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Reichardt, Christian: Land- und Garten-Schatzes. Bd. 5. Erfurt, 1754.

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überhaupt.
wie Staub ist, da denn der Same ebenfals nicht
recht aufgehen, und vieles, ehe die Regen kommen,
verdummeln muß.

Doch, hier wollen unsere gemächlichen Acker-
Leute nicht daran, sondern sie lassen mehrentheils
ihre Aecker liegen bis in den Brach-Monat, fürch-
ten sich auch wohl davor, daß sie um des frühzeiti-
gen Braches willen noch eine Rure mehr thun mü-
sten, und wollen also lieber den Nutzen, welchen sie
hiervon zu gewarten hätten, entbehren.

Auf diese vorgeschriebene Brache habe ich
und andere alhier befunden, daß wir viel schönern
und bessern Rocken erhalten, welcher auch mehr ins
Maaß gegeben als unsern Nachbarn ihrer, welche
ihre Aecker gedünget und gebessert hatten. Und ob
wir wohl eine Ahrt oder Rure mehr thun müssen, so
ist doch diese geringe Arbeit gedoppelt wiederum be-
lohnet worden. Hiervon muß p. 37. in dem drit-
ten Theil
meines Land- und Garten-Scha-
tzes
nachgelesen werden.

Ferner hat man von der zeitigen und tiefen
Brache den Nutzen, daß die Schäfer und andere
Hirten von solchen Stücken bleiben müssen, weil
sich kein Gras und Unkraut darauf befindet, folg-
lich auch das Land durch das Auftreiben des Vie-
hes nicht wiederum derb gemachet wird.

Das Ruren oder zweyte Umpflügen muß in
schönem Wetter, wenn der Acker vom Unkraute und
Grase wieder wil grüne werden, geschehen. Man
hat nicht nöthig bey dem Ruren so tief in die Er-
de zu greiffen, wie bey dem Brachen zum erstenmal

gesche-
F 4

uͤberhaupt.
wie Staub iſt, da denn der Same ebenfals nicht
recht aufgehen, und vieles, ehe die Regen kommen,
verdummeln muß.

Doch, hier wollen unſere gemaͤchlichen Acker-
Leute nicht daran, ſondern ſie laſſen mehrentheils
ihre Aecker liegen bis in den Brach-Monat, fuͤrch-
ten ſich auch wohl davor, daß ſie um des fruͤhzeiti-
gen Braches willen noch eine Rure mehr thun muͤ-
ſten, und wollen alſo lieber den Nutzen, welchen ſie
hiervon zu gewarten haͤtten, entbehren.

Auf dieſe vorgeſchriebene Brache habe ich
und andere alhier befunden, daß wir viel ſchoͤnern
und beſſern Rocken erhalten, welcher auch mehr ins
Maaß gegeben als unſern Nachbarn ihrer, welche
ihre Aecker geduͤnget und gebeſſert hatten. Und ob
wir wohl eine Ahrt oder Rure mehr thun muͤſſen, ſo
iſt doch dieſe geringe Arbeit gedoppelt wiederum be-
lohnet worden. Hiervon muß p. 37. in dem drit-
ten Theil
meines Land- und Garten-Scha-
tzes
nachgeleſen werden.

Ferner hat man von der zeitigen und tiefen
Brache den Nutzen, daß die Schaͤfer und andere
Hirten von ſolchen Stuͤcken bleiben muͤſſen, weil
ſich kein Gras und Unkraut darauf befindet, folg-
lich auch das Land durch das Auftreiben des Vie-
hes nicht wiederum derb gemachet wird.

Das Ruren oder zweyte Umpfluͤgen muß in
ſchoͤnem Wetter, wenn der Acker vom Unkraute und
Graſe wieder wil gruͤne werden, geſchehen. Man
hat nicht noͤthig bey dem Ruren ſo tief in die Er-
de zu greiffen, wie bey dem Brachen zum erſtenmal

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[87/0122] uͤberhaupt. wie Staub iſt, da denn der Same ebenfals nicht recht aufgehen, und vieles, ehe die Regen kommen, verdummeln muß. Doch, hier wollen unſere gemaͤchlichen Acker- Leute nicht daran, ſondern ſie laſſen mehrentheils ihre Aecker liegen bis in den Brach-Monat, fuͤrch- ten ſich auch wohl davor, daß ſie um des fruͤhzeiti- gen Braches willen noch eine Rure mehr thun muͤ- ſten, und wollen alſo lieber den Nutzen, welchen ſie hiervon zu gewarten haͤtten, entbehren. Auf dieſe vorgeſchriebene Brache habe ich und andere alhier befunden, daß wir viel ſchoͤnern und beſſern Rocken erhalten, welcher auch mehr ins Maaß gegeben als unſern Nachbarn ihrer, welche ihre Aecker geduͤnget und gebeſſert hatten. Und ob wir wohl eine Ahrt oder Rure mehr thun muͤſſen, ſo iſt doch dieſe geringe Arbeit gedoppelt wiederum be- lohnet worden. Hiervon muß p. 37. in dem drit- ten Theil meines Land- und Garten-Scha- tzes nachgeleſen werden. Ferner hat man von der zeitigen und tiefen Brache den Nutzen, daß die Schaͤfer und andere Hirten von ſolchen Stuͤcken bleiben muͤſſen, weil ſich kein Gras und Unkraut darauf befindet, folg- lich auch das Land durch das Auftreiben des Vie- hes nicht wiederum derb gemachet wird. Das Ruren oder zweyte Umpfluͤgen muß in ſchoͤnem Wetter, wenn der Acker vom Unkraute und Graſe wieder wil gruͤne werden, geſchehen. Man hat nicht noͤthig bey dem Ruren ſo tief in die Er- de zu greiffen, wie bey dem Brachen zum erſtenmal geſche- F 4

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Zitationshilfe: Reichardt, Christian: Land- und Garten-Schatzes. Bd. 5. Erfurt, 1754, S. 87. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz05_1754/122>, abgerufen am 27.11.2024.