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Reichardt, Christian: Land- und Garten-Schatzes. Bd. 6. 2. Aufl. Erfurt, 1765.

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schädl. Thieren und Ungeziefer
ich unter den Wurzeln desselben, drey Schuh tief
in der Erde, mitten in dem Loche, dürres und wei-
ches Gras, und viele Baum-Blätter gewahr. Jch
nahm mein Spanisch-Rohr, und trieb damit die
Blätter und das Heu aus einander. Jch dachte
anfänglich, es würde ein Wasser-Maus-Nest seyn,
indem wir am selbigem Orte sehr damit geplaget
sind solche auch ihre Nester auf gleiche Art zu ma-
chen pflegen. Allein ich fand unter diesem Ge-
niste sünf junge annoch nackende und lebendige
Maulwürse, welche ich alsobald ins Garten-Haus
in die warme Stube bringen lies, alwo ich ihre an-
noch verschlossene Aeuglein, wie in dem vorherge-
henden Paragrapho gedacht, untersuchete.

Sie bauen ihre Nester auch unter grosse Mist-
hauffen, unter welchen meine Tagelöhner, solche öf-
ters gefunden haben. Denn vor meinen in den
Dreyen-Brunnen gelegenen Gärten, befinden sich
beständig grosse Hauffen Küh-Mist, welcher ein
auch wohl zwey Jahr daselbst liegen, und fast zu
Erde werden muß, ehe er zu Düngung der Brun-
nen-Kresse kan gebrauchet werden. Und eben,
weil diese Hauffen so lange liegen, so reteriren sie
sich darunter, und hecken unter denenselben, indem
sie mit ihren Jungen alda warm liegen.

Ferner trift man ihre Nester auch an unter den al-
lergrösten aufgeworsenen Hügeln oder Hauffen, wel-
che sie im spätem Herbste, und bey angehender Win-
terzeit versertigen, welche anderthalb Schuh hoch,
und wohl drittehalb Schuh im Diameter breit sind.

Diese grosen Hügel werfen sie eben deswegen

auf,

ſchaͤdl. Thieren und Ungeziefer
ich unter den Wurzeln deſſelben, drey Schuh tief
in der Erde, mitten in dem Loche, duͤrres und wei-
ches Gras, und viele Baum-Blaͤtter gewahr. Jch
nahm mein Spaniſch-Rohr, und trieb damit die
Blaͤtter und das Heu aus einander. Jch dachte
anfaͤnglich, es wuͤrde ein Waſſer-Maus-Neſt ſeyn,
indem wir am ſelbigem Orte ſehr damit geplaget
ſind ſolche auch ihre Neſter auf gleiche Art zu ma-
chen pflegen. Allein ich fand unter dieſem Ge-
niſte ſuͤnf junge annoch nackende und lebendige
Maulwuͤrſe, welche ich alſobald ins Garten-Haus
in die warme Stube bringen lies, alwo ich ihre an-
noch verſchloſſene Aeuglein, wie in dem vorherge-
henden Paragrapho gedacht, unterſuchete.

Sie bauen ihre Neſter auch unter groſſe Miſt-
hauffen, unter welchen meine Tageloͤhner, ſolche oͤf-
ters gefunden haben. Denn vor meinen in den
Dreyen-Brunnen gelegenen Gaͤrten, befinden ſich
beſtaͤndig groſſe Hauffen Kuͤh-Miſt, welcher ein
auch wohl zwey Jahr daſelbſt liegen, und faſt zu
Erde werden muß, ehe er zu Duͤngung der Brun-
nen-Kreſſe kan gebrauchet werden. Und eben,
weil dieſe Hauffen ſo lange liegen, ſo reteriren ſie
ſich darunter, und hecken unter denenſelben, indem
ſie mit ihren Jungen alda warm liegen.

Ferner trift man ihre Neſter auch an unter den al-
lergroͤſten aufgeworſenen Huͤgeln oder Hauffen, wel-
che ſie im ſpaͤtem Herbſte, und bey angehender Win-
terzeit verſertigen, welche anderthalb Schuh hoch,
und wohl drittehalb Schuh im Diameter breit ſind.

Dieſe groſen Huͤgel werfen ſie eben deswegen

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[171/0185] ſchaͤdl. Thieren und Ungeziefer ich unter den Wurzeln deſſelben, drey Schuh tief in der Erde, mitten in dem Loche, duͤrres und wei- ches Gras, und viele Baum-Blaͤtter gewahr. Jch nahm mein Spaniſch-Rohr, und trieb damit die Blaͤtter und das Heu aus einander. Jch dachte anfaͤnglich, es wuͤrde ein Waſſer-Maus-Neſt ſeyn, indem wir am ſelbigem Orte ſehr damit geplaget ſind ſolche auch ihre Neſter auf gleiche Art zu ma- chen pflegen. Allein ich fand unter dieſem Ge- niſte ſuͤnf junge annoch nackende und lebendige Maulwuͤrſe, welche ich alſobald ins Garten-Haus in die warme Stube bringen lies, alwo ich ihre an- noch verſchloſſene Aeuglein, wie in dem vorherge- henden Paragrapho gedacht, unterſuchete. Sie bauen ihre Neſter auch unter groſſe Miſt- hauffen, unter welchen meine Tageloͤhner, ſolche oͤf- ters gefunden haben. Denn vor meinen in den Dreyen-Brunnen gelegenen Gaͤrten, befinden ſich beſtaͤndig groſſe Hauffen Kuͤh-Miſt, welcher ein auch wohl zwey Jahr daſelbſt liegen, und faſt zu Erde werden muß, ehe er zu Duͤngung der Brun- nen-Kreſſe kan gebrauchet werden. Und eben, weil dieſe Hauffen ſo lange liegen, ſo reteriren ſie ſich darunter, und hecken unter denenſelben, indem ſie mit ihren Jungen alda warm liegen. Ferner trift man ihre Neſter auch an unter den al- lergroͤſten aufgeworſenen Huͤgeln oder Hauffen, wel- che ſie im ſpaͤtem Herbſte, und bey angehender Win- terzeit verſertigen, welche anderthalb Schuh hoch, und wohl drittehalb Schuh im Diameter breit ſind. Dieſe groſen Huͤgel werfen ſie eben deswegen auf,

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Zitationshilfe: Reichardt, Christian: Land- und Garten-Schatzes. Bd. 6. 2. Aufl. Erfurt, 1765, S. 171. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz06_1755/185>, abgerufen am 21.11.2024.