen den Herbst noch einmal
zum Essen dienlich werden.

Sie blühen schlosweiß, und wenn es heissen
Sonnenschein giebt, so verbrennen sie zum Theil.
Siehe hiervon im ersten Theile p. 51.

Zu diesen Früh-Erbsen müssen auch die Bee-
te vor den Winter gegraben und zurechte gemacht
werden, welche unsere Gärtner-Leute im freyen
Felde auf den Aeckern also anlegen. Nach der

Mit-
K 3

Bohnen und Erbſen.
jetzt beſagte Art an, damit ſie, wenn jene zu alt
werden, wiederum junge zum Abpfluͤcken und zum
Verkauf haben koͤnnen. Dieſes wiederholen ſie
zum drittenmal, und legen ſie kurtz vor oder nach
Pfingſten, wovon ſie bis gegen Michaelis immer
junge Erbſen zum Verkauf erhalten.

Einige Acker-Leute pflegen auch dieſe Erbſen
mit unter die Futter- oder Pferde-Bohnen bey
der Ausſat zu mengen, da ſich denn ſolche an die
Bohnen-Stengel anklammern und mit denenſel-
ben auch zugleich in die Hoͤhe wachſen und reif wer-
den.

Noch andere ſaͤen dergleichen Erbſen Acker-
weiſe; weil ſie das Huͤten um der Tauben willen
dabey nicht noͤthig haben, indem ſie ſolche Erbſen
nicht angehen, weil ſie dieſelbigen wegen ihrer
Groͤſſe nicht ſo leicht verſchlucken koͤnnen.

§. 10.

Die fruͤhzeitigen Erbſen, Piſum hor-Von Fruͤh-
Erbſen.

tenſe minus, ſind helgelbe rund und ſchoͤne anzu-
ſehen, und wenn es die rechte Art iſt, ſo muͤſſen
ſie, wenn man ſie gleich nach ihrer erlangten Rei-
fung wieder ſtecket, gegen den Herbſt noch einmal
zum Eſſen dienlich werden.

Sie bluͤhen ſchlosweiß, und wenn es heiſſen
Sonnenſchein giebt, ſo verbrennen ſie zum Theil.
Siehe hiervon im erſten Theile p. 51.

Zu dieſen Fruͤh-Erbſen muͤſſen auch die Bee-
te vor den Winter gegraben und zurechte gemacht
werden, welche unſere Gaͤrtner-Leute im freyen
Felde auf den Aeckern alſo anlegen. Nach der

Mit-
K 3
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[149/0159] Bohnen und Erbſen. jetzt beſagte Art an, damit ſie, wenn jene zu alt werden, wiederum junge zum Abpfluͤcken und zum Verkauf haben koͤnnen. Dieſes wiederholen ſie zum drittenmal, und legen ſie kurtz vor oder nach Pfingſten, wovon ſie bis gegen Michaelis immer junge Erbſen zum Verkauf erhalten. Einige Acker-Leute pflegen auch dieſe Erbſen mit unter die Futter- oder Pferde-Bohnen bey der Ausſat zu mengen, da ſich denn ſolche an die Bohnen-Stengel anklammern und mit denenſel- ben auch zugleich in die Hoͤhe wachſen und reif wer- den. Noch andere ſaͤen dergleichen Erbſen Acker- weiſe; weil ſie das Huͤten um der Tauben willen dabey nicht noͤthig haben, indem ſie ſolche Erbſen nicht angehen, weil ſie dieſelbigen wegen ihrer Groͤſſe nicht ſo leicht verſchlucken koͤnnen. §. 10. Die fruͤhzeitigen Erbſen, Piſum hor- tenſe minus, ſind helgelbe rund und ſchoͤne anzu- ſehen, und wenn es die rechte Art iſt, ſo muͤſſen ſie, wenn man ſie gleich nach ihrer erlangten Rei- fung wieder ſtecket, gegen den Herbſt noch einmal zum Eſſen dienlich werden. Von Fruͤh- Erbſen. Sie bluͤhen ſchlosweiß, und wenn es heiſſen Sonnenſchein giebt, ſo verbrennen ſie zum Theil. Siehe hiervon im erſten Theile p. 51. Zu dieſen Fruͤh-Erbſen muͤſſen auch die Bee- te vor den Winter gegraben und zurechte gemacht werden, welche unſere Gaͤrtner-Leute im freyen Felde auf den Aeckern alſo anlegen. Nach der Mit- K 3

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Zitationshilfe: Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 4. Erfurt, 1753, S. 149. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz04_1753/159>, abgerufen am 23.11.2024.