Reichardt, Christian: Land- und Garten-Schatzes. Bd. 5. Erfurt, 1754.Vorrede. lichen, und dem Staate vortheilhaften Ausganggehabt? Ein ächter Cameralist betrachtet die Dinge nicht für sich, sondern in dem ganzen Zu- sammenhange. Er siehet nicht allein auf das Gegenwärtige, sondern auch in die Zukunft. Wolte man mir noch dieses einwenden: wennNoch einen Dieß ist der kurze Entwurf meiner GedankenSchluß der I. G. Darjes. Jnnhalt.
Vorrede. lichen, und dem Staate vortheilhaften Ausganggehabt? Ein aͤchter Cameraliſt betrachtet die Dinge nicht fuͤr ſich, ſondern in dem ganzen Zu- ſammenhange. Er ſiehet nicht allein auf das Gegenwaͤrtige, ſondern auch in die Zukunft. Wolte man mir noch dieſes einwenden: wennNoch einen Dieß iſt der kurze Entwurf meiner GedankenSchluß der I. G. Darjes. Jnnhalt.
<TEI> <text> <front> <div n="1"> <p><pb facs="#f0034"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Vorrede.</hi></fw><lb/> lichen, und dem Staate vortheilhaften Ausgang<lb/> gehabt? Ein aͤchter Cameraliſt betrachtet die<lb/> Dinge nicht fuͤr ſich, ſondern in dem ganzen Zu-<lb/> ſammenhange. Er ſiehet nicht allein auf das<lb/> Gegenwaͤrtige, ſondern auch in die Zukunft.</p><lb/> <p>Wolte man mir noch dieſes einwenden: wenn<note place="right">Noch einen<lb/> andern.</note><lb/> eine ſolche Freyheit gedultet wuͤrde, ſo koͤnnte der<lb/> Staat die Beſchaͤftigungen der Unterthanen<lb/> nicht wiſſen. Und wenn dieß, ſo koͤnnten Unter-<lb/> ſchleiffe geſchehen. So laͤungne ich dieſe Folge.<lb/> Hebet die Freyheit der Unterthanen dieß auf, daß<lb/> man den Staat ſeine Beſchaͤftigungen erzeiget?<lb/> Kan nicht dieſes bey jenen beſtehen?</p><lb/> <p>Dieß iſt der kurze Entwurf meiner Gedanken<note place="right">Schluß der<lb/> Vorrede.</note><lb/> von der Verbeſſerung der Landwirthſchaft zum<lb/> Nutzen der herrſchaftlichen Cammer. Die ge-<lb/> genwaͤrtige Schrift wird dir, <hi rendition="#fr">Geneigter Leſer!</hi><lb/> verſchiedene nuͤtzliche und nicht gemeine Dinge<lb/> zeigen, die dir die Anwendung dieſer Lehre auch<lb/> zu deinem eigenen Nutzen erleichtern kan. Wirſt<lb/> du dieſe Schrift mit Aufmerkſamkeit, und mit<lb/> einem philoſophiſchen Gemuͤthe leſen, ſo wirſt du<lb/> gewiß ſo wie ich dieſe Bemuͤhung dem Herrn<lb/> Verfaſſer mit Danck erkennen, und wuͤnſchen,<lb/> daß er fortfahren moͤge, alle ſeine vieljaͤhrige<lb/> Wirthſchafts-Erfahrungen, ſo, wie dieſe, uns<lb/> bekannt zu machen. Wobey auch ich mich dei-<lb/> ner fernern Wohlgewogenheit empfehle. Ge-<lb/> ſchrieben Jena 1754. im Monat May.</p><lb/> <p> <hi rendition="#et"> <hi rendition="#aq">I. G. Darjes.</hi> </hi> </p> </div><lb/> <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#fr">Jnnhalt.</hi> </fw><lb/> </front> </text> </TEI> [0034]
Vorrede.
lichen, und dem Staate vortheilhaften Ausgang
gehabt? Ein aͤchter Cameraliſt betrachtet die
Dinge nicht fuͤr ſich, ſondern in dem ganzen Zu-
ſammenhange. Er ſiehet nicht allein auf das
Gegenwaͤrtige, ſondern auch in die Zukunft.
Wolte man mir noch dieſes einwenden: wenn
eine ſolche Freyheit gedultet wuͤrde, ſo koͤnnte der
Staat die Beſchaͤftigungen der Unterthanen
nicht wiſſen. Und wenn dieß, ſo koͤnnten Unter-
ſchleiffe geſchehen. So laͤungne ich dieſe Folge.
Hebet die Freyheit der Unterthanen dieß auf, daß
man den Staat ſeine Beſchaͤftigungen erzeiget?
Kan nicht dieſes bey jenen beſtehen?
Noch einen
andern.
Dieß iſt der kurze Entwurf meiner Gedanken
von der Verbeſſerung der Landwirthſchaft zum
Nutzen der herrſchaftlichen Cammer. Die ge-
genwaͤrtige Schrift wird dir, Geneigter Leſer!
verſchiedene nuͤtzliche und nicht gemeine Dinge
zeigen, die dir die Anwendung dieſer Lehre auch
zu deinem eigenen Nutzen erleichtern kan. Wirſt
du dieſe Schrift mit Aufmerkſamkeit, und mit
einem philoſophiſchen Gemuͤthe leſen, ſo wirſt du
gewiß ſo wie ich dieſe Bemuͤhung dem Herrn
Verfaſſer mit Danck erkennen, und wuͤnſchen,
daß er fortfahren moͤge, alle ſeine vieljaͤhrige
Wirthſchafts-Erfahrungen, ſo, wie dieſe, uns
bekannt zu machen. Wobey auch ich mich dei-
ner fernern Wohlgewogenheit empfehle. Ge-
ſchrieben Jena 1754. im Monat May.
Schluß der
Vorrede.
I. G. Darjes.
Jnnhalt.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |