44) Torreya nucifera S. & Z., jap. Kaya. Die essbaren Nüsse dienen vornehmlich zur Oelbereitung. (Siehe Kaya-no-abura.)
45) Ginkgo biloba L. (Salisburia adiantifolia Smith), jap. Ichio oder Ginkiyo. Die Früchte heissen Ginnan (in China Pa-Kwa). Es sind eigentlich Steinfrüchte von der Grösse, Gestalt und Farbe grosser Mirabellen mit dünnem, ungeniessbarem Fleisch und Samen- kernen, deren Geschmack dem der Mandeln nicht unähnlich ist. Man bietet die Ginnan nach Fortune in China auf allen Märkten feil und schätzt sie nicht minder in Japan; doch wird der Baum hier nicht ihretwegen angebaut, wie dort, sondern als Zierpflanze. (Siehe diese.)
46) Trapa bispinosa Roxb., jap. Hishi. Die zweidornige Wasser- nuss oder Wasserkastanie findet sich in den stehenden Gewässern Ostasiens weit verbreitet von Kaschmir bis Japan, theils wild wachsend, theils ihrer Früchte wegen angebaut, besonders in China. In Japan sah ich sie häufig in Weihern, zumal denen, welche zur Bewässerung der Reisfelder dienen. Auch die Varietät Trapa incisa S. & Z. (T. natans Thunb.), jap. Hime-bishi, kommt häufig vor.
47) Nelumbium speciosum Willd. (Nelumbo nucifera Gaertn.), jap. Hasu. Der elliptischen Nüsse, Hasu-no-mi, so gross, wie kleine Eicheln, äusserlich graubraun, im Innern von weisser Farbe, nuss- artig angenehm schmeckend, wurde bereits früher gedacht.
f. Nahrungs- und Genussmittel als Erzeugnisse der chemischen In- dustrie aus den unter 2a--e erwähnten Rohprodukten.
Unter der Bezeichnung "Alimenta composita" gibt Siebold in dem schon früher citierten Verzeichniss japanischer Nutzpflanzen (siehe p. 42) die Namen einer Anzahl Präparate an, welche theilweise dem Lande eigenthümlich und durch die Art ihrer Gewinnung und Ver- wendung von hohem Interesse sind. Im Haushalte der Japaner -- und zum Theil auch der Chinesen -- spielen mehrere derselben seit Jahrhunderten als Würze, durch welche selbst die sonst fadeste Speise schmackhaft gemacht wird, eine unentbehrliche Rolle, so dass sie zum Theil auch in Europa, zumal in England, Beachtung und Nachahmung gefunden haben. Andere fungieren als werthvolle Nahrungsmittel und sind durch ihren hohen Stickstoffgehalt geeignet und berufen, das Fleisch zu ersetzen. Wiederum andere enthalten genügend Alkohol und Beimengungen, um durch ihren Genuss zu begeistern und schwere Köpfe zu machen, wie es nun einmal auch in Ostasien für Viele Be- dürfniss zu sein scheint. Und gerade für diese berauschenden Ge- tränke zeigt die Regierung ein grosses Interesse, das ähnlichen in den christlichen Staaten kaum nachsteht, indem sie schon lange eine wich-
2. Nährpflanzer.
44) Torreya nucifera S. & Z., jap. Kaya. Die essbaren Nüsse dienen vornehmlich zur Oelbereitung. (Siehe Kaya-no-abura.)
45) Ginkgo biloba L. (Salisburia adiantifolia Smith), jap. Ichio oder Ginkiyo. Die Früchte heissen Ginnan (in China Pa-Kwa). Es sind eigentlich Steinfrüchte von der Grösse, Gestalt und Farbe grosser Mirabellen mit dünnem, ungeniessbarem Fleisch und Samen- kernen, deren Geschmack dem der Mandeln nicht unähnlich ist. Man bietet die Ginnan nach Fortune in China auf allen Märkten feil und schätzt sie nicht minder in Japan; doch wird der Baum hier nicht ihretwegen angebaut, wie dort, sondern als Zierpflanze. (Siehe diese.)
46) Trapa bispinosa Roxb., jap. Hishi. Die zweidornige Wasser- nuss oder Wasserkastanie findet sich in den stehenden Gewässern Ostasiens weit verbreitet von Kaschmir bis Japan, theils wild wachsend, theils ihrer Früchte wegen angebaut, besonders in China. In Japan sah ich sie häufig in Weihern, zumal denen, welche zur Bewässerung der Reisfelder dienen. Auch die Varietät Trapa incisa S. & Z. (T. natans Thunb.), jap. Hime-bishi, kommt häufig vor.
47) Nelumbium speciosum Willd. (Nelumbo nucifera Gaertn.), jap. Hasu. Der elliptischen Nüsse, Hasu-no-mi, so gross, wie kleine Eicheln, äusserlich graubraun, im Innern von weisser Farbe, nuss- artig angenehm schmeckend, wurde bereits früher gedacht.
f. Nahrungs- und Genussmittel als Erzeugnisse der chemischen In- dustrie aus den unter 2a—e erwähnten Rohprodukten.
Unter der Bezeichnung »Alimenta composita« gibt Siebold in dem schon früher citierten Verzeichniss japanischer Nutzpflanzen (siehe p. 42) die Namen einer Anzahl Präparate an, welche theilweise dem Lande eigenthümlich und durch die Art ihrer Gewinnung und Ver- wendung von hohem Interesse sind. Im Haushalte der Japaner — und zum Theil auch der Chinesen — spielen mehrere derselben seit Jahrhunderten als Würze, durch welche selbst die sonst fadeste Speise schmackhaft gemacht wird, eine unentbehrliche Rolle, so dass sie zum Theil auch in Europa, zumal in England, Beachtung und Nachahmung gefunden haben. Andere fungieren als werthvolle Nahrungsmittel und sind durch ihren hohen Stickstoffgehalt geeignet und berufen, das Fleisch zu ersetzen. Wiederum andere enthalten genügend Alkohol und Beimengungen, um durch ihren Genuss zu begeistern und schwere Köpfe zu machen, wie es nun einmal auch in Ostasien für Viele Be- dürfniss zu sein scheint. Und gerade für diese berauschenden Ge- tränke zeigt die Regierung ein grosses Interesse, das ähnlichen in den christlichen Staaten kaum nachsteht, indem sie schon lange eine wich-
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dienen vornehmlich zur Oelbereitung. (Siehe Kaya-no-abura.)
45) Ginkgo biloba L. (Salisburia adiantifolia Smith), jap. Ichio
oder Ginkiyo. Die Früchte heissen Ginnan (in China Pa-Kwa).
Es sind eigentlich Steinfrüchte von der Grösse, Gestalt und Farbe
grosser Mirabellen mit dünnem, ungeniessbarem Fleisch und Samen-
kernen, deren Geschmack dem der Mandeln nicht unähnlich ist. Man
bietet die Ginnan nach Fortune in China auf allen Märkten feil und
schätzt sie nicht minder in Japan; doch wird der Baum hier nicht
ihretwegen angebaut, wie dort, sondern als Zierpflanze. (Siehe diese.)
46) Trapa bispinosa Roxb., jap. Hishi. Die zweidornige Wasser-
nuss oder Wasserkastanie findet sich in den stehenden Gewässern
Ostasiens weit verbreitet von Kaschmir bis Japan, theils wild wachsend,
theils ihrer Früchte wegen angebaut, besonders in China. In Japan sah
ich sie häufig in Weihern, zumal denen, welche zur Bewässerung
der Reisfelder dienen. Auch die Varietät Trapa incisa S. & Z. (T.
natans Thunb.), jap. Hime-bishi, kommt häufig vor.
47) Nelumbium speciosum Willd. (Nelumbo nucifera Gaertn.), jap.
Hasu. Der elliptischen Nüsse, Hasu-no-mi, so gross, wie kleine
Eicheln, äusserlich graubraun, im Innern von weisser Farbe, nuss-
artig angenehm schmeckend, wurde bereits früher gedacht.
f. Nahrungs- und Genussmittel als Erzeugnisse der chemischen In-
dustrie aus den unter 2a—e erwähnten Rohprodukten.
Unter der Bezeichnung »Alimenta composita« gibt Siebold in dem
schon früher citierten Verzeichniss japanischer Nutzpflanzen (siehe
p. 42) die Namen einer Anzahl Präparate an, welche theilweise dem
Lande eigenthümlich und durch die Art ihrer Gewinnung und Ver-
wendung von hohem Interesse sind. Im Haushalte der Japaner —
und zum Theil auch der Chinesen — spielen mehrere derselben seit
Jahrhunderten als Würze, durch welche selbst die sonst fadeste Speise
schmackhaft gemacht wird, eine unentbehrliche Rolle, so dass sie zum
Theil auch in Europa, zumal in England, Beachtung und Nachahmung
gefunden haben. Andere fungieren als werthvolle Nahrungsmittel und
sind durch ihren hohen Stickstoffgehalt geeignet und berufen, das
Fleisch zu ersetzen. Wiederum andere enthalten genügend Alkohol
und Beimengungen, um durch ihren Genuss zu begeistern und schwere
Köpfe zu machen, wie es nun einmal auch in Ostasien für Viele Be-
dürfniss zu sein scheint. Und gerade für diese berauschenden Ge-
tränke zeigt die Regierung ein grosses Interesse, das ähnlichen in den
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Rein, Johann Justus: Japan nach Reisen und Studien. Bd. 2. Leipzig, 1886, S. 111. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rein_japan02_1886/131>, abgerufen am 21.11.2024.
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