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Reichardt, Christian: Land- und Garten-Schatzes. Bd. 5. Erfurt, 1754.

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5. Cap. Vom Hanfe
unter. Hiervon siehe die fünfte Figur im er-
sten Theile
p. 126.

Wenn diese Arbeit geschehen, wird das Land
mit der kleinen Garten-Ege bestrichen. Jch habe
oben gesaget, daß man, ehe der gute Hanf zur
Reifung kommt, die Stengel, welche keinen Samen
bringen, sondern nur Staub von sich geben, zuvor
ausrauffen und sammlen müsse. Dieselben wer-
den auf dem Acker, oder an einem solchen Orte,
wo die Sonne dem ganzen Tag hinscheinen kan,
ausgebreitet, gewendet und recht trocken gemachet;
ist dieses geschehen, so wird er nach Hause geschaf-
fet, und in die Höhe geleget bis auf das Früh-Jahr.

Wenn der übrige gute Hanf auch reif gewor-
den, und in seine Samen-Körner gewachsen ist,
wird er gleichfals ausgezogen oder abgeschnitten,
welches einem jeden frey stehet, und in Häuflein
oder kleine Schober auf den Acker gestellet, daß die
Samen-Knospen in die Höhe zu stehen kommen,
damit sie recht trockenen und dörren können.
Wenn dieses geschehen, wird er zusammen gebun-
den, nach Hause geschaffet und ausgedroschen.
Man merke aber hierbey, daß der Same auf den
Boden fein dünne muß ausgebreitet werden, da-
mit er sich nicht auf einander erwärme und mo-
derich werde. Die Mäuse gehen ihn auch gerne
an, und um deswillen hat man Ursache, denselben
nachdem er trocken geworden, an einen verwahre-
ten Ort zu schaffen, wo sie nicht darzu kommen
können.

Das ausgedroschene Stroh, oder die Stengel,

werden

5. Cap. Vom Hanfe
unter. Hiervon ſiehe die fuͤnfte Figur im er-
ſten Theile
p. 126.

Wenn dieſe Arbeit geſchehen, wird das Land
mit der kleinen Garten-Ege beſtrichen. Jch habe
oben geſaget, daß man, ehe der gute Hanf zur
Reifung kommt, die Stengel, welche keinen Samen
bringen, ſondern nur Staub von ſich geben, zuvor
ausrauffen und ſammlen muͤſſe. Dieſelben wer-
den auf dem Acker, oder an einem ſolchen Orte,
wo die Sonne dem ganzen Tag hinſcheinen kan,
ausgebreitet, gewendet und recht trocken gemachet;
iſt dieſes geſchehen, ſo wird er nach Hauſe geſchaf-
fet, und in die Hoͤhe geleget bis auf das Fruͤh-Jahr.

Wenn der uͤbrige gute Hanf auch reif gewor-
den, und in ſeine Samen-Koͤrner gewachſen iſt,
wird er gleichfals ausgezogen oder abgeſchnitten,
welches einem jeden frey ſtehet, und in Haͤuflein
oder kleine Schober auf den Acker geſtellet, daß die
Samen-Knoſpen in die Hoͤhe zu ſtehen kommen,
damit ſie recht trockenen und doͤrren koͤnnen.
Wenn dieſes geſchehen, wird er zuſammen gebun-
den, nach Hauſe geſchaffet und ausgedroſchen.
Man merke aber hierbey, daß der Same auf den
Boden fein duͤnne muß ausgebreitet werden, da-
mit er ſich nicht auf einander erwaͤrme und mo-
derich werde. Die Maͤuſe gehen ihn auch gerne
an, und um deswillen hat man Urſache, denſelben
nachdem er trocken geworden, an einen verwahre-
ten Ort zu ſchaffen, wo ſie nicht darzu kommen
koͤnnen.

Das ausgedroſchene Stroh, oder die Stengel,

werden
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[166/0201] 5. Cap. Vom Hanfe unter. Hiervon ſiehe die fuͤnfte Figur im er- ſten Theile p. 126. Wenn dieſe Arbeit geſchehen, wird das Land mit der kleinen Garten-Ege beſtrichen. Jch habe oben geſaget, daß man, ehe der gute Hanf zur Reifung kommt, die Stengel, welche keinen Samen bringen, ſondern nur Staub von ſich geben, zuvor ausrauffen und ſammlen muͤſſe. Dieſelben wer- den auf dem Acker, oder an einem ſolchen Orte, wo die Sonne dem ganzen Tag hinſcheinen kan, ausgebreitet, gewendet und recht trocken gemachet; iſt dieſes geſchehen, ſo wird er nach Hauſe geſchaf- fet, und in die Hoͤhe geleget bis auf das Fruͤh-Jahr. Wenn der uͤbrige gute Hanf auch reif gewor- den, und in ſeine Samen-Koͤrner gewachſen iſt, wird er gleichfals ausgezogen oder abgeſchnitten, welches einem jeden frey ſtehet, und in Haͤuflein oder kleine Schober auf den Acker geſtellet, daß die Samen-Knoſpen in die Hoͤhe zu ſtehen kommen, damit ſie recht trockenen und doͤrren koͤnnen. Wenn dieſes geſchehen, wird er zuſammen gebun- den, nach Hauſe geſchaffet und ausgedroſchen. Man merke aber hierbey, daß der Same auf den Boden fein duͤnne muß ausgebreitet werden, da- mit er ſich nicht auf einander erwaͤrme und mo- derich werde. Die Maͤuſe gehen ihn auch gerne an, und um deswillen hat man Urſache, denſelben nachdem er trocken geworden, an einen verwahre- ten Ort zu ſchaffen, wo ſie nicht darzu kommen koͤnnen. Das ausgedroſchene Stroh, oder die Stengel, werden

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Zitationshilfe: Reichardt, Christian: Land- und Garten-Schatzes. Bd. 5. Erfurt, 1754, S. 166. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz05_1754/201>, abgerufen am 23.11.2024.