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Reichardt, Christian: Land- und Garten-Schatzes. Bd. 5. Erfurt, 1754.

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2. Cap. Von den Korn-Früchten
dem Than-Wetter zerschmelzten, und nach und
nach in die Erde sich einsenkten. Hiervon erhielte
er ungemeinen dicken Spargel und Meerettig,
welcher letztere, wenn er auf dem Reib-Eisen gerie-
ben wurde, so gelinde und so gut aussahe wie
die allerschönste weisse Seinmel-Krumen. Diese
Aufführung des Mist-Pfützen-Eises hat er alle
Jahre nach einander vorgenommen, wodurch er
mit Erzeugung und Verkaufung des Spargels und
des Meerettigs guten Nutzen sich verschaft. Wer
hiervon noch ein mehres zu wissen verlanget, kan
in D. Künholds Oeconomia experimentali,
Sectio VII. p.
321. nachlesen. Wenn man solche
Stücker Eiß auf die Wiesen fahren, fein ordent-
lich ausbreiten und zerwerffen läßt, so wird man
zwar im ersten Jahre an dem Grase den Nutzen
nicht sonderlich, wohl aber in den darauf folgen-
den Jahren augenscheinlich spüren.

§. 5.
Von Sa-
men und
Bestellen
der Korn-
Früchte.

Jch komme nun auch auf den Samen und auf
das Bestellen der Korn-Früchte, welches eine so
weitläuftige Sache, daß sie eine besondere Abhand-
lung abgeben könte; aber wozu würde solche die-
nen? Zu weiter nichts, als dem geneigten Leser be-
schwerlich zu fallen. Denn es ist allbereits in so vie-
len Schriften hin und wieder hiervon gehandelt
worden, daß auch die Verfasser so gar darüber in ei-
nen auf Prostitution hinaus lauffenden Feder-
Krieg gerathen sind, daß man des Lesens darüber
ganz satt wird. Wer von dieser Sache schon etwas
verstehet, der kan zwar aus solchen Abhandlungen

eines

2. Cap. Von den Korn-Fruͤchten
dem Than-Wetter zerſchmelzten, und nach und
nach in die Erde ſich einſenkten. Hiervon erhielte
er ungemeinen dicken Spargel und Meerettig,
welcher letztere, wenn er auf dem Reib-Eiſen gerie-
ben wurde, ſo gelinde und ſo gut ausſahe wie
die allerſchoͤnſte weiſſe Seinmel-Krumen. Dieſe
Auffuͤhrung des Miſt-Pfuͤtzen-Eiſes hat er alle
Jahre nach einander vorgenommen, wodurch er
mit Erzeugung und Verkaufung des Spargels und
des Meerettigs guten Nutzen ſich verſchaft. Wer
hiervon noch ein mehres zu wiſſen verlanget, kan
in D. Kuͤnholds Oeconomia experimentali,
Sectio VII. p.
321. nachleſen. Wenn man ſolche
Stuͤcker Eiß auf die Wieſen fahren, fein ordent-
lich ausbreiten und zerwerffen laͤßt, ſo wird man
zwar im erſten Jahre an dem Graſe den Nutzen
nicht ſonderlich, wohl aber in den darauf folgen-
den Jahren augenſcheinlich ſpuͤren.

§. 5.
Von Sa-
men und
Beſtellen
der Korn-
Fruͤchte.

Jch komme nun auch auf den Samen und auf
das Beſtellen der Korn-Fruͤchte, welches eine ſo
weitlaͤuftige Sache, daß ſie eine beſondere Abhand-
lung abgeben koͤnte; aber wozu wuͤrde ſolche die-
nen? Zu weiter nichts, als dem geneigten Leſer be-
ſchwerlich zu fallen. Denn es iſt allbereits in ſo vie-
len Schriften hin und wieder hiervon gehandelt
worden, daß auch die Verfaſſer ſo gar daruͤber in ei-
nen auf Proſtitution hinaus lauffenden Feder-
Krieg gerathen ſind, daß man des Leſens daruͤber
ganz ſatt wird. Wer von dieſer Sache ſchon etwas
verſtehet, der kan zwar aus ſolchen Abhandlungen

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[100/0135] 2. Cap. Von den Korn-Fruͤchten dem Than-Wetter zerſchmelzten, und nach und nach in die Erde ſich einſenkten. Hiervon erhielte er ungemeinen dicken Spargel und Meerettig, welcher letztere, wenn er auf dem Reib-Eiſen gerie- ben wurde, ſo gelinde und ſo gut ausſahe wie die allerſchoͤnſte weiſſe Seinmel-Krumen. Dieſe Auffuͤhrung des Miſt-Pfuͤtzen-Eiſes hat er alle Jahre nach einander vorgenommen, wodurch er mit Erzeugung und Verkaufung des Spargels und des Meerettigs guten Nutzen ſich verſchaft. Wer hiervon noch ein mehres zu wiſſen verlanget, kan in D. Kuͤnholds Oeconomia experimentali, Sectio VII. p. 321. nachleſen. Wenn man ſolche Stuͤcker Eiß auf die Wieſen fahren, fein ordent- lich ausbreiten und zerwerffen laͤßt, ſo wird man zwar im erſten Jahre an dem Graſe den Nutzen nicht ſonderlich, wohl aber in den darauf folgen- den Jahren augenſcheinlich ſpuͤren. §. 5. Jch komme nun auch auf den Samen und auf das Beſtellen der Korn-Fruͤchte, welches eine ſo weitlaͤuftige Sache, daß ſie eine beſondere Abhand- lung abgeben koͤnte; aber wozu wuͤrde ſolche die- nen? Zu weiter nichts, als dem geneigten Leſer be- ſchwerlich zu fallen. Denn es iſt allbereits in ſo vie- len Schriften hin und wieder hiervon gehandelt worden, daß auch die Verfaſſer ſo gar daruͤber in ei- nen auf Proſtitution hinaus lauffenden Feder- Krieg gerathen ſind, daß man des Leſens daruͤber ganz ſatt wird. Wer von dieſer Sache ſchon etwas verſtehet, der kan zwar aus ſolchen Abhandlungen eines

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Zitationshilfe: Reichardt, Christian: Land- und Garten-Schatzes. Bd. 5. Erfurt, 1754, S. 100. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz05_1754/135>, abgerufen am 25.11.2024.