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Reichardt, Christian: Land- und Garten-Schatzes. Bd. 6. 2. Aufl. Erfurt, 1765.

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Erstes Cap.

Jch habe gesehen, daß einige Haus-Wirthe
auf den Land-Gütern, wo Schafe gehalten wur-
den, die Bramen samt ihren Blättern auf die Bö-
den, oder in die Ställe auf die Stangen geleget,
solche getrocknet, und dem Schaf-Viehe zur Win-
ter-Zeit im Hofe vorgeworfen haben, welche auch
nicht das geringste Blätlein daran ließen.

Die dürren Ranken wurden hernach zusam-
men gebunden, und zum Einbeitzen gebrauchet.
Bey uns nehmen solche die Abpflücker mit nach
Hause, und brauchen solche ebenfalls zum Ein-
heitzen.

§. 26.
Wie der Ho-
pfen auf die
Böden sol
geschaffet,
umgewen-
det und ge-
trocknet
werden?

So bald als der Trog vol gepflücket worden, so
muß der Hopfen mit großen Spreu Körben auf ei-
nen vorher rein gekehrten lüftigen Boden, unter
ein Dach, wo er vor dem Regen sicher ist getragen,
und so gleich mit einem Rechen fein dünne aus ein-
ander gebreitet und nicht höher als vier bis fünf
Zol über einander gebracht werden.

Auch sollen die abgepflückten Köpfe niemals
über Nacht in einen Kübel gelassen werden, sonst
erwärmen sie sich gewiß auf einander.

Das Umwenden muß auf den Böden alle Ta-
ge geschehen, damit der Hopfen fein abtrocknen
kan, und wer dieses verabsäumet, wird gewiß er-
fahren, daß er anläuft und eine schwärzliche Far-
be bekomt, auch dadurch seine Kräfte zum Theil
verlieret.

Jn
Erſtes Cap.

Jch habe geſehen, daß einige Haus-Wirthe
auf den Land-Guͤtern, wo Schafe gehalten wur-
den, die Bramen ſamt ihren Blaͤttern auf die Boͤ-
den, oder in die Staͤlle auf die Stangen geleget,
ſolche getrocknet, und dem Schaf-Viehe zur Win-
ter-Zeit im Hofe vorgeworfen haben, welche auch
nicht das geringſte Blaͤtlein daran ließen.

Die duͤrren Ranken wurden hernach zuſam-
men gebunden, und zum Einbeitzen gebrauchet.
Bey uns nehmen ſolche die Abpfluͤcker mit nach
Hauſe, und brauchen ſolche ebenfalls zum Ein-
heitzen.

§. 26.
Wie der Ho-
pfen auf die
Boͤden ſol
geſchaffet,
umgewen-
det und ge-
trocknet
werden?

So bald als der Trog vol gepfluͤcket worden, ſo
muß der Hopfen mit großen Spreu Koͤrben auf ei-
nen vorher rein gekehrten luͤftigen Boden, unter
ein Dach, wo er vor dem Regen ſicher iſt getragen,
und ſo gleich mit einem Rechen fein duͤnne aus ein-
ander gebreitet und nicht hoͤher als vier bis fuͤnf
Zol uͤber einander gebracht werden.

Auch ſollen die abgepfluͤckten Koͤpfe niemals
uͤber Nacht in einen Kuͤbel gelaſſen werden, ſonſt
erwaͤrmen ſie ſich gewiß auf einander.

Das Umwenden muß auf den Boͤden alle Ta-
ge geſchehen, damit der Hopfen fein abtrocknen
kan, und wer dieſes verabſaͤumet, wird gewiß er-
fahren, daß er anlaͤuft und eine ſchwaͤrzliche Far-
be bekomt, auch dadurch ſeine Kraͤfte zum Theil
verlieret.

Jn
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[34/0048] Erſtes Cap. Jch habe geſehen, daß einige Haus-Wirthe auf den Land-Guͤtern, wo Schafe gehalten wur- den, die Bramen ſamt ihren Blaͤttern auf die Boͤ- den, oder in die Staͤlle auf die Stangen geleget, ſolche getrocknet, und dem Schaf-Viehe zur Win- ter-Zeit im Hofe vorgeworfen haben, welche auch nicht das geringſte Blaͤtlein daran ließen. Die duͤrren Ranken wurden hernach zuſam- men gebunden, und zum Einbeitzen gebrauchet. Bey uns nehmen ſolche die Abpfluͤcker mit nach Hauſe, und brauchen ſolche ebenfalls zum Ein- heitzen. §. 26. So bald als der Trog vol gepfluͤcket worden, ſo muß der Hopfen mit großen Spreu Koͤrben auf ei- nen vorher rein gekehrten luͤftigen Boden, unter ein Dach, wo er vor dem Regen ſicher iſt getragen, und ſo gleich mit einem Rechen fein duͤnne aus ein- ander gebreitet und nicht hoͤher als vier bis fuͤnf Zol uͤber einander gebracht werden. Auch ſollen die abgepfluͤckten Koͤpfe niemals uͤber Nacht in einen Kuͤbel gelaſſen werden, ſonſt erwaͤrmen ſie ſich gewiß auf einander. Das Umwenden muß auf den Boͤden alle Ta- ge geſchehen, damit der Hopfen fein abtrocknen kan, und wer dieſes verabſaͤumet, wird gewiß er- fahren, daß er anlaͤuft und eine ſchwaͤrzliche Far- be bekomt, auch dadurch ſeine Kraͤfte zum Theil verlieret. Jn

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Zitationshilfe: Reichardt, Christian: Land- und Garten-Schatzes. Bd. 6. 2. Aufl. Erfurt, 1765, S. 34. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz06_1755/48>, abgerufen am 03.12.2024.