Reimarus, Johann Albert Heinrich: Die Ursache des Einschlagens vom Blitze. Langensalza, 1769.man merken konte, daß der Blitz an der West- §. 10. B
man merken konte, daß der Blitz an der Weſt- §. 10. B
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0017" n="17"/> man merken konte, daß der Blitz an der Weſt-<lb/> ſeite auf 30 Yards, d. i. 96. Hamburger Fuß,<lb/> lang hingelaufen war, indem er daſelbſt an einer<lb/> bleyernen Roͤhre, die das Waſſer von dem<lb/> Dache herableitete, herunter gefahren. Am<lb/> Ende dieſer Roͤhre zerriß er den hoͤlzernen Ka-<lb/> ſten, darin ſie eingeleitet war, zerſchmetterte auch<lb/> etwas von der Mauer bey dieſer Stelle, machte<lb/> ſie ſchwarz, und zerbrach verſchiedene Fenſter-<lb/> ſcheiben in dem daran ſtoſſenden Kuͤchenfenſter.<lb/> An der Oſtſeite lief der Strahl gleichfals erſt<lb/> von dem beſchaͤdigten Eckhauſe bey einer bleyer-<lb/> nen Rinne nach hinten gegen Oſten herunter.<lb/> Da aber dieſe nicht bis auf die Erde ging, und<lb/> beynahe 3 Fuß davon ein eiſernes Gelender, an<lb/> einer ſteinernen Treppe zum Garten, gelegen<lb/> war, ſo ward ſolches vom Blitze ergriffen, und<lb/> unten bey den beyden eiſernen Stangen, die<lb/> das Gelender tragen, ein Stuͤck Stein von der<lb/> Trippe abgeſchlagen. Vorne nach der Gaſſe<lb/> zu hatten dieſe oͤſtlichen Haͤuſer, eben ſo wie von<lb/> den gegenuͤberſtehenden gemeldet worden, eine<lb/> bleyerne Rinne neben einander vor der Trauffe<lb/> liegen. Laͤngſt dieſer war der Blitz die Gaſſe<lb/> hinauf 70. Yards, d. i. 220 Fuß, weit gelau-<lb/> fen, bis er hier abermals, bey einem eiſernen<lb/> Gelender einen Stein zerſchlagen. In dem<lb/> Zwiſchenraume, ſo weit naͤmlich die Materie<lb/> des Blitzes durch die bleyernen Rinnen gelei-<lb/> tet war, iſt keine Beſchaͤdigung bemerket<lb/> worden.</p> </div><lb/> <fw place="bottom" type="sig">B</fw> <fw place="bottom" type="catch">§. 10.</fw><lb/> </body> </text> </TEI> [17/0017]
man merken konte, daß der Blitz an der Weſt-
ſeite auf 30 Yards, d. i. 96. Hamburger Fuß,
lang hingelaufen war, indem er daſelbſt an einer
bleyernen Roͤhre, die das Waſſer von dem
Dache herableitete, herunter gefahren. Am
Ende dieſer Roͤhre zerriß er den hoͤlzernen Ka-
ſten, darin ſie eingeleitet war, zerſchmetterte auch
etwas von der Mauer bey dieſer Stelle, machte
ſie ſchwarz, und zerbrach verſchiedene Fenſter-
ſcheiben in dem daran ſtoſſenden Kuͤchenfenſter.
An der Oſtſeite lief der Strahl gleichfals erſt
von dem beſchaͤdigten Eckhauſe bey einer bleyer-
nen Rinne nach hinten gegen Oſten herunter.
Da aber dieſe nicht bis auf die Erde ging, und
beynahe 3 Fuß davon ein eiſernes Gelender, an
einer ſteinernen Treppe zum Garten, gelegen
war, ſo ward ſolches vom Blitze ergriffen, und
unten bey den beyden eiſernen Stangen, die
das Gelender tragen, ein Stuͤck Stein von der
Trippe abgeſchlagen. Vorne nach der Gaſſe
zu hatten dieſe oͤſtlichen Haͤuſer, eben ſo wie von
den gegenuͤberſtehenden gemeldet worden, eine
bleyerne Rinne neben einander vor der Trauffe
liegen. Laͤngſt dieſer war der Blitz die Gaſſe
hinauf 70. Yards, d. i. 220 Fuß, weit gelau-
fen, bis er hier abermals, bey einem eiſernen
Gelender einen Stein zerſchlagen. In dem
Zwiſchenraume, ſo weit naͤmlich die Materie
des Blitzes durch die bleyernen Rinnen gelei-
tet war, iſt keine Beſchaͤdigung bemerket
worden.
§. 10.
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