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Reichardt, Christian: Land- und Garten-Schatzes. Bd. 5. Erfurt, 1754.

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der Aecker ohne Brache.
Einrichtung auf meinen Aeckern und in meinen
Gärten vorgenommen, oder sonst eine neue Sorte
von Früchten herbey geschaffet, und auf meinen Gü-
tern angeleget, so sind sie gleich das andere Jahr
auch damit angestochen kommen, haben mir wohl
gar den Samen von denen neuen Früchten gestoh-
len, auch weil sie nicht alles einsehen können, sich
hinter meine Tagelöhner gestecket, solche zu Verrä-
thern gebrauchet, und bey einer Kanne Bier auszu-
forschen gesuchet, wie dieses und jenes eingerichtet
und cultiviret worden.

Wenn ich nun gemerket, daß dergleichen Leute
auf meine Abwechselung der Früchte in Bestel-
lung der Aecker, Achtung gegeben, sich darnach ge-
richtet, und solche nachahmen wollen, so bin von
meiner Ordnung der Früchte bey dem Bestellen
abgegangen, und habe eine Veränderung vorge-
nommen, welches, wie unten zu ersehen seyn wird,
auf vier- und mancherley Art geschehen kan. Hier-
durch sind sie so irre gemachet worden, daß sie nicht
gewußt was sie haben sollen anfangen. Weil sie
nun die Abwechselung der Früchte nicht selbst ver-
standen, so haben sie zuweilen eine unrechte Frucht
auf ihre Aecker bestellet, und dadurch grossen Scha-
den erlitten. Und gewiß, wer hierinnen ganz uner-
fahren wäre, der könte leicht solche Früchte auf ei-
nen Acker bringen, welche sich endlich überwüchsen,
oder gar nicht gedeyten, oder aber die Düngung gar
zu bald heraus saugten, daß ein solches Stück her-
nach zu weiter nichts zu brauchen, und von neuen
erst müste gedüngt werden. Hieraus erhellet, wie

viel

der Aecker ohne Brache.
Einrichtung auf meinen Aeckern und in meinen
Gaͤrten vorgenommen, oder ſonſt eine neue Sorte
von Fruͤchten herbey geſchaffet, und auf meinen Guͤ-
tern angeleget, ſo ſind ſie gleich das andere Jahr
auch damit angeſtochen kommen, haben mir wohl
gar den Samen von denen neuen Fruͤchten geſtoh-
len, auch weil ſie nicht alles einſehen koͤnnen, ſich
hinter meine Tageloͤhner geſtecket, ſolche zu Verraͤ-
thern gebrauchet, und bey einer Kanne Bier auszu-
forſchen geſuchet, wie dieſes und jenes eingerichtet
und cultiviret worden.

Wenn ich nun gemerket, daß dergleichen Leute
auf meine Abwechſelung der Fruͤchte in Beſtel-
lung der Aecker, Achtung gegeben, ſich darnach ge-
richtet, und ſolche nachahmen wollen, ſo bin von
meiner Ordnung der Fruͤchte bey dem Beſtellen
abgegangen, und habe eine Veraͤnderung vorge-
nommen, welches, wie unten zu erſehen ſeyn wird,
auf vier- und mancherley Art geſchehen kan. Hier-
durch ſind ſie ſo irre gemachet worden, daß ſie nicht
gewußt was ſie haben ſollen anfangen. Weil ſie
nun die Abwechſelung der Fruͤchte nicht ſelbſt ver-
ſtanden, ſo haben ſie zuweilen eine unrechte Frucht
auf ihre Aecker beſtellet, und dadurch groſſen Scha-
den erlitten. Und gewiß, wer hierinnen ganz uner-
fahren waͤre, der koͤnte leicht ſolche Fruͤchte auf ei-
nen Acker bringen, welche ſich endlich uͤberwuͤchſen,
oder gar nicht gedeyten, oder aber die Duͤngung gar
zu bald heraus ſaugten, daß ein ſolches Stuͤck her-
nach zu weiter nichts zu brauchen, und von neuen
erſt muͤſte geduͤngt werden. Hieraus erhellet, wie

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[15/0050] der Aecker ohne Brache. Einrichtung auf meinen Aeckern und in meinen Gaͤrten vorgenommen, oder ſonſt eine neue Sorte von Fruͤchten herbey geſchaffet, und auf meinen Guͤ- tern angeleget, ſo ſind ſie gleich das andere Jahr auch damit angeſtochen kommen, haben mir wohl gar den Samen von denen neuen Fruͤchten geſtoh- len, auch weil ſie nicht alles einſehen koͤnnen, ſich hinter meine Tageloͤhner geſtecket, ſolche zu Verraͤ- thern gebrauchet, und bey einer Kanne Bier auszu- forſchen geſuchet, wie dieſes und jenes eingerichtet und cultiviret worden. Wenn ich nun gemerket, daß dergleichen Leute auf meine Abwechſelung der Fruͤchte in Beſtel- lung der Aecker, Achtung gegeben, ſich darnach ge- richtet, und ſolche nachahmen wollen, ſo bin von meiner Ordnung der Fruͤchte bey dem Beſtellen abgegangen, und habe eine Veraͤnderung vorge- nommen, welches, wie unten zu erſehen ſeyn wird, auf vier- und mancherley Art geſchehen kan. Hier- durch ſind ſie ſo irre gemachet worden, daß ſie nicht gewußt was ſie haben ſollen anfangen. Weil ſie nun die Abwechſelung der Fruͤchte nicht ſelbſt ver- ſtanden, ſo haben ſie zuweilen eine unrechte Frucht auf ihre Aecker beſtellet, und dadurch groſſen Scha- den erlitten. Und gewiß, wer hierinnen ganz uner- fahren waͤre, der koͤnte leicht ſolche Fruͤchte auf ei- nen Acker bringen, welche ſich endlich uͤberwuͤchſen, oder gar nicht gedeyten, oder aber die Duͤngung gar zu bald heraus ſaugten, daß ein ſolches Stuͤck her- nach zu weiter nichts zu brauchen, und von neuen erſt muͤſte geduͤngt werden. Hieraus erhellet, wie viel

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Zitationshilfe: Reichardt, Christian: Land- und Garten-Schatzes. Bd. 5. Erfurt, 1754, S. 15. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz05_1754/50>, abgerufen am 23.11.2024.