Die blattwechselnde Laurineengattung Listera Thunb. (Benzoin Neess) kommt in Japan in acht Arten vor. Es sind ziemlich ansehn- liche Sträucher, welche durch ihre Belaubung unter den vielen andern Gliedern des blattwechselnden Laubwaldes wenig auffallen. Mehrere führen nach der schwärzlichen Rinde den Namen Kuro-moji, andere werden mit Bezug auf die weissgraue Rinde zusammen Shiro-moji genannt. Erstere findet man weit verbreitet, zum Theil noch auf Yezo. Bei allen lagert um das weisse Mark ein grauweisses, seidenglänzen- des, angenehm riechendes Holz, das auf dem Querschnitt feine Mark- strahlen, deutliche Jahresringe und sehr feine Poren zeigt. Von meh- reren Arten Kuro-mochi wird es seit Jahrhunderten allgemein zu Zahn- stochern, jap. Ko-yoji (yoji, Zahnbürste, ko, klein) verwendet, ins- besondere von
71. Lindera sericea Bl. (Benzoin sericeum S. & Z.), jap. Kuro- moji, und von
72. L. umbellata Thunb. (Benzoin Thunbergii S. & Z.), jap. Inu- kusu, Kuro-moji.
Fam. Scrophularineae.
73. Paulownia imperialis S. & Z. (Bignonia tomentosa Thunb.), jap. Kiri oder Kiri-no-ki. Dieser Baum ist nicht einheimisch, son- dern Culturpflanze Japans seines leichten Holzes wegen. Man findet ihn nie in geschlossenen Beständen oder sonst nach Art der Wald- bäume angebaut, vielmehr ähnlich, wie unsere Obstbäume. Ein rascher Wuchs zeichnet ihn aus und liefert schon nach 9--10 Jahren Stämme von ansehnlicher Stärke, die sich durch Wurzelschösslinge, aber auch durch Samen fortpflanzen. Das Holz ist gewöhnlich grauweiss, aber auch oft hellbraun, sehr porös, namentlich an den Grenzen der Jahres- ringe, und nähert sich in seinem specifischen Gewichte von 0,191 dem des Korkes. Dabei ist es im Verhältniss zu gleichen Gewichtsmengen anderer Hölzer sehr stark; auch wirft es sich nicht und reisst nicht leicht. Alle diese Eigenschaften machen es werthvoll. Besonders wird es aber seiner Leichtigkeit und Weichheit wegen in hunderterlei Weise verwendet. Man macht daraus Kästchen und Kasten zum Verpacken von Zahnpulver und Pillen, von Papier, Geweben, kunstgewerblichen Erzeugnissen mancherlei Art, verwendet es in grosser Menge zur Dar- stellung der geta's oder Holzschuhe, der Schiebladen in Cabinetten, leichter und gefälliger Lackwaaren, Spielsachen und andern Dingen mehr.
Die blattwechselnde Laurineengattung Listera Thunb. (Benzoïn Neess) kommt in Japan in acht Arten vor. Es sind ziemlich ansehn- liche Sträucher, welche durch ihre Belaubung unter den vielen andern Gliedern des blattwechselnden Laubwaldes wenig auffallen. Mehrere führen nach der schwärzlichen Rinde den Namen Kuro-moji, andere werden mit Bezug auf die weissgraue Rinde zusammen Shiro-moji genannt. Erstere findet man weit verbreitet, zum Theil noch auf Yezo. Bei allen lagert um das weisse Mark ein grauweisses, seidenglänzen- des, angenehm riechendes Holz, das auf dem Querschnitt feine Mark- strahlen, deutliche Jahresringe und sehr feine Poren zeigt. Von meh- reren Arten Kuro-mochi wird es seit Jahrhunderten allgemein zu Zahn- stochern, jap. Ko-yôji (yôji, Zahnbürste, ko, klein) verwendet, ins- besondere von
71. Lindera sericea Bl. (Benzoïn sericeum S. & Z.), jap. Kuro- moji, und von
72. L. umbellata Thunb. (Benzoïn Thunbergii S. & Z.), jap. Inu- kusu, Kuro-moji.
Fam. Scrophularineae.
73. Paulownia imperialis S. & Z. (Bignonia tomentosa Thunb.), jap. Kiri oder Kiri-no-ki. Dieser Baum ist nicht einheimisch, son- dern Culturpflanze Japans seines leichten Holzes wegen. Man findet ihn nie in geschlossenen Beständen oder sonst nach Art der Wald- bäume angebaut, vielmehr ähnlich, wie unsere Obstbäume. Ein rascher Wuchs zeichnet ihn aus und liefert schon nach 9—10 Jahren Stämme von ansehnlicher Stärke, die sich durch Wurzelschösslinge, aber auch durch Samen fortpflanzen. Das Holz ist gewöhnlich grauweiss, aber auch oft hellbraun, sehr porös, namentlich an den Grenzen der Jahres- ringe, und nähert sich in seinem specifischen Gewichte von 0,191 dem des Korkes. Dabei ist es im Verhältniss zu gleichen Gewichtsmengen anderer Hölzer sehr stark; auch wirft es sich nicht und reisst nicht leicht. Alle diese Eigenschaften machen es werthvoll. Besonders wird es aber seiner Leichtigkeit und Weichheit wegen in hunderterlei Weise verwendet. Man macht daraus Kästchen und Kasten zum Verpacken von Zahnpulver und Pillen, von Papier, Geweben, kunstgewerblichen Erzeugnissen mancherlei Art, verwendet es in grosser Menge zur Dar- stellung der geta’s oder Holzschuhe, der Schiebladen in Cabinetten, leichter und gefälliger Lackwaaren, Spielsachen und andern Dingen mehr.
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[292/0316]
I. Land- und Forstwirthschaft.
69. Tetranthera japonica Spreng. (Tomex japonica Thunb.), jap.
Hama-biwa.
70. Actinodaphne lancifolia Meissn. (Daphnidium lancifolium S.
& Z.), jap. Koga-no-ki, Koga-gashi.
Die blattwechselnde Laurineengattung Listera Thunb. (Benzoïn
Neess) kommt in Japan in acht Arten vor. Es sind ziemlich ansehn-
liche Sträucher, welche durch ihre Belaubung unter den vielen andern
Gliedern des blattwechselnden Laubwaldes wenig auffallen. Mehrere
führen nach der schwärzlichen Rinde den Namen Kuro-moji, andere
werden mit Bezug auf die weissgraue Rinde zusammen Shiro-moji
genannt. Erstere findet man weit verbreitet, zum Theil noch auf Yezo.
Bei allen lagert um das weisse Mark ein grauweisses, seidenglänzen-
des, angenehm riechendes Holz, das auf dem Querschnitt feine Mark-
strahlen, deutliche Jahresringe und sehr feine Poren zeigt. Von meh-
reren Arten Kuro-mochi wird es seit Jahrhunderten allgemein zu Zahn-
stochern, jap. Ko-yôji (yôji, Zahnbürste, ko, klein) verwendet, ins-
besondere von
71. Lindera sericea Bl. (Benzoïn sericeum S. & Z.), jap. Kuro-
moji, und von
72. L. umbellata Thunb. (Benzoïn Thunbergii S. & Z.), jap. Inu-
kusu, Kuro-moji.
Fam. Scrophularineae.
73. Paulownia imperialis S. & Z. (Bignonia tomentosa Thunb.),
jap. Kiri oder Kiri-no-ki. Dieser Baum ist nicht einheimisch, son-
dern Culturpflanze Japans seines leichten Holzes wegen. Man findet
ihn nie in geschlossenen Beständen oder sonst nach Art der Wald-
bäume angebaut, vielmehr ähnlich, wie unsere Obstbäume. Ein rascher
Wuchs zeichnet ihn aus und liefert schon nach 9—10 Jahren Stämme
von ansehnlicher Stärke, die sich durch Wurzelschösslinge, aber auch
durch Samen fortpflanzen. Das Holz ist gewöhnlich grauweiss, aber
auch oft hellbraun, sehr porös, namentlich an den Grenzen der Jahres-
ringe, und nähert sich in seinem specifischen Gewichte von 0,191 dem
des Korkes. Dabei ist es im Verhältniss zu gleichen Gewichtsmengen
anderer Hölzer sehr stark; auch wirft es sich nicht und reisst nicht
leicht. Alle diese Eigenschaften machen es werthvoll. Besonders wird
es aber seiner Leichtigkeit und Weichheit wegen in hunderterlei Weise
verwendet. Man macht daraus Kästchen und Kasten zum Verpacken
von Zahnpulver und Pillen, von Papier, Geweben, kunstgewerblichen
Erzeugnissen mancherlei Art, verwendet es in grosser Menge zur Dar-
stellung der geta’s oder Holzschuhe, der Schiebladen in Cabinetten,
leichter und gefälliger Lackwaaren, Spielsachen und andern Dingen mehr.
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Rein, Johann Justus: Japan nach Reisen und Studien. Bd. 2. Leipzig, 1886, S. 292. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rein_japan02_1886/316>, abgerufen am 22.11.2024.
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