Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 4. Erfurt, 1753.3. Cap. Von den Er hat einen angenehmen Geruch, welcher Diese Fäserlein sind eigentlich der rechte Die Blumen gehen in die violette Farbe, Ob nun gleich dieser Saffran an vielen aus- Ehe ich noch von der Erziehung desselben Herbst
3. Cap. Von den Er hat einen angenehmen Geruch, welcher Dieſe Faͤſerlein ſind eigentlich der rechte Die Blumen gehen in die violette Farbe, Ob nun gleich dieſer Saffran an vielen aus- Ehe ich noch von der Erziehung deſſelben Herbſt
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0088" n="78"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">3. Cap. Von den</hi> </fw><lb/> <p>Er hat einen angenehmen Geruch, welcher<lb/> nicht ſowol von der Blume als von dem purpur-<lb/> rothen <hi rendition="#aq">ſtaminibus</hi> oder darinnen befindlichen<lb/> dreyen Faͤſerlein herruͤhret.</p><lb/> <p>Dieſe Faͤſerlein ſind eigentlich der rechte<lb/> Saffran, welcher taͤglich, wenn ihre Blumen ſich<lb/> aufthun, mit groſſer Sorgfalt bey dem Auf- und<lb/> Untergang der Sonnen abgezopft, geſamlet, auf<lb/> Papiere gelegt und an einem luftigen Orte im<lb/> Schatten abgetrocknet werden muß.</p><lb/> <p>Die Blumen gehen in die violette Farbe,<lb/> und haben ohngefehr die Groͤſſe einer kleinen Tu-<lb/> lipane. Sie beſtehen aus 6 duͤnnen Blaͤttern,<lb/> welche mehrentheils dunkele violette Striche in<lb/> der Mitten an ſich haben.</p><lb/> <p>Ob nun gleich dieſer Saffran an vielen aus-<lb/> laͤndiſchen Orten auch gezeiget wird, ſo geben<lb/> doch die Kauf-Leute und Materialiſten, unter al-<lb/> len andern denjenigen, welcher in den Oeſterrei-<lb/> chiſchen Landen erzogen wird, den Vorzug.</p><lb/> <p>Ehe ich noch von der Erziehung deſſelben<lb/> etwas melde, muß ich zuvor berichten, wie daß<lb/> vor einigen Jahren einige Garten-Liebhaber alhier<lb/> in Erfurt ſich bemuͤheten, nach der Oeſterreichiſchen<lb/> Art groſſe Flecken mit Saffran-Zwiebeln anzule-<lb/> gen, auch durch Vermehrung der jungen anwach-<lb/> ſenden Zwiebeln dieſe Erziehung immer weiter<lb/> trieben, und von Jahren zu Jahren ihre Better<lb/> groͤſſer machten. Ja es wurde mir auch einmal von<lb/> einem gedachten Garten-Freunde eine ziemliche<lb/> Quantitaͤt Saffran gezeiget, welchen er denſelben<lb/> <fw place="bottom" type="catch">Herbſt</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [78/0088]
3. Cap. Von den
Er hat einen angenehmen Geruch, welcher
nicht ſowol von der Blume als von dem purpur-
rothen ſtaminibus oder darinnen befindlichen
dreyen Faͤſerlein herruͤhret.
Dieſe Faͤſerlein ſind eigentlich der rechte
Saffran, welcher taͤglich, wenn ihre Blumen ſich
aufthun, mit groſſer Sorgfalt bey dem Auf- und
Untergang der Sonnen abgezopft, geſamlet, auf
Papiere gelegt und an einem luftigen Orte im
Schatten abgetrocknet werden muß.
Die Blumen gehen in die violette Farbe,
und haben ohngefehr die Groͤſſe einer kleinen Tu-
lipane. Sie beſtehen aus 6 duͤnnen Blaͤttern,
welche mehrentheils dunkele violette Striche in
der Mitten an ſich haben.
Ob nun gleich dieſer Saffran an vielen aus-
laͤndiſchen Orten auch gezeiget wird, ſo geben
doch die Kauf-Leute und Materialiſten, unter al-
len andern denjenigen, welcher in den Oeſterrei-
chiſchen Landen erzogen wird, den Vorzug.
Ehe ich noch von der Erziehung deſſelben
etwas melde, muß ich zuvor berichten, wie daß
vor einigen Jahren einige Garten-Liebhaber alhier
in Erfurt ſich bemuͤheten, nach der Oeſterreichiſchen
Art groſſe Flecken mit Saffran-Zwiebeln anzule-
gen, auch durch Vermehrung der jungen anwach-
ſenden Zwiebeln dieſe Erziehung immer weiter
trieben, und von Jahren zu Jahren ihre Better
groͤſſer machten. Ja es wurde mir auch einmal von
einem gedachten Garten-Freunde eine ziemliche
Quantitaͤt Saffran gezeiget, welchen er denſelben
Herbſt
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