ausfuhrartikel sind Reis und Thee, die direkte Einfuhr ist kaum nennenswerth, da die wenigen fremden Kaufleute gleich den einhei- mischen ihren Bedarf durch Geschäftsfreunde in Yokohama decken. Aus diesen Gründen wird der Hafen Niigata in neuerer Zeit in Han- delsberichten aus Japan nicht mehr erwähnt. So fehlt er denn auch der Handelsstatistik, welche als Anhang zu diesem Kapitel beige- geben ist.
Zahlen beweisen. Ich entnahm sie teils den Veröffentlichungen der japanischen Zollbehörde, teils den englischen Consulatsberichten und stellte sie so in den verschiedenen Tabellen zusammen, dass da- durch ein übersichtliches Bild über den gesammten Aussenhandel Japans gewonnen werden kann. Diese Statistik, deren Werthangaben in der üblichen Landesmünze Yen gemacht wurden, enthält:
I. Werth der Aus- und Einfuhr Japans von 1868--1885 nach den einzelnen Vertragshäfen.
II. Den auswärtigen Handel Japans während der letzten fünf Jahre, geordnet nach Ländern.
III. Uebersicht der wichtigsten Ausfuhrartikel seit 1868 nach Grup- pen und Werth.
IV. Hauptausfuhrartikel mit ihren Werthen während der Jahre 1881 bis 1885.
V. Uebersicht der Ausfuhr im Jahre 1885 nach Artikeln, Ländern und Werth.
VI. Vergleichstabelle der Ein- und Ausfuhr von Gold und Silber in Münzen und Barren.
VII. Uebersicht der hervorragendsten Einfuhrartikel seit 1868 und ihres Werthes.
VIII. Einfuhr hervorragender Artikel im Jahre 1885 nach Ländern und Werth.
Die Handelsausweise während der Uebergangszeit vom Abschluss der ersten Verträge bis zum Jahre 1868 sind lückenhaft und hier weg- gelassen; auch gelten diejenigen der fünf ersten Jahre Meiji (1868 bis 1872) für ungenau, womit freilich nicht gesagt sein soll, dass die spä- teren Zollregister überall stimmen. Im allgemeinen zeigt sich eine bedeutende Zunahme der Aus- und Einfuhr, doch ohne Stetigkeit, die auch nicht zu erwarten war, indem hier dieselben allgemeinen Ur- sachen grosse Schwankungen des Verkehrs bewirkten, wie anderwärts.
Grosse Einkäufe, auf welchen Anlass sie immerhin zurückzuführen sein mögen, rufen stets ein unnatürliches Anschwellen der Einfuhr- ziffern hervor, welchem meist bald ein Rückschlag folgt, ebenso wie aussergewöhnliche Preissteigerungen einer Waare in der Regel rasch
IV. Handel und Verkehr.
ausfuhrartikel sind Reis und Thee, die direkte Einfuhr ist kaum nennenswerth, da die wenigen fremden Kaufleute gleich den einhei- mischen ihren Bedarf durch Geschäftsfreunde in Yokohama decken. Aus diesen Gründen wird der Hafen Niigata in neuerer Zeit in Han- delsberichten aus Japan nicht mehr erwähnt. So fehlt er denn auch der Handelsstatistik, welche als Anhang zu diesem Kapitel beige- geben ist.
Zahlen beweisen. Ich entnahm sie teils den Veröffentlichungen der japanischen Zollbehörde, teils den englischen Consulatsberichten und stellte sie so in den verschiedenen Tabellen zusammen, dass da- durch ein übersichtliches Bild über den gesammten Aussenhandel Japans gewonnen werden kann. Diese Statistik, deren Werthangaben in der üblichen Landesmünze Yen gemacht wurden, enthält:
I. Werth der Aus- und Einfuhr Japans von 1868—1885 nach den einzelnen Vertragshäfen.
II. Den auswärtigen Handel Japans während der letzten fünf Jahre, geordnet nach Ländern.
III. Uebersicht der wichtigsten Ausfuhrartikel seit 1868 nach Grup- pen und Werth.
IV. Hauptausfuhrartikel mit ihren Werthen während der Jahre 1881 bis 1885.
V. Uebersicht der Ausfuhr im Jahre 1885 nach Artikeln, Ländern und Werth.
VI. Vergleichstabelle der Ein- und Ausfuhr von Gold und Silber in Münzen und Barren.
VII. Uebersicht der hervorragendsten Einfuhrartikel seit 1868 und ihres Werthes.
VIII. Einfuhr hervorragender Artikel im Jahre 1885 nach Ländern und Werth.
Die Handelsausweise während der Uebergangszeit vom Abschluss der ersten Verträge bis zum Jahre 1868 sind lückenhaft und hier weg- gelassen; auch gelten diejenigen der fünf ersten Jahre Meiji (1868 bis 1872) für ungenau, womit freilich nicht gesagt sein soll, dass die spä- teren Zollregister überall stimmen. Im allgemeinen zeigt sich eine bedeutende Zunahme der Aus- und Einfuhr, doch ohne Stetigkeit, die auch nicht zu erwarten war, indem hier dieselben allgemeinen Ur- sachen grosse Schwankungen des Verkehrs bewirkten, wie anderwärts.
Grosse Einkäufe, auf welchen Anlass sie immerhin zurückzuführen sein mögen, rufen stets ein unnatürliches Anschwellen der Einfuhr- ziffern hervor, welchem meist bald ein Rückschlag folgt, ebenso wie aussergewöhnliche Preissteigerungen einer Waare in der Regel rasch
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IV. Handel und Verkehr.
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nennenswerth, da die wenigen fremden Kaufleute gleich den einhei-
mischen ihren Bedarf durch Geschäftsfreunde in Yokohama decken.
Aus diesen Gründen wird der Hafen Niigata in neuerer Zeit in Han-
delsberichten aus Japan nicht mehr erwähnt. So fehlt er denn auch
der Handelsstatistik, welche als Anhang zu diesem Kapitel beige-
geben ist.
Zahlen beweisen. Ich entnahm sie teils den Veröffentlichungen
der japanischen Zollbehörde, teils den englischen Consulatsberichten
und stellte sie so in den verschiedenen Tabellen zusammen, dass da-
durch ein übersichtliches Bild über den gesammten Aussenhandel
Japans gewonnen werden kann. Diese Statistik, deren Werthangaben
in der üblichen Landesmünze Yen gemacht wurden, enthält:
I. Werth der Aus- und Einfuhr Japans von 1868—1885 nach den
einzelnen Vertragshäfen.
II. Den auswärtigen Handel Japans während der letzten fünf
Jahre, geordnet nach Ländern.
III. Uebersicht der wichtigsten Ausfuhrartikel seit 1868 nach Grup-
pen und Werth.
IV. Hauptausfuhrartikel mit ihren Werthen während der Jahre 1881
bis 1885.
V. Uebersicht der Ausfuhr im Jahre 1885 nach Artikeln, Ländern
und Werth.
VI. Vergleichstabelle der Ein- und Ausfuhr von Gold und Silber
in Münzen und Barren.
VII. Uebersicht der hervorragendsten Einfuhrartikel seit 1868 und
ihres Werthes.
VIII. Einfuhr hervorragender Artikel im Jahre 1885 nach Ländern
und Werth.
Die Handelsausweise während der Uebergangszeit vom Abschluss
der ersten Verträge bis zum Jahre 1868 sind lückenhaft und hier weg-
gelassen; auch gelten diejenigen der fünf ersten Jahre Meiji (1868 bis
1872) für ungenau, womit freilich nicht gesagt sein soll, dass die spä-
teren Zollregister überall stimmen. Im allgemeinen zeigt sich eine
bedeutende Zunahme der Aus- und Einfuhr, doch ohne Stetigkeit, die
auch nicht zu erwarten war, indem hier dieselben allgemeinen Ur-
sachen grosse Schwankungen des Verkehrs bewirkten, wie anderwärts.
Grosse Einkäufe, auf welchen Anlass sie immerhin zurückzuführen
sein mögen, rufen stets ein unnatürliches Anschwellen der Einfuhr-
ziffern hervor, welchem meist bald ein Rückschlag folgt, ebenso wie
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Rein, Johann Justus: Japan nach Reisen und Studien. Bd. 2. Leipzig, 1886, S. 632. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rein_japan02_1886/692>, abgerufen am 24.11.2024.
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