Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Reineck, Johann: Zwei Predigten: Gehalten in der Bischöflichen hohen Stifts-Kirchen zu Halberstadt. Halberstadt, 1613.

Bild:
<< vorherige Seite

machendem Fleisch vnnd Blut des Sohns Gottes gespeiset vnd getrencket seyn; Vnd werden jtzt von den Engeln bewacht in jhren Gräbern / daß kein Beinlein noch Steublein davon verröret oder verloren seyn kan / biß ad diem restitutionis omnium, Actor. 3.Act. 3, 21. Matt. 13, 43. Dan. 12, 3. Da werden sie leuchten wie die Sonne am Himmel / vnd wie der Glantz des Firmaments. Matth. 13. Daniel. 12.

Wir verwerffen auch nicht alle Gemehlte vnd Bilde der Heyligen / sondern sagen mit Doctor Luther: Daß die Bildstürmer / Zwinglianer vnd Calvinisten vnrecht thun / die alle Bilder aus der Kirchen reissen; Bekennen mit Gregorio: Quod doctis est scriptura, illud vulgo est pictura, Was die Gelerten in der Schrifft haben / das können die Einfeltigen an den Gemehlden vnnd Bildern lernen vnd studiren.

Wir behalten auch die gedechtnis der Heyligen in vnsern Kirchen / vnnd begehen die Festa der hochgelobten Jungfrawen Maria / vnnd der Apostel feyrlichen. Hie von haben wir Gottes Wort: Psalm. 112: In memoria sempiterna erit justus, DesPs. 112, 6. & 116, 15. Gerechten wird nimmermehr vergessen werden; Psalm. 116: Der Todt seiner Heyligen ist wehrt geachtet für den Augen des HErren. Wir haben auch Exempel in der Bibel: Der verstorbenen Ertzväter wird im alten Testament gar ehrlich erwehnet; So gedenckt auch Christus Johannis des Teuffers nach seinem tode rühmlichen. Vnd in 105. 106. Psalm / Actor. 7. Heb. 11. werdenPs. 105. t. & 106. t. Act. 7, t. c. Ebr. 11, t. c. die grossen Wercke der Heyligen / sampt jhrem Lobe nach der lenge beschreiben. Was nun Gottes Wort vns weiset / das erzeigen wir den Heyligen willig vnd fleissig; Aber wir müssen hieneben acht haben / daß wir vom Wort nicht schreiten / vnnd demselbigen zuwider nichts fürnemen: Darumb lassen wir Gottes Wort alhie das Liecht vnser Füsse seyn / vnd ehren die Heyligen auff dreyerley weise / wie solches in der Augspurgischen Confession erkleret wird.

Erstlich loben wir GOTT in seinen Heyligen / Psalm. 150.Ps. 150, 1.

machendem Fleisch vnnd Blut des Sohns Gottes gespeiset vnd getrencket seyn; Vnd werden jtzt von den Engeln bewacht in jhren Gräbern / daß kein Beinlein noch Steublein davon verröret oder verloren seyn kan / biß ad diem restitutionis omnium, Actor. 3.Act. 3, 21. Matt. 13, 43. Dan. 12, 3. Da werden sie leuchten wie die Sonne am Himmel / vnd wie der Glantz des Firmaments. Matth. 13. Daniel. 12.

Wir verwerffen auch nicht alle Gemehlte vñ Bilde der Heyligen / sondern sagen mit Doctor Luther: Daß die Bildstürmer / Zwinglianer vnd Calvinisten vnrecht thun / die alle Bilder aus der Kirchen reissen; Bekennen mit Gregorio: Quod doctis est scriptura, illud vulgo est pictura, Was die Gelerten in der Schrifft haben / das können die Einfeltigen an den Gemehlden vnnd Bildern lernen vnd studiren.

Wir behalten auch die gedechtnis der Heyligen in vnsern Kirchen / vnnd begehen die Festa der hochgelobten Jungfrawen Maria / vnnd der Apostel feyrlichen. Hie von haben wir Gottes Wort: Psalm. 112: In memoria sempiterna erit justus, DesPs. 112, 6. & 116, 15. Gerechten wird nimmermehr vergessen werden; Psalm. 116: Der Todt seiner Heyligen ist wehrt geachtet für den Augen des HErren. Wir haben auch Exempel in der Bibel: Der verstorbenen Ertzväter wird im alten Testament gar ehrlich erwehnet; So gedenckt auch Christus Johannis des Teuffers nach seinem tode rühmlichen. Vnd in 105. 106. Psalm / Actor. 7. Heb. 11. werdenPs. 105. t. & 106. t. Act. 7, t. c. Ebr. 11, t. c. die grossen Wercke der Heyligen / sampt jhrem Lobe nach der lenge beschreiben. Was nun Gottes Wort vns weiset / das erzeigen wir den Heyligen willig vnd fleissig; Aber wir müssen hieneben acht haben / daß wir vom Wort nicht schreiten / vnnd demselbigen zuwider nichts fürnemen: Darumb lassen wir Gottes Wort alhie das Liecht vnser Füsse seyn / vnd ehren die Heyligen auff dreyerley weise / wie solches in der Augspurgischen Confession erkleret wird.

Erstlich loben wir GOTT in seinen Heyligen / Psalm. 150.Ps. 150, 1.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0079"/>
machendem Fleisch vnnd Blut des Sohns Gottes gespeiset            vnd getrencket seyn; Vnd werden jtzt von den Engeln bewacht in jhren Gräbern / daß kein            Beinlein noch Steublein davon verröret oder verloren seyn kan / biß ad diem restitutionis            omnium, Actor. 3.<note place="right"><hi rendition="#i">Act. 3, 21. Matt. 13, 43. Dan. 12,                3.</hi></note> Da werden sie leuchten wie die Sonne am Himmel / vnd wie der Glantz des            Firmaments. Matth. 13. Daniel. 12.</p>
        <p>Wir verwerffen auch nicht alle Gemehlte vn&#x0303; Bilde der Heyligen / sondern sagen mit            Doctor Luther: Daß die Bildstürmer / Zwinglianer vnd Calvinisten vnrecht thun / die alle            Bilder aus der Kirchen reissen; Bekennen mit Gregorio: Quod doctis est scriptura, illud            vulgo est pictura, Was die Gelerten in der Schrifft haben / das können die Einfeltigen an            den Gemehlden vnnd Bildern lernen vnd studiren.</p>
        <p>Wir behalten auch die gedechtnis der Heyligen in vnsern Kirchen / vnnd begehen die Festa            der hochgelobten Jungfrawen Maria / vnnd der Apostel feyrlichen. Hie von haben wir Gottes            Wort: Psalm. 112: In memoria sempiterna erit justus, Des<note place="right"><hi rendition="#i">Ps. 112, 6. &amp; 116, 15.</hi></note> Gerechten wird nimmermehr            vergessen werden; Psalm. 116: Der Todt seiner Heyligen ist wehrt geachtet für den Augen            des HErren. Wir haben auch Exempel in der Bibel: Der verstorbenen Ertzväter wird im alten            Testament gar ehrlich erwehnet; So gedenckt auch Christus Johannis des Teuffers nach            seinem tode rühmlichen. Vnd in 105. 106. Psalm / Actor. 7. Heb. 11. werden<note place="right"><hi rendition="#i">Ps. 105. t. &amp; 106. t. Act. 7, t. c. Ebr. 11, t.                c.</hi></note> die grossen Wercke der Heyligen / sampt jhrem Lobe nach der lenge            beschreiben. Was nun Gottes Wort vns weiset / das erzeigen wir den Heyligen willig vnd            fleissig; Aber wir müssen hieneben acht haben / daß wir vom Wort nicht schreiten / vnnd            demselbigen zuwider nichts fürnemen: Darumb lassen wir Gottes Wort alhie das Liecht vnser            Füsse seyn / vnd ehren die Heyligen auff dreyerley weise / wie solches in der            Augspurgischen Confession erkleret wird.</p>
        <p>Erstlich loben wir GOTT in seinen Heyligen / Psalm. 150.<note place="right"><hi rendition="#i">Ps. 150, 1.</hi></note>
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0079] machendem Fleisch vnnd Blut des Sohns Gottes gespeiset vnd getrencket seyn; Vnd werden jtzt von den Engeln bewacht in jhren Gräbern / daß kein Beinlein noch Steublein davon verröret oder verloren seyn kan / biß ad diem restitutionis omnium, Actor. 3. Da werden sie leuchten wie die Sonne am Himmel / vnd wie der Glantz des Firmaments. Matth. 13. Daniel. 12. Act. 3, 21. Matt. 13, 43. Dan. 12, 3. Wir verwerffen auch nicht alle Gemehlte vñ Bilde der Heyligen / sondern sagen mit Doctor Luther: Daß die Bildstürmer / Zwinglianer vnd Calvinisten vnrecht thun / die alle Bilder aus der Kirchen reissen; Bekennen mit Gregorio: Quod doctis est scriptura, illud vulgo est pictura, Was die Gelerten in der Schrifft haben / das können die Einfeltigen an den Gemehlden vnnd Bildern lernen vnd studiren. Wir behalten auch die gedechtnis der Heyligen in vnsern Kirchen / vnnd begehen die Festa der hochgelobten Jungfrawen Maria / vnnd der Apostel feyrlichen. Hie von haben wir Gottes Wort: Psalm. 112: In memoria sempiterna erit justus, Des Gerechten wird nimmermehr vergessen werden; Psalm. 116: Der Todt seiner Heyligen ist wehrt geachtet für den Augen des HErren. Wir haben auch Exempel in der Bibel: Der verstorbenen Ertzväter wird im alten Testament gar ehrlich erwehnet; So gedenckt auch Christus Johannis des Teuffers nach seinem tode rühmlichen. Vnd in 105. 106. Psalm / Actor. 7. Heb. 11. werden die grossen Wercke der Heyligen / sampt jhrem Lobe nach der lenge beschreiben. Was nun Gottes Wort vns weiset / das erzeigen wir den Heyligen willig vnd fleissig; Aber wir müssen hieneben acht haben / daß wir vom Wort nicht schreiten / vnnd demselbigen zuwider nichts fürnemen: Darumb lassen wir Gottes Wort alhie das Liecht vnser Füsse seyn / vnd ehren die Heyligen auff dreyerley weise / wie solches in der Augspurgischen Confession erkleret wird. Ps. 112, 6. & 116, 15. Ps. 105. t. & 106. t. Act. 7, t. c. Ebr. 11, t. c. Erstlich loben wir GOTT in seinen Heyligen / Psalm. 150. Ps. 150, 1.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/reinecker_predigten_1613
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/reinecker_predigten_1613/79
Zitationshilfe: Reineck, Johann: Zwei Predigten: Gehalten in der Bischöflichen hohen Stifts-Kirchen zu Halberstadt. Halberstadt, 1613, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reinecker_predigten_1613/79>, abgerufen am 21.11.2024.