Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 4. Erfurt, 1753.Specerey-Früchten. wird, so wird er schwarz, unscheinbar, und ver-dirbt wohl gar. Wenn er nun auf den Böden recht dürre ge- Wenn er geworfelt wird, so bleibt die Spreu Die Spreu wird an die Anis-Brenner ver- Man läst ihn um des Raums willen einen wird. F 3
Specerey-Fruͤchten. wird, ſo wird er ſchwarz, unſcheinbar, und ver-dirbt wohl gar. Wenn er nun auf den Boͤden recht duͤrre ge- Wenn er geworfelt wird, ſo bleibt die Spreu Die Spreu wird an die Anis-Brenner ver- Man laͤſt ihn um des Raums willen einen wird. F 3
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0095" n="85"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Specerey-Fruͤchten.</hi></fw><lb/> wird, ſo wird er ſchwarz, unſcheinbar, und ver-<lb/> dirbt wohl gar.</p><lb/> <p>Wenn er nun auf den Boͤden recht duͤrre ge-<lb/> worden, ſo muß er kurz vor oder nach Michaelis<lb/> bey ſchoͤnen hellem Wetter, oder auch im Winter<lb/> an einem recht hellen Tage, wenn die Kaͤlte groß<lb/> iſt, gedroſchen werden, wenn es aber am Himmel<lb/> dunkel und truͤbe iſt, es ſey zu welcher Zeit es wol-<lb/> le, ſo bringt man nimmermehr die Koͤrner von<lb/> dem Stroh alle herunter.</p><lb/> <p>Wenn er geworfelt wird, ſo bleibt die Spreu<lb/> hinter den Anis-Koͤrnern liegen, welcher mit dem<lb/> Rechen alleine auf einen Haufen geſtoſſen wird,<lb/> darnach werden die Koͤrner gerollet, daß der noch<lb/> uͤbrige Staub heraus gehet, welcher gleichfals zu<lb/> der Spreu geſchuͤttet wird. Jſt dieſes auch verrich-<lb/> tet, ſo muß man den Anis durch ein Staub-Sieb,<lb/> welches keine Koͤrner mit durchlaͤſſet, raͤden laſſen,<lb/> ſo wird er recht reine und ſchoͤne werden.</p><lb/> <p>Die Spreu wird an die Anis-Brenner ver-<lb/> kaufet, welche das Anis-Oel daraus machen, und<lb/> geben ſie unterweilen vor eine hieſige Metze 1 Gr.<lb/> 6 Pf. auch wohl noch mehr. Der ins reine ge-<lb/> brachte Anis wird in eine luftige Cammer geſchuͤt-<lb/> tet; jedoch daß er anfaͤnglich nicht hoͤher denn einen<lb/> halben Schuh hoch auf einander zu liegen komt.<lb/> Es muß derſelbige auch einige Wochen nach ein-<lb/> ander umgeſtochen oder fortgeworfen werden.</p><lb/> <p>Man laͤſt ihn um des Raums willen einen<lb/> Schuh hoch auf einander bringen, und wenn man<lb/> es erwarten kan, ſo lange liegen, bis er theuer<lb/> <fw place="bottom" type="sig">F 3</fw><fw place="bottom" type="catch">wird.</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [85/0095]
Specerey-Fruͤchten.
wird, ſo wird er ſchwarz, unſcheinbar, und ver-
dirbt wohl gar.
Wenn er nun auf den Boͤden recht duͤrre ge-
worden, ſo muß er kurz vor oder nach Michaelis
bey ſchoͤnen hellem Wetter, oder auch im Winter
an einem recht hellen Tage, wenn die Kaͤlte groß
iſt, gedroſchen werden, wenn es aber am Himmel
dunkel und truͤbe iſt, es ſey zu welcher Zeit es wol-
le, ſo bringt man nimmermehr die Koͤrner von
dem Stroh alle herunter.
Wenn er geworfelt wird, ſo bleibt die Spreu
hinter den Anis-Koͤrnern liegen, welcher mit dem
Rechen alleine auf einen Haufen geſtoſſen wird,
darnach werden die Koͤrner gerollet, daß der noch
uͤbrige Staub heraus gehet, welcher gleichfals zu
der Spreu geſchuͤttet wird. Jſt dieſes auch verrich-
tet, ſo muß man den Anis durch ein Staub-Sieb,
welches keine Koͤrner mit durchlaͤſſet, raͤden laſſen,
ſo wird er recht reine und ſchoͤne werden.
Die Spreu wird an die Anis-Brenner ver-
kaufet, welche das Anis-Oel daraus machen, und
geben ſie unterweilen vor eine hieſige Metze 1 Gr.
6 Pf. auch wohl noch mehr. Der ins reine ge-
brachte Anis wird in eine luftige Cammer geſchuͤt-
tet; jedoch daß er anfaͤnglich nicht hoͤher denn einen
halben Schuh hoch auf einander zu liegen komt.
Es muß derſelbige auch einige Wochen nach ein-
ander umgeſtochen oder fortgeworfen werden.
Man laͤſt ihn um des Raums willen einen
Schuh hoch auf einander bringen, und wenn man
es erwarten kan, ſo lange liegen, bis er theuer
wird.
F 3
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |