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Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 4. Erfurt, 1753.

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2. Cap. Von den
geschnitten werden, sonst würden die anwachsen-
den Knollen nicht alleine kleine bleiben, sondern
auch dadurch holzigt und hart gemacht werden,
welches ich selbsten mit Schaden erfahren habe.
Jch vermeinte, es würden durch das Abschnei-
den der Stängel die Kräfte zurück und in die
Knollen treten, daß folglich dieselben desto grösser
und schöner würden; alleine ich habe auch hier
wahrgenommen, daß alles Abschneiden an den
Gewächsen schädlich ist, wie oben bey dem Kohlra-
bi und an andern Orten Meldung geschehen.

Jm November oder December hebet man
so viel aus der Erden, als man vermeinet, den
Winter hindurch in der Küche von nöthen zu
haben, leget sie in ein Gemach oder Keller, und
bedecket sie mit etwas Erde oder Sand, die übrigen
lässet man den Winter über im Garten oder Lan-
de stehen, indem ihnen kein Frost und Kälte scha-
det, und haben dahero keines Zudeckens nöthig.
Sie können 4 bis 5 Jahr auf einem Flecke stehen
bleiben.

Wenn man ein neues Beet wiederum anle-
get, kan man sie an einem solchen Orte, wo sie
vorher gestanden, im nachfolgenden Jahre nicht
gleich ausrotten, sondern es bleibet allezeit von
den kleinen Knollen etwas zurück, welche man,
wenn sie einer Elen hoch aufschiessen solten, mit
samt den Stengeln ausreissen muß, so werden sie
sich binnen 2 Jahren, wenn man damit continui-
ret, verlieren und vertilget werden.

Jhre Blüthen, welche sehr kleine sind, und

fast

2. Cap. Von den
geſchnitten werden, ſonſt wuͤrden die anwachſen-
den Knollen nicht alleine kleine bleiben, ſondern
auch dadurch holzigt und hart gemacht werden,
welches ich ſelbſten mit Schaden erfahren habe.
Jch vermeinte, es wuͤrden durch das Abſchnei-
den der Staͤngel die Kraͤfte zuruͤck und in die
Knollen treten, daß folglich dieſelben deſto groͤſſer
und ſchoͤner wuͤrden; alleine ich habe auch hier
wahrgenommen, daß alles Abſchneiden an den
Gewaͤchſen ſchaͤdlich iſt, wie oben bey dem Kohlra-
bi und an andern Orten Meldung geſchehen.

Jm November oder December hebet man
ſo viel aus der Erden, als man vermeinet, den
Winter hindurch in der Kuͤche von noͤthen zu
haben, leget ſie in ein Gemach oder Keller, und
bedecket ſie mit etwas Erde oder Sand, die uͤbrigen
laͤſſet man den Winter uͤber im Garten oder Lan-
de ſtehen, indem ihnen kein Froſt und Kaͤlte ſcha-
det, und haben dahero keines Zudeckens noͤthig.
Sie koͤnnen 4 bis 5 Jahr auf einem Flecke ſtehen
bleiben.

Wenn man ein neues Beet wiederum anle-
get, kan man ſie an einem ſolchen Orte, wo ſie
vorher geſtanden, im nachfolgenden Jahre nicht
gleich ausrotten, ſondern es bleibet allezeit von
den kleinen Knollen etwas zuruͤck, welche man,
wenn ſie einer Elen hoch aufſchieſſen ſolten, mit
ſamt den Stengeln ausreiſſen muß, ſo werden ſie
ſich binnen 2 Jahren, wenn man damit continui-
ret, verlieren und vertilget werden.

Jhre Bluͤthen, welche ſehr kleine ſind, und

faſt
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[52/0062] 2. Cap. Von den geſchnitten werden, ſonſt wuͤrden die anwachſen- den Knollen nicht alleine kleine bleiben, ſondern auch dadurch holzigt und hart gemacht werden, welches ich ſelbſten mit Schaden erfahren habe. Jch vermeinte, es wuͤrden durch das Abſchnei- den der Staͤngel die Kraͤfte zuruͤck und in die Knollen treten, daß folglich dieſelben deſto groͤſſer und ſchoͤner wuͤrden; alleine ich habe auch hier wahrgenommen, daß alles Abſchneiden an den Gewaͤchſen ſchaͤdlich iſt, wie oben bey dem Kohlra- bi und an andern Orten Meldung geſchehen. Jm November oder December hebet man ſo viel aus der Erden, als man vermeinet, den Winter hindurch in der Kuͤche von noͤthen zu haben, leget ſie in ein Gemach oder Keller, und bedecket ſie mit etwas Erde oder Sand, die uͤbrigen laͤſſet man den Winter uͤber im Garten oder Lan- de ſtehen, indem ihnen kein Froſt und Kaͤlte ſcha- det, und haben dahero keines Zudeckens noͤthig. Sie koͤnnen 4 bis 5 Jahr auf einem Flecke ſtehen bleiben. Wenn man ein neues Beet wiederum anle- get, kan man ſie an einem ſolchen Orte, wo ſie vorher geſtanden, im nachfolgenden Jahre nicht gleich ausrotten, ſondern es bleibet allezeit von den kleinen Knollen etwas zuruͤck, welche man, wenn ſie einer Elen hoch aufſchieſſen ſolten, mit ſamt den Stengeln ausreiſſen muß, ſo werden ſie ſich binnen 2 Jahren, wenn man damit continui- ret, verlieren und vertilget werden. Jhre Bluͤthen, welche ſehr kleine ſind, und faſt

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Zitationshilfe: Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 4. Erfurt, 1753, S. 52. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz04_1753/62>, abgerufen am 23.11.2024.