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Rein, Johann Justus: Japan nach Reisen und Studien. Bd. 2. Leipzig, 1886.

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I. Land- und Forstwirthschaft.
zeigt auf dem Querschnitt die Jahresringe und dunklen Markstrahlen,
auf dem weissen Längsschnitt die dunklere Betüpfelung auf s deutlichste.

Fam. Meliaceae.

Japan weist vier Glieder derselben auf, nämlich:

117. Melia japonica Don., jap. Sendan.

118. M. Too-sendan S. & Z., jap. To-sendan, d. h. chinesischer
Sendan.

119. M. Azedarach L., jap. Obotshi, Sendan.

120. Cedrela chinensis A. Juss., jap. Chian-chim.

Unter den vielen fremden Pflanzenformen, welche der von Norden
kommende Botaniker in den Gärten und öffentlichen Anlagen des
Mittelmeergebietes trifft, befindet sich auch ein während des Winters
blattloser Baum von ansehnlicher Stammesstärke, der mit seiner dicken
zerrissenen Borke an eine alte Robinie, mit seiner unregelmässigen,
schwach verästelten Krone und den dicken Zweigen an einen grossen
Sumach erinnert, im Mai aber und vor den grossen doppeltgefiederten
Blättern eine Menge hellblauer Blüthentrauben entwickelt, welche in
Gestalt, Farbe und Geruch viel Aehnlichkeit mit den Sträussen der
Syringa haben. Dies ist Melia Azedarach, welche als Zierpflanze eine
weite Verbreitung hat und im englischen Westindien mit nicht wenig
Uebertreibung den stolzen Namen "The pride of India" (der Stolz In-
diens) führt. Indien ist nämlich ihre Heimat, von der aus sie auch
nach Japan verpflanzt worden ist, ebenso, wie eine zweite Art, deren
Namen Too-sendan auf China (Too=To) hinweist. Die dritte, oben-
erwähnte Species gilt für einheimisch, hat aber gleich den beiden
andern keine grosse Verbreitung in Japan. Die nahe Verwandtschaft
aller drei Arten wird auch durch den gemeinsamen Namen Sendan
hervorgehoben.

Es sind Bäume von raschem Wuchse, der sich später mehr an dem
Stammumfang, als in der Höhe erkennen lässt. Das hellbraune bis
dunkelziegelrothe Holz ist dem entsprechend weich und zeigt auf dem
Querschnitt sehr breite Jahresringe, die durch etwas violet leuchtende
Gürtel dichtgedrängter Poren scharf hervortreten. Zahlreiche, sehr
feine Markstrahlen durchziehen dasselbe. Man verwendet es in der
Tischlerei und zu Kisten, obgleich seine Dauerhaftigkeit an der Luft
und die Festigkeit nicht gross sind; auch stellt man daraus Gefässe her.

Die Cedrela ist ein seltener Zierbaum aus China, wie schon der
Volksname Chian-chin andeutet. Ihr wohlriechendes Holz ist dem
Sendan ähnlich, doch noch tiefer ziegelroth. Es hat die Eigenschaft,
weder zu reissen noch sich zu werfen, und wird in der Möbeltischlerei

I. Land- und Forstwirthschaft.
zeigt auf dem Querschnitt die Jahresringe und dunklen Markstrahlen,
auf dem weissen Längsschnitt die dunklere Betüpfelung auf s deutlichste.

Fam. Meliaceae.

Japan weist vier Glieder derselben auf, nämlich:

117. Melia japonica Don., jap. Sendan.

118. M. Too-sendan S. & Z., jap. Tô-sendan, d. h. chinesischer
Sendan.

119. M. Azedarach L., jap. Obotshi, Sendan.

120. Cedrela chinensis A. Juss., jap. Chian-chim.

Unter den vielen fremden Pflanzenformen, welche der von Norden
kommende Botaniker in den Gärten und öffentlichen Anlagen des
Mittelmeergebietes trifft, befindet sich auch ein während des Winters
blattloser Baum von ansehnlicher Stammesstärke, der mit seiner dicken
zerrissenen Borke an eine alte Robinie, mit seiner unregelmässigen,
schwach verästelten Krone und den dicken Zweigen an einen grossen
Sumach erinnert, im Mai aber und vor den grossen doppeltgefiederten
Blättern eine Menge hellblauer Blüthentrauben entwickelt, welche in
Gestalt, Farbe und Geruch viel Aehnlichkeit mit den Sträussen der
Syringa haben. Dies ist Melia Azedarach, welche als Zierpflanze eine
weite Verbreitung hat und im englischen Westindien mit nicht wenig
Uebertreibung den stolzen Namen »The pride of India« (der Stolz In-
diens) führt. Indien ist nämlich ihre Heimat, von der aus sie auch
nach Japan verpflanzt worden ist, ebenso, wie eine zweite Art, deren
Namen Too-sendan auf China (Too=Tô) hinweist. Die dritte, oben-
erwähnte Species gilt für einheimisch, hat aber gleich den beiden
andern keine grosse Verbreitung in Japan. Die nahe Verwandtschaft
aller drei Arten wird auch durch den gemeinsamen Namen Sendan
hervorgehoben.

Es sind Bäume von raschem Wuchse, der sich später mehr an dem
Stammumfang, als in der Höhe erkennen lässt. Das hellbraune bis
dunkelziegelrothe Holz ist dem entsprechend weich und zeigt auf dem
Querschnitt sehr breite Jahresringe, die durch etwas violet leuchtende
Gürtel dichtgedrängter Poren scharf hervortreten. Zahlreiche, sehr
feine Markstrahlen durchziehen dasselbe. Man verwendet es in der
Tischlerei und zu Kisten, obgleich seine Dauerhaftigkeit an der Luft
und die Festigkeit nicht gross sind; auch stellt man daraus Gefässe her.

Die Cedrela ist ein seltener Zierbaum aus China, wie schon der
Volksname Chian-chin andeutet. Ihr wohlriechendes Holz ist dem
Sendan ähnlich, doch noch tiefer ziegelroth. Es hat die Eigenschaft,
weder zu reissen noch sich zu werfen, und wird in der Möbeltischlerei

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[302/0326] I. Land- und Forstwirthschaft. zeigt auf dem Querschnitt die Jahresringe und dunklen Markstrahlen, auf dem weissen Längsschnitt die dunklere Betüpfelung auf s deutlichste. Fam. Meliaceae. Japan weist vier Glieder derselben auf, nämlich: 117. Melia japonica Don., jap. Sendan. 118. M. Too-sendan S. & Z., jap. Tô-sendan, d. h. chinesischer Sendan. 119. M. Azedarach L., jap. Obotshi, Sendan. 120. Cedrela chinensis A. Juss., jap. Chian-chim. Unter den vielen fremden Pflanzenformen, welche der von Norden kommende Botaniker in den Gärten und öffentlichen Anlagen des Mittelmeergebietes trifft, befindet sich auch ein während des Winters blattloser Baum von ansehnlicher Stammesstärke, der mit seiner dicken zerrissenen Borke an eine alte Robinie, mit seiner unregelmässigen, schwach verästelten Krone und den dicken Zweigen an einen grossen Sumach erinnert, im Mai aber und vor den grossen doppeltgefiederten Blättern eine Menge hellblauer Blüthentrauben entwickelt, welche in Gestalt, Farbe und Geruch viel Aehnlichkeit mit den Sträussen der Syringa haben. Dies ist Melia Azedarach, welche als Zierpflanze eine weite Verbreitung hat und im englischen Westindien mit nicht wenig Uebertreibung den stolzen Namen »The pride of India« (der Stolz In- diens) führt. Indien ist nämlich ihre Heimat, von der aus sie auch nach Japan verpflanzt worden ist, ebenso, wie eine zweite Art, deren Namen Too-sendan auf China (Too=Tô) hinweist. Die dritte, oben- erwähnte Species gilt für einheimisch, hat aber gleich den beiden andern keine grosse Verbreitung in Japan. Die nahe Verwandtschaft aller drei Arten wird auch durch den gemeinsamen Namen Sendan hervorgehoben. Es sind Bäume von raschem Wuchse, der sich später mehr an dem Stammumfang, als in der Höhe erkennen lässt. Das hellbraune bis dunkelziegelrothe Holz ist dem entsprechend weich und zeigt auf dem Querschnitt sehr breite Jahresringe, die durch etwas violet leuchtende Gürtel dichtgedrängter Poren scharf hervortreten. Zahlreiche, sehr feine Markstrahlen durchziehen dasselbe. Man verwendet es in der Tischlerei und zu Kisten, obgleich seine Dauerhaftigkeit an der Luft und die Festigkeit nicht gross sind; auch stellt man daraus Gefässe her. Die Cedrela ist ein seltener Zierbaum aus China, wie schon der Volksname Chian-chin andeutet. Ihr wohlriechendes Holz ist dem Sendan ähnlich, doch noch tiefer ziegelroth. Es hat die Eigenschaft, weder zu reissen noch sich zu werfen, und wird in der Möbeltischlerei

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Zitationshilfe: Rein, Johann Justus: Japan nach Reisen und Studien. Bd. 2. Leipzig, 1886, S. 302. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rein_japan02_1886/326>, abgerufen am 22.11.2024.