Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 4. Erfurt, 1753.Vorrede. ches auch viele andere Liebhaber wünschen.Nun erkenne ich zwar das Vertrauen, wel- ches aus diesem Wunsche und vielfältiger Aufmunterung guter Freunde hervor leuch- tet mit verbundenstem Danke; es wäre mir auch in der That, ohne Ruhm zu melden, etwas leichtes, eine besondere Abhandlung von Blumen-Gewächsen zu verfertigen; Allein es dienet denjenigen Freunden und Blumen-Liebhabern, welche solches gewün- schet, und vielleicht darauf hoffen, zur dienst- lichen Nachricht, daß ich mich dieser Arbeit nicht unterziehen werde, indem ich solche nicht nur vor unnöthig und überflüssig halte, sondern auch befürchten müste, dem geneigten Leser einen Ekel dadurch zu erwe- cken. Denn wenn ich diese Abhandlung vornähme, so müsten alle Blumen-Gewäch- se auf eben die Art beschrieben werden, wie in diesem Theile in dem 6ten Capitel von den Arzeney-Gewächsen geschehen ist, und da würde, was einmal gesaget worden, noch hundertmal müssen gesaget werden. Und es ist gewiß, wer dasjenige verstehet, was in diesem 4ten und in den vorhergehenden Theilen beschrieben worden, der wird auch die übrigen Gewächse gar bald anbauen, erziehen und erhalten lernen. Doch wil ich
Vorrede. ches auch viele andere Liebhaber wuͤnſchen.Nun erkenne ich zwar das Vertrauen, wel- ches aus dieſem Wunſche und vielfaͤltiger Aufmunterung guter Freunde hervor leuch- tet mit verbundenſtem Danke; es waͤre mir auch in der That, ohne Ruhm zu melden, etwas leichtes, eine beſondere Abhandlung von Blumen-Gewaͤchſen zu verfertigen; Allein es dienet denjenigen Freunden und Blumen-Liebhabern, welche ſolches gewuͤn- ſchet, und vielleicht darauf hoffen, zur dienſt- lichen Nachricht, daß ich mich dieſer Arbeit nicht unterziehen werde, indem ich ſolche nicht nur vor unnoͤthig und uͤberfluͤſſig halte, ſondern auch befuͤrchten muͤſte, dem geneigten Leſer einen Ekel dadurch zu erwe- cken. Denn wenn ich dieſe Abhandlung vornaͤhme, ſo muͤſten alle Blumen-Gewaͤch- ſe auf eben die Art beſchrieben werden, wie in dieſem Theile in dem 6ten Capitel von den Arzeney-Gewaͤchſen geſchehen iſt, und da wuͤrde, was einmal geſaget worden, noch hundertmal muͤſſen geſaget werden. Und es iſt gewiß, wer dasjenige verſtehet, was in dieſem 4ten und in den vorhergehenden Theilen beſchrieben worden, der wird auch die uͤbrigen Gewaͤchſe gar bald anbauen, erziehen und erhalten lernen. Doch wil ich
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Vorrede.
ches auch viele andere Liebhaber wuͤnſchen.
Nun erkenne ich zwar das Vertrauen, wel-
ches aus dieſem Wunſche und vielfaͤltiger
Aufmunterung guter Freunde hervor leuch-
tet mit verbundenſtem Danke; es waͤre mir
auch in der That, ohne Ruhm zu melden,
etwas leichtes, eine beſondere Abhandlung
von Blumen-Gewaͤchſen zu verfertigen;
Allein es dienet denjenigen Freunden und
Blumen-Liebhabern, welche ſolches gewuͤn-
ſchet, und vielleicht darauf hoffen, zur dienſt-
lichen Nachricht, daß ich mich dieſer Arbeit
nicht unterziehen werde, indem ich ſolche
nicht nur vor unnoͤthig und uͤberfluͤſſig
halte, ſondern auch befuͤrchten muͤſte, dem
geneigten Leſer einen Ekel dadurch zu erwe-
cken. Denn wenn ich dieſe Abhandlung
vornaͤhme, ſo muͤſten alle Blumen-Gewaͤch-
ſe auf eben die Art beſchrieben werden, wie
in dieſem Theile in dem 6ten Capitel von
den Arzeney-Gewaͤchſen geſchehen iſt, und
da wuͤrde, was einmal geſaget worden, noch
hundertmal muͤſſen geſaget werden. Und
es iſt gewiß, wer dasjenige verſtehet, was
in dieſem 4ten und in den vorhergehenden
Theilen beſchrieben worden, der wird auch
die uͤbrigen Gewaͤchſe gar bald anbauen,
erziehen und erhalten lernen. Doch wil
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