Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 4. Erfurt, 1753.gehörigen Kräutern und Wurzeln. der Wurzeln machet man 2 Schuh weite, und 3auch wohl mehr Schuh tiefe Gruben den ganzen Garten hindurch, und suchet die stärcksten und längsten Wurzeln auf, die kleinen Neben-Ranken lässet man in der Erden zurück, welche nachgehends wieder aufschiessen. Finden diese Wurzeln eine solche gute und Vor vielen Jahren war ich begierig dieses Ge- No- O 2
gehoͤrigen Kraͤutern und Wurzeln. der Wurzeln machet man 2 Schuh weite, und 3auch wohl mehr Schuh tiefe Gruben den ganzen Garten hindurch, und ſuchet die ſtaͤrckſten und laͤngſten Wurzeln auf, die kleinen Neben-Ranken laͤſſet man in der Erden zuruͤck, welche nachgehends wieder aufſchieſſen. Finden dieſe Wurzeln eine ſolche gute und Vor vielen Jahren war ich begierig dieſes Ge- No- O 2
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0221" n="211"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">gehoͤrigen Kraͤutern und Wurzeln.</hi></fw><lb/> der Wurzeln machet man 2 Schuh weite, und 3<lb/> auch wohl mehr Schuh tiefe Gruben den ganzen<lb/> Garten hindurch, und ſuchet die ſtaͤrckſten und<lb/> laͤngſten Wurzeln auf, die kleinen Neben-Ranken<lb/> laͤſſet man in der Erden zuruͤck, welche nachgehends<lb/> wieder aufſchieſſen.</p><lb/> <p>Finden dieſe Wurzeln eine ſolche gute und<lb/> geſchlachte Erde, wie oben beſchrieben worden,<lb/> ſo kan man ſie nicht leicht vertilgen, und wer die-<lb/> ſes nicht verſtehet, hat ſeine Noth damit. Doch<lb/> iſt es ein leichtes, wenn man nur, ſo bald als<lb/> ein Stengel hervor ſchieſſet, ſolchen mit den Haͤn-<lb/> den heraus reiſſet, und dieſes ſo lange continuiret,<lb/> bis keine aufſchieſſende Blaͤtter und Zweige mehr<lb/> zu merken ſind, welches auch in dem 3ten Theile<lb/> p. 192. bey dem Meer-Rettig angegeben worden.</p><lb/> <p>Vor vielen Jahren war ich begierig dieſes Ge-<lb/> waͤchſe, ſowol nach der aͤuſerlichen Geſtalt zu kennen,<lb/> als auch die Art wie die Wurzeln in der Erden ſich<lb/> vermehreten und in einer Vielheit erzeuget werden<lb/> koͤnten, zu erfahren; ich hatte aber keine Gelegen-<lb/> heit, ſolches alhier zu bekommen. Es fuͤgte ſich<lb/> hierauf von ohngefehr, daß ein Bamberger bey<lb/> einen Materialiſten kam, und verkaufte beynahe<lb/> 1 Centner dergleichen ausgegrabene und fein ſau-<lb/> ber abgeputzte Wurzeln um ein wohlfeiles Geld.<lb/> Jch betrachtete dieſelben, und fand, daß ſie noch<lb/> zaͤhe waren, und noch Feuchtigkeit bey ſich hatten.<lb/> Jch bat mir dahero aus, von dieſen Wurzeln zwey<lb/> Stuͤcker abzuſchneiden, welches mir auch erlaubet<lb/> wurde. Nachdem ich nun ſolche um den halben<lb/> <fw place="bottom" type="sig">O 2</fw><fw place="bottom" type="catch">No-</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [211/0221]
gehoͤrigen Kraͤutern und Wurzeln.
der Wurzeln machet man 2 Schuh weite, und 3
auch wohl mehr Schuh tiefe Gruben den ganzen
Garten hindurch, und ſuchet die ſtaͤrckſten und
laͤngſten Wurzeln auf, die kleinen Neben-Ranken
laͤſſet man in der Erden zuruͤck, welche nachgehends
wieder aufſchieſſen.
Finden dieſe Wurzeln eine ſolche gute und
geſchlachte Erde, wie oben beſchrieben worden,
ſo kan man ſie nicht leicht vertilgen, und wer die-
ſes nicht verſtehet, hat ſeine Noth damit. Doch
iſt es ein leichtes, wenn man nur, ſo bald als
ein Stengel hervor ſchieſſet, ſolchen mit den Haͤn-
den heraus reiſſet, und dieſes ſo lange continuiret,
bis keine aufſchieſſende Blaͤtter und Zweige mehr
zu merken ſind, welches auch in dem 3ten Theile
p. 192. bey dem Meer-Rettig angegeben worden.
Vor vielen Jahren war ich begierig dieſes Ge-
waͤchſe, ſowol nach der aͤuſerlichen Geſtalt zu kennen,
als auch die Art wie die Wurzeln in der Erden ſich
vermehreten und in einer Vielheit erzeuget werden
koͤnten, zu erfahren; ich hatte aber keine Gelegen-
heit, ſolches alhier zu bekommen. Es fuͤgte ſich
hierauf von ohngefehr, daß ein Bamberger bey
einen Materialiſten kam, und verkaufte beynahe
1 Centner dergleichen ausgegrabene und fein ſau-
ber abgeputzte Wurzeln um ein wohlfeiles Geld.
Jch betrachtete dieſelben, und fand, daß ſie noch
zaͤhe waren, und noch Feuchtigkeit bey ſich hatten.
Jch bat mir dahero aus, von dieſen Wurzeln zwey
Stuͤcker abzuſchneiden, welches mir auch erlaubet
wurde. Nachdem ich nun ſolche um den halben
No-
O 2
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |