Am besten ist es gethan, wenn die Zwiebeln wenige Tage gelegen und abgetrocknet, daß man solche in trockenen Sand bis zur Versetzung ein- scharret, und darinnen so lange aufhebet, bis man sie versetzen wil.
Die Aushebung der Zwiebeln darf nicht eher geschehen, bis ihre grüne Blätter gelbe gewor- den, und verwelket sind.
Wenn das Bette mit eben solcher Erde und auf gleiche Weise, wie zu den Hyacinthen zube- reitet worden, so werden sie mit andern Blumen- Zwiebeln vier Zol tief, und vier Zol weit von- einander gesetzet, und können drey Jahr nach einan- der, ohne daß man sie wie andere Blumen-Zwie- beln aushebet, stehen bleiben.
Nach verflossener Zeit muß man abermal ein frisches Bette anlegen, und solche wie albereit gemeldet, darein pflanzen.
Auf diese Art werden sie sich stark vermehren. Wer aber dieselben alle Jahr herausnehmen wol- te, der würde die Zwiebeln schwächen, auch kleine und kränkliche Blumen hiervon zu hoffen ha- ben, und endlich gar darum kommen.
Nöthig ist es auch, daß ein solches Bette mit Bretern eingefasset, und nach der Mittagslage zu höher gemachet werde, damit man Läden und Breter darauf legen, und solches vor alzuvielen Regen, Schnee und Froste verwahren könne.
Es muß auch alle Jahr die Erde im Herbste mit einen Häcklein aufgelockert werden, wobey man sich aber in Acht zu nehmen, daß man nicht
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Von einigen Zwiebel-Gewaͤchſen.
Am beſten iſt es gethan, wenn die Zwiebeln wenige Tage gelegen und abgetrocknet, daß man ſolche in trockenen Sand bis zur Verſetzung ein- ſcharret, und darinnen ſo lange aufhebet, bis man ſie verſetzen wil.
Die Aushebung der Zwiebeln darf nicht eher geſchehen, bis ihre gruͤne Blaͤtter gelbe gewor- den, und verwelket ſind.
Wenn das Bette mit eben ſolcher Erde und auf gleiche Weiſe, wie zu den Hyacinthen zube- reitet worden, ſo werden ſie mit andern Blumen- Zwiebeln vier Zol tief, und vier Zol weit von- einander geſetzet, und koͤnnen drey Jahr nach einan- der, ohne daß man ſie wie andere Blumen-Zwie- beln aushebet, ſtehen bleiben.
Nach verfloſſener Zeit muß man abermal ein friſches Bette anlegen, und ſolche wie albereit gemeldet, darein pflanzen.
Auf dieſe Art werden ſie ſich ſtark vermehren. Wer aber dieſelben alle Jahr herausnehmen wol- te, der wuͤrde die Zwiebeln ſchwaͤchen, auch kleine und kraͤnkliche Blumen hiervon zu hoffen ha- ben, und endlich gar darum kommen.
Noͤthig iſt es auch, daß ein ſolches Bette mit Bretern eingefaſſet, und nach der Mittagslage zu hoͤher gemachet werde, damit man Laͤden und Breter darauf legen, und ſolches vor alzuvielen Regen, Schnee und Froſte verwahren koͤnne.
Es muß auch alle Jahr die Erde im Herbſte mit einen Haͤcklein aufgelockert werden, wobey man ſich aber in Acht zu nehmen, daß man nicht
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Von einigen Zwiebel-Gewaͤchſen.
Am beſten iſt es gethan, wenn die Zwiebeln
wenige Tage gelegen und abgetrocknet, daß man
ſolche in trockenen Sand bis zur Verſetzung ein-
ſcharret, und darinnen ſo lange aufhebet, bis man
ſie verſetzen wil.
Die Aushebung der Zwiebeln darf nicht eher
geſchehen, bis ihre gruͤne Blaͤtter gelbe gewor-
den, und verwelket ſind.
Wenn das Bette mit eben ſolcher Erde und
auf gleiche Weiſe, wie zu den Hyacinthen zube-
reitet worden, ſo werden ſie mit andern Blumen-
Zwiebeln vier Zol tief, und vier Zol weit von-
einander geſetzet, und koͤnnen drey Jahr nach einan-
der, ohne daß man ſie wie andere Blumen-Zwie-
beln aushebet, ſtehen bleiben.
Nach verfloſſener Zeit muß man abermal ein
friſches Bette anlegen, und ſolche wie albereit
gemeldet, darein pflanzen.
Auf dieſe Art werden ſie ſich ſtark vermehren.
Wer aber dieſelben alle Jahr herausnehmen wol-
te, der wuͤrde die Zwiebeln ſchwaͤchen, auch kleine
und kraͤnkliche Blumen hiervon zu hoffen ha-
ben, und endlich gar darum kommen.
Noͤthig iſt es auch, daß ein ſolches Bette mit
Bretern eingefaſſet, und nach der Mittagslage
zu hoͤher gemachet werde, damit man Laͤden und
Breter darauf legen, und ſolches vor alzuvielen
Regen, Schnee und Froſte verwahren koͤnne.
Es muß auch alle Jahr die Erde im Herbſte
mit einen Haͤcklein aufgelockert werden, wobey
man ſich aber in Acht zu nehmen, daß man nicht
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Reichardt, Christian: Land- und Garten-Schatzes. Bd. 6. 2. Aufl. Erfurt, 1765, S. 151. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz06_1755/165>, abgerufen am 16.02.2025.
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