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Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 4. Erfurt, 1753.

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gehörigen Kräutern und Wurzeln.
§. 26.

Die Römischen Chamillen, edele Cha-Von Cha-
millen.

millen, Chamaemelum nobile, sive Leucanthe-
mum odoratius, C. B. Chamaemelum odoratis-
simum repens, flore simplici & multiplici, I. B.
Chamaemelum Romanum, flore multiplici, Ta-
bern. icon.
werden um ihres vielen Gebrauchs,
herrlichen Tugend und lieblichen Geruchs willen,
auch in unsern Gärten hin und wieder gezeuget,
und hat man nicht Ursache, solche erstlich von dem
Samen zu erziehen, wovon man auch so leicht kei-
nen erhalten wird, weil sie in ihrer Flor zum Aufdor-
ren u. Gebrauch ordentlich abgeschnitten werden.

Dieses Gewächse erfordert einen wohlgegra-
benen Garten-Grund, und einen zur Sonne wohl-
gelegenen Ort.

Die Vermehrung geschiehet im Ueberfluß,
wenn man die alten Stöcke um Bartholomäi oder
im Frühjahre aushebet, dieselben zertheilet, und auf
ein vorher zubereitetes Beet nach der Garten-
Schnure einen halben Schuh weit fein ordentlich
verpflanzet, hierbey muß aber das Begiessen nicht
unterlassen werden, sonsten würden sie gewiß son-
derlich bey warmen Tagen verderben.

Jm trockenen Sommer-Wetter wollen sie
ebenfals begossen seyn, indem sie mit ihren vielen
weissen Fasern ziemlich in die Erde greiffen.

Ueber zwey oder auf das allerhöchste 3 Jahr
darf man sie nicht an einem Orte stehen lassen, sonst
verdorren und verderben sie, indem sie wegen ihrer

alzu-
gehoͤrigen Kraͤutern und Wurzeln.
§. 26.

Die Roͤmiſchen Chamillen, edele Cha-Von Cha-
millen.

millen, Chamæmelum nobile, ſive Leucanthe-
mum odoratius, C. B. Chamæmelum odoratiſ-
ſimum repens, flore ſimplici & multiplici, I. B.
Chamæmelum Romanum, flore multiplici, Ta-
bern. icon.
werden um ihres vielen Gebrauchs,
herrlichen Tugend und lieblichen Geruchs willen,
auch in unſern Gaͤrten hin und wieder gezeuget,
und hat man nicht Urſache, ſolche erſtlich von dem
Samen zu erziehen, wovon man auch ſo leicht kei-
nen erhalten wird, weil ſie in ihrer Flor zum Aufdor-
ren u. Gebrauch ordentlich abgeſchnitten werden.

Dieſes Gewaͤchſe erfordert einen wohlgegra-
benen Garten-Grund, und einen zur Sonne wohl-
gelegenen Ort.

Die Vermehrung geſchiehet im Ueberfluß,
wenn man die alten Stoͤcke um Bartholomaͤi oder
im Fruͤhjahre aushebet, dieſelben zertheilet, und auf
ein vorher zubereitetes Beet nach der Garten-
Schnure einen halben Schuh weit fein ordentlich
verpflanzet, hierbey muß aber das Begieſſen nicht
unterlaſſen werden, ſonſten wuͤrden ſie gewiß ſon-
derlich bey warmen Tagen verderben.

Jm trockenen Sommer-Wetter wollen ſie
ebenfals begoſſen ſeyn, indem ſie mit ihren vielen
weiſſen Faſern ziemlich in die Erde greiffen.

Ueber zwey oder auf das allerhoͤchſte 3 Jahr
darf man ſie nicht an einem Orte ſtehen laſſen, ſonſt
verdorren und verderben ſie, indem ſie wegen ihrer

alzu-
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[223/0233] gehoͤrigen Kraͤutern und Wurzeln. §. 26. Die Roͤmiſchen Chamillen, edele Cha- millen, Chamæmelum nobile, ſive Leucanthe- mum odoratius, C. B. Chamæmelum odoratiſ- ſimum repens, flore ſimplici & multiplici, I. B. Chamæmelum Romanum, flore multiplici, Ta- bern. icon. werden um ihres vielen Gebrauchs, herrlichen Tugend und lieblichen Geruchs willen, auch in unſern Gaͤrten hin und wieder gezeuget, und hat man nicht Urſache, ſolche erſtlich von dem Samen zu erziehen, wovon man auch ſo leicht kei- nen erhalten wird, weil ſie in ihrer Flor zum Aufdor- ren u. Gebrauch ordentlich abgeſchnitten werden. Von Cha- millen. Dieſes Gewaͤchſe erfordert einen wohlgegra- benen Garten-Grund, und einen zur Sonne wohl- gelegenen Ort. Die Vermehrung geſchiehet im Ueberfluß, wenn man die alten Stoͤcke um Bartholomaͤi oder im Fruͤhjahre aushebet, dieſelben zertheilet, und auf ein vorher zubereitetes Beet nach der Garten- Schnure einen halben Schuh weit fein ordentlich verpflanzet, hierbey muß aber das Begieſſen nicht unterlaſſen werden, ſonſten wuͤrden ſie gewiß ſon- derlich bey warmen Tagen verderben. Jm trockenen Sommer-Wetter wollen ſie ebenfals begoſſen ſeyn, indem ſie mit ihren vielen weiſſen Faſern ziemlich in die Erde greiffen. Ueber zwey oder auf das allerhoͤchſte 3 Jahr darf man ſie nicht an einem Orte ſtehen laſſen, ſonſt verdorren und verderben ſie, indem ſie wegen ihrer alzu-

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Zitationshilfe: Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 4. Erfurt, 1753, S. 223. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz04_1753/233>, abgerufen am 23.11.2024.