Reichardt, Christian: Land- und Garten-Schatzes. Bd. 6. 2. Aufl. Erfurt, 1765.Von einigen Zwiebel-Gewächsen. gestellet werden müsse, damit die Kälte heraus gehe,und das Wasser dadurch temperiret werde. Wenn das Wasser im Glase molkig, schlockig Bey dem Eingiesen des Wassers muß man sich Die Gläser samt ihren darauf gelegten Zwie- Bey eindringender grossen Kälte, wenn man man J 4
Von einigen Zwiebel-Gewaͤchſen. geſtellet werden muͤſſe, damit die Kaͤlte heraus gehe,und das Waſſer dadurch temperiret werde. Wenn das Waſſer im Glaſe molkig, ſchlockig Bey dem Eingieſen des Waſſers muß man ſich Die Glaͤſer ſamt ihren darauf gelegten Zwie- Bey eindringender groſſen Kaͤlte, wenn man man J 4
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Von einigen Zwiebel-Gewaͤchſen.
geſtellet werden muͤſſe, damit die Kaͤlte heraus gehe,
und das Waſſer dadurch temperiret werde.
Wenn das Waſſer im Glaſe molkig, ſchlockig
oder auch ſtinkend wird, welches ſelten geſchiehet,
ſo muß man es abgieſen, oder neben der Zwiebel
abtroͤpfeln laſſen, und wenn dieſes geſchehen, brin-
get man eben auf dieſe Art wiederum friſches
Waſſer hinein, welches aber, wie bereits geſaget
worden, ſchon lange in der Stube geſtanden, daß
die Kaͤlte heraus gegangen iſt.
Bey dem Eingieſen des Waſſers muß man ſich
wohl in Acht nehmen, daß die Zwiebel in ihrer
Ruhe bleibe, und nicht etwa an ihren getriebenen
Wurzeln Schaden leiden moͤge, welches groſe
Hinderung im Wachſen verurſachen wuͤrde.
Die Glaͤſer ſamt ihren darauf gelegten Zwie-
beln ſtellet man in einer ordentlichen Wohnſtube,
im November, und ſo fort, vor die Fenſter. Die La-
ge ſey gegen Morgen, Mittag oder Abend, ſo iſt
ſie hierzu dienlich. Der beſte Ort aber iſt, allwo ſie
unterweilen einen angenehmen Sonnenblick, und
durch die Fenſter Klunzen noͤthige Luft erhalten
koͤnnen, denn wenn ihnen dieſe fehlet, ſo wachſen ſie
nicht freudig, und ihre Blumen werden kraͤnklich.
Bey eindringender groſſen Kaͤlte, wenn man
vermeinet, daß es in der Stube frieren moͤchte, ſtel-
let man die Glaͤſer des Nachts uͤber vom Fenſter
hinweg, auf dem Fuß-Boden. Fruͤh Morgens,
wenn es in der Stube, durch das Einheitzen, tem-
periret wird, ſtellet man dieſelben alſobald wieder
an ihren vorigen Ort an das Fenſter. Denn wenn
man
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