Reichardt, Christian: Land- und Garten-Schatzes. Bd. 5. Erfurt, 1754.der Aecker ohne Brache. gen von Wein, Hopfen, guten Bäumen, Bau- undBrennholze anzulegen, und also das Land in einen guten Nahrungs-Zustand zu setzen. Denn grosse Herren können wegen ihrer wichtigen Regierungs- Geschäfte ohnmöglich auf solche Dinge so genaue Obacht haben. Hierbey will ich den Herrn D. Künhold "Allein es ist auch wahr, daß ab- A 3
der Aecker ohne Brache. gen von Wein, Hopfen, guten Baͤumen, Bau- undBrennholze anzulegen, und alſo das Land in einen guten Nahrungs-Zuſtand zu ſetzen. Denn groſſe Herren koͤnnen wegen ihrer wichtigen Regierungs- Geſchaͤfte ohnmoͤglich auf ſolche Dinge ſo genaue Obacht haben. Hierbey will ich den Herrn D. Kuͤnhold „Allein es iſt auch wahr, daß ab- A 3
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der Aecker ohne Brache.
gen von Wein, Hopfen, guten Baͤumen, Bau- und
Brennholze anzulegen, und alſo das Land in einen
guten Nahrungs-Zuſtand zu ſetzen. Denn groſſe
Herren koͤnnen wegen ihrer wichtigen Regierungs-
Geſchaͤfte ohnmoͤglich auf ſolche Dinge ſo genaue
Obacht haben.
Hierbey will ich den Herrn D. Kuͤnhold
aus ſeiner Oeconomia Experimentali Sect. VII.
Remarques ad §. 15. p. 189. 190. nachfolgen-
des abborgen:
„Allein es iſt auch wahr, daß
”der Fleiß und die Emſigkeit eines Haus-Va-
”ters zwar ebenfals viel contribuiren koͤnne, je-
”doch aber nicht alles, ſondern das allermeiſte
”koͤmmet auf die hohe Landes-Obrigkeit wohl an.
”Denn gleichwie in heiliger Schrift; Eccleſ. 5.
”v. 8. Der Koͤnig im ganzen Lande iſt, das Feld
”zu bauen; alſo ſolten hohe Landes-Obrigkeiten
”vor allen Dingen, auch ehe ſie andere Geſetze
”publicirten, die Einrichtung ihrer Landes Oeco-
”nomie, und daß ein jeder Privatus ſeine Guͤter
”auf das beſte, als nur moͤglich, anbauen, viel
”darauf erbauen und nutzen moͤge, beſorgen.
”Und weilen ein ſolches ohne ſattſame Duͤngung,
”einfolglich vorhergehende Vieh-Haltung un-
”moͤglich ins Werk zu richten, ſo hat alle Obrig-
”keit auf alle Weiſe und Wege dahin zu trach-
”ten, wie deſſelbigen Aufnahme befoͤrdert wer-
”den moͤge. Jnsbeſondere, weil die ſoge-
”nannten Coppel-Triften dergeſtaltige Landesver-
”derbliche boͤſe und uͤbele Gewohnheiten ſind,
”vermittelſt welchen die meiſten Hauswirthe
ab-
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