Haben sie aber keine Früchte in ihren Backen, so setzen sie sich auf die zwey Hinter-Füsse, damit sie sich zur Wehre stellen, springen einem auch wohl nach dem Gesichte, wohin sie aber nicht leicht gelangen können. Wenn man sie aber mit ei- nem Stocke nur ein klein wenig trift, so sind sie gleich todt.
§. 28.
Wenn ein Hamster-Gräber mit dem SpatenVon Ham- ster-Grä- bern. oder Grabe-Scheite den Anfang zum Ausgraben machet, und in etwas nahe zu den Cammern und Holungen des Hamsters kömt; so stellet er sich gemeiniglich in der ersten Cammer zur Gegenwehr, und machet mit Hin- und Herlaufen von einer Cammer zu der andern ein Geräusche, fängt auch wohl an zu murren und zu pfauchen, sonderlich wenn er einen Ernst merket und die Todes-Angst empfindet.
Wenn aber der Gräber ihm noch näher, und an die Cammer kömt, wo er sich aufhält, so drehet er sich beständig mit Wühlen in seinem Loche her- um, alwo ihn der Gräber gar leicht todt schmeis- sen kan. Läst er ihn aber etwas Raum, und ist dabey sicher so springet er ihm ehe er sichs ver- siehet nach dem Gesichte, daß er hernach genug- sam zu thun hat sich zu wehren, sonderlich wenn es ein alter Ramler ist, bis er ihn mit den Spaten oder Stocke eins versetzet.
Die Hamster-Gräber haben von ihrer Arbeit einen guten. Vortheil. Erstlich überkommen
sie
6. Theil. O
ſchaͤdl. Thieren und Ungeziefer.
Haben ſie aber keine Fruͤchte in ihren Backen, ſo ſetzen ſie ſich auf die zwey Hinter-Fuͤſſe, damit ſie ſich zur Wehre ſtellen, ſpringen einem auch wohl nach dem Geſichte, wohin ſie aber nicht leicht gelangen koͤnnen. Wenn man ſie aber mit ei- nem Stocke nur ein klein wenig trift, ſo ſind ſie gleich todt.
§. 28.
Wenn ein Hamſter-Graͤber mit dem SpatenVon Ham- ſter-Graͤ- bern. oder Grabe-Scheite den Anfang zum Ausgraben machet, und in etwas nahe zu den Cammern und Holungen des Hamſters koͤmt; ſo ſtellet er ſich gemeiniglich in der erſten Cammer zur Gegenwehr, und machet mit Hin- und Herlaufen von einer Cammer zu der andern ein Geraͤuſche, faͤngt auch wohl an zu murren und zu pfauchen, ſonderlich wenn er einen Ernſt merket und die Todes-Angſt empfindet.
Wenn aber der Graͤber ihm noch naͤher, und an die Cammer koͤmt, wo er ſich aufhaͤlt, ſo drehet er ſich beſtaͤndig mit Wuͤhlen in ſeinem Loche her- um, alwo ihn der Graͤber gar leicht todt ſchmeiſ- ſen kan. Laͤſt er ihn aber etwas Raum, und iſt dabey ſicher ſo ſpringet er ihm ehe er ſichs ver- ſiehet nach dem Geſichte, daß er hernach genug- ſam zu thun hat ſich zu wehren, ſonderlich wenn es ein alter Ramler iſt, bis er ihn mit den Spaten oder Stocke eins verſetzet.
Die Hamſter-Graͤber haben von ihrer Arbeit einen guten. Vortheil. Erſtlich uͤberkommen
ſie
6. Theil. O
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ſchaͤdl. Thieren und Ungeziefer.
Haben ſie aber keine Fruͤchte in ihren Backen,
ſo ſetzen ſie ſich auf die zwey Hinter-Fuͤſſe, damit
ſie ſich zur Wehre ſtellen, ſpringen einem auch
wohl nach dem Geſichte, wohin ſie aber nicht leicht
gelangen koͤnnen. Wenn man ſie aber mit ei-
nem Stocke nur ein klein wenig trift, ſo ſind ſie
gleich todt.
§. 28.
Wenn ein Hamſter-Graͤber mit dem Spaten
oder Grabe-Scheite den Anfang zum Ausgraben
machet, und in etwas nahe zu den Cammern und
Holungen des Hamſters koͤmt; ſo ſtellet er ſich
gemeiniglich in der erſten Cammer zur Gegenwehr,
und machet mit Hin- und Herlaufen von einer
Cammer zu der andern ein Geraͤuſche, faͤngt auch
wohl an zu murren und zu pfauchen, ſonderlich
wenn er einen Ernſt merket und die Todes-Angſt
empfindet.
Von Ham-
ſter-Graͤ-
bern.
Wenn aber der Graͤber ihm noch naͤher, und
an die Cammer koͤmt, wo er ſich aufhaͤlt, ſo drehet
er ſich beſtaͤndig mit Wuͤhlen in ſeinem Loche her-
um, alwo ihn der Graͤber gar leicht todt ſchmeiſ-
ſen kan. Laͤſt er ihn aber etwas Raum, und iſt
dabey ſicher ſo ſpringet er ihm ehe er ſichs ver-
ſiehet nach dem Geſichte, daß er hernach genug-
ſam zu thun hat ſich zu wehren, ſonderlich wenn
es ein alter Ramler iſt, bis er ihn mit den Spaten
oder Stocke eins verſetzet.
Die Hamſter-Graͤber haben von ihrer Arbeit
einen guten. Vortheil. Erſtlich uͤberkommen
ſie
6. Theil. O
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Reichardt, Christian: Land- und Garten-Schatzes. Bd. 6. 2. Aufl. Erfurt, 1765, S. 209. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz06_1755/223>, abgerufen am 16.02.2025.
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