Reichardt, Christian: Land- und Garten-Schatzes. Bd. 6. 2. Aufl. Erfurt, 1765.Erstes Cap. den Zaun so weit von einander getrieben, daß sievöllig hindurch kommen können. Und wenn dieses einmal geschehen, so bleiben §. 4. Wie derOrt, Grund und Boden zum Hopfen- Bau be- schaffen seyn soll. Zur Anlegung eines Hopfen-Berges soll man Doch will ich nicht in Abrede seyn, daß er auch Erden
Erſtes Cap. den Zaun ſo weit von einander getrieben, daß ſievoͤllig hindurch kommen koͤnnen. Und wenn dieſes einmal geſchehen, ſo bleiben §. 4. Wie derOrt, Grund und Boden zum Hopfen- Bau be- ſchaffen ſeyn ſoll. Zur Anlegung eines Hopfen-Berges ſoll man Doch will ich nicht in Abrede ſeyn, daß er auch Erden
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0022" n="8"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Erſtes Cap.</hi></fw><lb/> den Zaun ſo weit von einander getrieben, daß ſie<lb/> voͤllig hindurch kommen koͤnnen.</p><lb/> <p>Und wenn dieſes einmal geſchehen, ſo bleiben<lb/> ſie niemalen von einem ſolchen Orte hinweg, ob<lb/> man ihn auch noch ſo gut zubinden laͤſſet; ja,<lb/> wenn auch ein ſolcher Ort ſo wol und veſte verwah-<lb/> ret wird, daß es ihnen ohnmoͤglich iſt hindurch zu<lb/> kommen, ſo ſuchen ſie darneben wiederum eine an-<lb/> dere Oefnung zu machen.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head>§. 4.</head><lb/> <note place="left">Wie der<lb/> Ort, Grund<lb/> und Boden<lb/> zum Hopfen-<lb/> Bau be-<lb/> ſchaffen ſeyn<lb/> ſoll.</note> <p>Zur Anlegung eines Hopfen-Berges ſoll man<lb/> billig ein gutes Land erwehlen, denn je beſſer, mil-<lb/> der und lockerer der Grund und Boden iſt, deſto<lb/> geſchickter iſt er hierzu, indem ſich der Regen und<lb/> Schnee den Winter und Sommer hindurch eher<lb/> einſenken, mithin auch der Hopfen beſſer wachſen<lb/> und gedeyhen kan.</p><lb/> <p>Doch will ich nicht in Abrede ſeyn, daß er auch<lb/> keinen andern Grund und Boden aunehmen, und<lb/> in ſchwerer, lettiger und leimichter Erde auch wach-<lb/> ſen ſollte, denn es kommt hierinnen auf gute Zube-<lb/> reitung an; doch behaͤlt meiner Einſicht nach, der<lb/> gute Grund allezeit einen großen Vorzug. Denn<lb/> in gutem Erdreiche finden ſo wol dieſe als andere<lb/> Pflanzen viel eher Feuchtigkeit und Nah-<lb/> rung. Wie geſagt, je beſſer der Grund und Bo-<lb/> den iſt, deſto beſſer koͤnnen die Wurzeln ihre Wir-<lb/> kung thun, daß die Pflanzen und Gewaͤchſe groͤſ-<lb/> ſer und ſchoͤner wachſen und gedeyhen koͤnnen.<lb/> Hingegen, wenn die Wurzeln Hinderniſſe in der<lb/> <fw place="bottom" type="catch">Erden</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [8/0022]
Erſtes Cap.
den Zaun ſo weit von einander getrieben, daß ſie
voͤllig hindurch kommen koͤnnen.
Und wenn dieſes einmal geſchehen, ſo bleiben
ſie niemalen von einem ſolchen Orte hinweg, ob
man ihn auch noch ſo gut zubinden laͤſſet; ja,
wenn auch ein ſolcher Ort ſo wol und veſte verwah-
ret wird, daß es ihnen ohnmoͤglich iſt hindurch zu
kommen, ſo ſuchen ſie darneben wiederum eine an-
dere Oefnung zu machen.
§. 4.
Zur Anlegung eines Hopfen-Berges ſoll man
billig ein gutes Land erwehlen, denn je beſſer, mil-
der und lockerer der Grund und Boden iſt, deſto
geſchickter iſt er hierzu, indem ſich der Regen und
Schnee den Winter und Sommer hindurch eher
einſenken, mithin auch der Hopfen beſſer wachſen
und gedeyhen kan.
Doch will ich nicht in Abrede ſeyn, daß er auch
keinen andern Grund und Boden aunehmen, und
in ſchwerer, lettiger und leimichter Erde auch wach-
ſen ſollte, denn es kommt hierinnen auf gute Zube-
reitung an; doch behaͤlt meiner Einſicht nach, der
gute Grund allezeit einen großen Vorzug. Denn
in gutem Erdreiche finden ſo wol dieſe als andere
Pflanzen viel eher Feuchtigkeit und Nah-
rung. Wie geſagt, je beſſer der Grund und Bo-
den iſt, deſto beſſer koͤnnen die Wurzeln ihre Wir-
kung thun, daß die Pflanzen und Gewaͤchſe groͤſ-
ſer und ſchoͤner wachſen und gedeyhen koͤnnen.
Hingegen, wenn die Wurzeln Hinderniſſe in der
Erden
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDie erste Ausgabe dieses Werkes erschien 1755. Zu… [mehr] Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |