I. Land- und Forstwirthschaft, landwirthschaftliche Gewerbe.
"Nihil est agricultura melius, nihil uberius, nihil dulcius, nihil homine libero dignius." Cic. de off. lib. I.
1. Die japanische Landwirthschaft im Allgemeinen.
Besitz- und Abgabenverhältnisse. Areal und Eintheilung des Culturlandes. Klima und Boden. Bestrebungen der Regierung, die Landwirthschaft zu heben. Das Kaitakushi oder Colonialamt. Düngung und Bearbeitung des Bodens. Terrassencultur. Reihensaat.
Gegenüber den beweglichen Nomadenvölkern Centralasiens sind die Bewohner des Monsungebietes seit Jahrtausenden an die Scholle gebunden. Der Ackerbau wird von ihnen, namentlich in China und Japan, auf intensive Weise betrieben. Derselbe lässt hier der Vieh- zucht wenig Raum, und wie eigentliche Wiesen und Weiden fehlen, so sind auch Milch, Butter und Käse, die Hauptnahrung der noma- disierenden Mongolenvölker, den Chinesen und Japanern unbekannt. Eier und die dem Fischfang oder der Jagd entnommene thierische Nahrung spielen eine viel bedeutendere Rolle, als das Fleisch der Hausthiere, welches von vielen Millionen nie gegessen wird. Da das Schaf in Korea und Japan gar nicht, in China nur wenig verbreitet ist, so kam in der Kleidung die Wolle früher wenig in Betracht. Hanf- und Baumwollgewebe, bei den Wohlhabenden aber Seide, be- sonders im Winter, waren und sind die Stoffe, in welche sich die Bevölkerung kleidet.
Die Wohnung ist in den Ländern des chinesischen Culturkreises ein mehr oder minder solides Haus, aus Holz oder Bambusrohr ge- zimmert und mit Stroh, Schindeln oder Ziegeln überdacht, luftig und angenehm im Sommer, wenig behaglich dagegen im kalten Winter, wo sich die Bewohner mehr durch die grössere Zahl und bessere Aus-
I. Land- und Forstwirthschaft, landwirthschaftliche Gewerbe.
»Nihil est agricultura melius, nihil uberius, nihil dulcius, nihil homine libero dignius.« Cic. de off. lib. I.
1. Die japanische Landwirthschaft im Allgemeinen.
Besitz- und Abgabenverhältnisse. Areal und Eintheilung des Culturlandes. Klima und Boden. Bestrebungen der Regierung, die Landwirthschaft zu heben. Das Kaitakushi oder Colonialamt. Düngung und Bearbeitung des Bodens. Terrassencultur. Reihensaat.
Gegenüber den beweglichen Nomadenvölkern Centralasiens sind die Bewohner des Monsungebietes seit Jahrtausenden an die Scholle gebunden. Der Ackerbau wird von ihnen, namentlich in China und Japan, auf intensive Weise betrieben. Derselbe lässt hier der Vieh- zucht wenig Raum, und wie eigentliche Wiesen und Weiden fehlen, so sind auch Milch, Butter und Käse, die Hauptnahrung der noma- disierenden Mongolenvölker, den Chinesen und Japanern unbekannt. Eier und die dem Fischfang oder der Jagd entnommene thierische Nahrung spielen eine viel bedeutendere Rolle, als das Fleisch der Hausthiere, welches von vielen Millionen nie gegessen wird. Da das Schaf in Korea und Japan gar nicht, in China nur wenig verbreitet ist, so kam in der Kleidung die Wolle früher wenig in Betracht. Hanf- und Baumwollgewebe, bei den Wohlhabenden aber Seide, be- sonders im Winter, waren und sind die Stoffe, in welche sich die Bevölkerung kleidet.
Die Wohnung ist in den Ländern des chinesischen Culturkreises ein mehr oder minder solides Haus, aus Holz oder Bambusrohr ge- zimmert und mit Stroh, Schindeln oder Ziegeln überdacht, luftig und angenehm im Sommer, wenig behaglich dagegen im kalten Winter, wo sich die Bewohner mehr durch die grössere Zahl und bessere Aus-
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I.
Land- und Forstwirthschaft, landwirthschaftliche
Gewerbe.
»Nihil est agricultura melius, nihil uberius, nihil
dulcius, nihil homine libero dignius.«
Cic. de off. lib. I.
1. Die japanische Landwirthschaft im Allgemeinen.
Besitz- und Abgabenverhältnisse. Areal und Eintheilung des Culturlandes.
Klima und Boden. Bestrebungen der Regierung, die Landwirthschaft zu
heben. Das Kaitakushi oder Colonialamt. Düngung und Bearbeitung des
Bodens. Terrassencultur. Reihensaat.
Gegenüber den beweglichen Nomadenvölkern Centralasiens sind
die Bewohner des Monsungebietes seit Jahrtausenden an die Scholle
gebunden. Der Ackerbau wird von ihnen, namentlich in China und
Japan, auf intensive Weise betrieben. Derselbe lässt hier der Vieh-
zucht wenig Raum, und wie eigentliche Wiesen und Weiden fehlen,
so sind auch Milch, Butter und Käse, die Hauptnahrung der noma-
disierenden Mongolenvölker, den Chinesen und Japanern unbekannt.
Eier und die dem Fischfang oder der Jagd entnommene thierische
Nahrung spielen eine viel bedeutendere Rolle, als das Fleisch der
Hausthiere, welches von vielen Millionen nie gegessen wird. Da das
Schaf in Korea und Japan gar nicht, in China nur wenig verbreitet
ist, so kam in der Kleidung die Wolle früher wenig in Betracht.
Hanf- und Baumwollgewebe, bei den Wohlhabenden aber Seide, be-
sonders im Winter, waren und sind die Stoffe, in welche sich die
Bevölkerung kleidet.
Die Wohnung ist in den Ländern des chinesischen Culturkreises
ein mehr oder minder solides Haus, aus Holz oder Bambusrohr ge-
zimmert und mit Stroh, Schindeln oder Ziegeln überdacht, luftig und
angenehm im Sommer, wenig behaglich dagegen im kalten Winter,
wo sich die Bewohner mehr durch die grössere Zahl und bessere Aus-
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Rein, Johann Justus: Japan nach Reisen und Studien. Bd. 2. Leipzig, 1886, S. [4]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rein_japan02_1886/24>, abgerufen am 21.11.2024.
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