Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Rempen, Johann: Schau-Bühne Der Evangelischen Warheit. Leipzig, 1721.

Bild:
<< vorherige Seite

setzet werden: so wäre in solchem Fall die Frage woher man wüste/ daß die Lehr eines solchen Pabstes seye ein ketzerischer Irrthum/ die Lehr aber eines anderen Pabstes eine Glaubens-Warheit? dan man müste dis glauben entweder weilen der andere Pabst es also bekräfftiget/ und hieraus würde folgen/ daß ein Pabst unfehlbarer seye als der ander. Oder aber man müste sagen/ daß die Lehr jenes Pabstes/ nicht aber dieses nach dem Ketzerthum schmecke/ davon müsse man die probe nehmen aus Gottes Wort: und dis ist wohl geredet. Aber was bekümmeren wir uns dan viel wegen der Unfehlbarkeit des Pabstes/ der doch in ketzerische Irrthum gerahten kan/ und seiner Warheiten oder Fehleren aus dem Wort Gottes muß überwiesen werden?

III. Man muß doch die person des Pabstes/ wan er redet/ auf zweyerley Weise beobachten: Dan erstlich kan er reden als eine privat- und sonderbahre person, und in diesem Fall wollen zwar Bellarminus l. 4. de pontif c. 6. Suarez disp. 7. Albertus Pighius, Tirinus &c. behaupten/ daß auch der Pabst in Glaubens-sachen nicht könne irren. Dannoch Cajetanus opusc. de auctor. Papae. Canus l. 6. de locis Theolog. Turrianus disp. 16. d. I. Bannez z. z. q. I. 2. 10. Malderus dub. 7. mit dem mehrsten Catholischen Hauffen geben zu / daß der Pabst/ wan er redet als eine privat-person, irren könne/ und der Gefahr in Glaubens-sachen zu fehlen unterworffen seye. Zweitens kan der Pabst reden (wie es die Gelehrte nennen) ex Cathedra, von dem Stuel Petri als ein Ober-Haubt der Kirchen: Und in diesem Fall ist es unmöglich daß der Pabst irren könne; dan solches wird nicht zulassen der versprochene Beystand des H. Geistes: ja so gar (wie Adamus Burghaber de infallib. pontif. hiervon redet) wan ein Pabst eine Ketzerey im Busem hegete/ und den Mund wollte eröffnen diesen seinen Irrthum der Kirchen fürzutragen/ und auffzutringen/ so würde GOtt des Pabstes Zungen gewaltig und kräfftig zwingen anders zu reden/ als er im Gemüht führte / gemäß dem Spruch Luc. 14. v. 23. Nöhtige und zwinge sie mit Gewalt hinein.

Antwort. Dis ist leicht gesagt/ aber schwer zu beweisen. Seynds doch mehrsten theils lauter dem göttlichen Wort zuwider lauffende Ketzereyen/ welche der Pabst als Warheiten oben von dem ertichteten Stuel Petri ex cathedra seiner päbstischen Kirchen auffbürdet. Zudem/ wan Gott mit Gewalt die Zunge eines solchen Pabstes wider seine im Hertzen verborgene Meinung zu reden zwingen wolte/ würde er ihn ja zum liegen anhalten. Und wan sich die Sache also verhält/ daß der Pabst wider seinen Willen die Glaubens-Warheiten aussagen muß/ so thuts keine Noht/ daß die Cardinäl mit sorgfältigem Fleiß einen vernünfftigen Pabst ihrer Kirchen fürstellen: dan Balaams Eselin könte schon alles verrichten/ wan Gott mit Gewalt wie vorzeiten num. 22. ihre Zungen regete.

IV. Man bedarff nicht so hönisch zu spotten wegen dieser manier zu reden: daß nemlich / wan irgend ein ketzerischer Pabst seine Ketzerey der Kirchen zu glauben aufftringen wollte / GOtt durch seine Krafft ihn zwingen und anstrengen würde wider sein Gewissen und Willen das Gegentheil zu reden; dan (wie gar recht Adamus Burghaber de infall. pontif. hat angemerckt) würde dessentwegen ein solcher Pabst nicht liegen: sondern der Pabst seine person vertreten/ wie ein Comoediant welcher auff der Schaubühne vertritt die person eines Kaysers oder Königs/ und folgens auch redet/ und sich geberdet als ein Kayser oder König ob er schon im Hertzen wohl weiß/ daß er weder Kayser sey noch König: aber dessentwegen doch nicht lieget. Solcher Gestalten würde es sich auch verhalten mit dem Pabst.

Antwort. Diese Gleichnüß mit dem Comoedianten schickt sich gar wohl und füglich auf den Pabst: Dan warhafftig dessen Ober-Gewalt mit der ertichteten Unfehlbarkeit ist eine lautere Comoedie und eiteles Affen-spiel.

V. Es könnte zwar das Ansehen gewinnen/ als hätten etliche wegen der Ketzerey verschreyete Päbste offentliche Glaubens-Irrthümer ausgesprengt: aber man muß selbige mit Bellarmino de infal. pontif. Francisco Sylvio in controv. fidei l. 4. q. 2. M. Gravina

setzet werden: so wäre in solchem Fall die Frage woher man wüste/ daß die Lehr eines solchen Pabstes seye ein ketzerischer Irrthum/ die Lehr aber eines anderen Pabstes eine Glaubens-Warheit? dan man müste dis glauben entweder weilen der andere Pabst es also bekräfftiget/ und hieraus würde folgen/ daß ein Pabst unfehlbarer seye als der ander. Oder aber man müste sagen/ daß die Lehr jenes Pabstes/ nicht aber dieses nach dem Ketzerthum schmecke/ davon müsse man die probe nehmen aus Gottes Wort: und dis ist wohl geredet. Aber was bekümmeren wir uns dan viel wegen der Unfehlbarkeit des Pabstes/ der doch in ketzerische Irrthum gerahten kan/ und seiner Warheiten oder Fehleren aus dem Wort Gottes muß überwiesen werden?

III. Man muß doch die person des Pabstes/ wan er redet/ auf zweyerley Weise beobachten: Dan erstlich kan er reden als eine privat- und sonderbahre person, und in diesem Fall wollen zwar Bellarminus l. 4. de pontif c. 6. Suarez disp. 7. Albertus Pighius, Tirinus &c. behaupten/ daß auch der Pabst in Glaubens-sachen nicht könne irren. Dannoch Cajetanus opusc. de auctor. Papae. Canus l. 6. de locis Theolog. Turrianus disp. 16. d. I. Bannez z. z. q. I. 2. 10. Malderus dub. 7. mit dem mehrsten Catholischen Hauffen geben zu / daß der Pabst/ wan er redet als eine privat-person, irren könne/ und der Gefahr in Glaubens-sachen zu fehlen unterworffen seye. Zweitens kan der Pabst reden (wie es die Gelehrte nennen) ex Cathedra, von dem Stuel Petri als ein Ober-Haubt der Kirchen: Und in diesem Fall ist es unmöglich daß der Pabst irren könne; dan solches wird nicht zulassen der versprochene Beystand des H. Geistes: ja so gar (wie Adamus Burghaber de infallib. pontif. hiervon redet) wan ein Pabst eine Ketzerey im Busem hegete/ und den Mund wollte eröffnen diesen seinen Irrthum der Kirchen fürzutragen/ und auffzutringen/ so würde GOtt des Pabstes Zungen gewaltig und kräfftig zwingen anders zu reden/ als er im Gemüht führte / gemäß dem Spruch Luc. 14. v. 23. Nöhtige und zwinge sie mit Gewalt hinein.

Antwort. Dis ist leicht gesagt/ aber schwer zu beweisen. Seynds doch mehrsten theils lauter dem göttlichen Wort zuwider lauffende Ketzereyen/ welche der Pabst als Warheiten oben von dem ertichteten Stuel Petri ex cathedra seiner päbstischen Kirchen auffbürdet. Zudem/ wan Gott mit Gewalt die Zunge eines solchen Pabstes wider seine im Hertzen verborgene Meinung zu reden zwingen wolte/ würde er ihn ja zum liegen anhalten. Und wan sich die Sache also verhält/ daß der Pabst wider seinen Willen die Glaubens-Warheiten aussagen muß/ so thuts keine Noht/ daß die Cardinäl mit sorgfältigem Fleiß einen vernünfftigen Pabst ihrer Kirchen fürstellen: dan Balaams Eselin könte schon alles verrichten/ wan Gott mit Gewalt wie vorzeiten num. 22. ihre Zungen regete.

IV. Man bedarff nicht so hönisch zu spotten wegen dieser manier zu reden: daß nemlich / wan irgend ein ketzerischer Pabst seine Ketzerey der Kirchen zu glauben aufftringen wollte / GOtt durch seine Krafft ihn zwingen und anstrengen würde wider sein Gewissen und Willen das Gegentheil zu reden; dan (wie gar recht Adamus Burghaber de infall. pontif. hat angemerckt) würde dessentwegen ein solcher Pabst nicht liegen: sondern der Pabst seine person vertreten/ wie ein Comoediant welcher auff der Schaubühne vertritt die person eines Kaysers oder Königs/ und folgens auch redet/ und sich geberdet als ein Kayser oder König ob er schon im Hertzen wohl weiß/ daß er weder Kayser sey noch König: aber dessentwegen doch nicht lieget. Solcher Gestalten würde es sich auch verhalten mit dem Pabst.

Antwort. Diese Gleichnüß mit dem Comoedianten schickt sich gar wohl und füglich auf den Pabst: Dan warhafftig dessen Ober-Gewalt mit der ertichteten Unfehlbarkeit ist eine lautere Comoedie und eiteles Affen-spiel.

V. Es könnte zwar das Ansehen gewinnen/ als hätten etliche wegen der Ketzerey verschreyete Päbste offentliche Glaubens-Irrthümer ausgesprengt: aber man muß selbige mit Bellarmino de infal. pontif. Francisco Sylvio in controv. fidei l. 4. q. 2. M. Gravina

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0123" n="103"/>
setzet werden: so wäre in solchem Fall die Frage woher man wüste/ daß die Lehr            eines solchen Pabstes seye ein ketzerischer Irrthum/ die Lehr aber eines anderen Pabstes            eine Glaubens-Warheit? dan man müste dis glauben entweder weilen der andere Pabst es also            bekräfftiget/ und hieraus würde folgen/ daß ein Pabst unfehlbarer seye als der ander.            Oder aber man müste sagen/ daß die Lehr jenes Pabstes/ nicht aber dieses nach dem            Ketzerthum schmecke/ davon müsse man die probe nehmen aus Gottes Wort: und dis ist wohl            geredet. Aber was bekümmeren wir uns dan viel wegen der Unfehlbarkeit des Pabstes/ der            doch in ketzerische Irrthum gerahten kan/ und seiner Warheiten oder Fehleren aus dem Wort            Gottes muß überwiesen werden?</p>
        <p>III. Man muß doch die person des Pabstes/ wan er redet/ auf zweyerley Weise beobachten:            Dan erstlich kan er reden als eine privat- und sonderbahre person, und in diesem Fall            wollen zwar Bellarminus l. 4. de pontif c. 6. Suarez disp. 7. Albertus Pighius, Tirinus            &amp;c. behaupten/ daß auch der Pabst in Glaubens-sachen nicht könne irren. Dannoch            Cajetanus opusc. de auctor. Papae. Canus l. 6. de locis Theolog. Turrianus disp. 16. d. I.            Bannez z. z. q. I. 2. 10. Malderus dub. 7. mit dem mehrsten Catholischen Hauffen geben zu           / daß der Pabst/ wan er redet als eine privat-person, irren könne/ und der Gefahr in            Glaubens-sachen zu fehlen unterworffen seye. Zweitens kan der Pabst reden (wie es die            Gelehrte nennen) ex Cathedra, von dem Stuel Petri als ein Ober-Haubt der Kirchen: Und in            diesem Fall ist es unmöglich daß der Pabst irren könne; dan solches wird nicht zulassen            der versprochene Beystand des H. Geistes: ja so gar (wie Adamus Burghaber de infallib.            pontif. hiervon redet) wan ein Pabst eine Ketzerey im Busem hegete/ und den Mund wollte            eröffnen diesen seinen Irrthum der Kirchen fürzutragen/ und auffzutringen/ so würde GOtt            des Pabstes Zungen gewaltig und kräfftig zwingen anders zu reden/ als er im Gemüht führte           / gemäß dem Spruch Luc. 14. v. 23. Nöhtige und zwinge sie mit Gewalt hinein.</p>
        <p>Antwort. Dis ist leicht gesagt/ aber schwer zu beweisen. Seynds doch mehrsten theils            lauter dem göttlichen Wort zuwider lauffende Ketzereyen/ welche der Pabst als Warheiten            oben von dem ertichteten Stuel Petri ex cathedra seiner päbstischen Kirchen auffbürdet.            Zudem/ wan Gott mit Gewalt die Zunge eines solchen Pabstes wider seine im Hertzen            verborgene Meinung zu reden zwingen wolte/ würde er ihn ja zum liegen anhalten. Und wan            sich die Sache also verhält/ daß der Pabst wider seinen Willen die Glaubens-Warheiten            aussagen muß/ so thuts keine Noht/ daß die Cardinäl mit sorgfältigem Fleiß einen            vernünfftigen Pabst ihrer Kirchen fürstellen: dan Balaams Eselin könte schon alles            verrichten/ wan Gott mit Gewalt wie vorzeiten num. 22. ihre Zungen regete.</p>
        <p>IV. Man bedarff nicht so hönisch zu spotten wegen dieser manier zu reden: daß nemlich /            wan irgend ein ketzerischer Pabst seine Ketzerey der Kirchen zu glauben aufftringen wollte           / GOtt durch seine Krafft ihn zwingen und anstrengen würde wider sein Gewissen und Willen            das Gegentheil zu reden; dan (wie gar recht Adamus Burghaber de infall. pontif. hat            angemerckt) würde dessentwegen ein solcher Pabst nicht liegen: sondern der Pabst seine            person vertreten/ wie ein Comoediant welcher auff der Schaubühne vertritt die person            eines Kaysers oder Königs/ und folgens auch redet/ und sich geberdet als ein Kayser oder            König ob er schon im Hertzen wohl weiß/ daß er weder Kayser sey noch König: aber            dessentwegen doch nicht lieget. Solcher Gestalten würde es sich auch verhalten mit dem            Pabst.</p>
        <p>Antwort. Diese Gleichnüß mit dem Comoedianten schickt sich gar wohl und füglich auf den            Pabst: Dan warhafftig dessen Ober-Gewalt mit der ertichteten Unfehlbarkeit ist eine            lautere Comoedie und eiteles Affen-spiel.</p>
        <p>V. Es könnte zwar das Ansehen gewinnen/ als hätten etliche wegen der Ketzerey            verschreyete Päbste offentliche Glaubens-Irrthümer ausgesprengt: aber man muß selbige mit            Bellarmino de infal. pontif. Francisco Sylvio in controv. fidei l. 4. q. 2. M. Gravina
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[103/0123] setzet werden: so wäre in solchem Fall die Frage woher man wüste/ daß die Lehr eines solchen Pabstes seye ein ketzerischer Irrthum/ die Lehr aber eines anderen Pabstes eine Glaubens-Warheit? dan man müste dis glauben entweder weilen der andere Pabst es also bekräfftiget/ und hieraus würde folgen/ daß ein Pabst unfehlbarer seye als der ander. Oder aber man müste sagen/ daß die Lehr jenes Pabstes/ nicht aber dieses nach dem Ketzerthum schmecke/ davon müsse man die probe nehmen aus Gottes Wort: und dis ist wohl geredet. Aber was bekümmeren wir uns dan viel wegen der Unfehlbarkeit des Pabstes/ der doch in ketzerische Irrthum gerahten kan/ und seiner Warheiten oder Fehleren aus dem Wort Gottes muß überwiesen werden? III. Man muß doch die person des Pabstes/ wan er redet/ auf zweyerley Weise beobachten: Dan erstlich kan er reden als eine privat- und sonderbahre person, und in diesem Fall wollen zwar Bellarminus l. 4. de pontif c. 6. Suarez disp. 7. Albertus Pighius, Tirinus &c. behaupten/ daß auch der Pabst in Glaubens-sachen nicht könne irren. Dannoch Cajetanus opusc. de auctor. Papae. Canus l. 6. de locis Theolog. Turrianus disp. 16. d. I. Bannez z. z. q. I. 2. 10. Malderus dub. 7. mit dem mehrsten Catholischen Hauffen geben zu / daß der Pabst/ wan er redet als eine privat-person, irren könne/ und der Gefahr in Glaubens-sachen zu fehlen unterworffen seye. Zweitens kan der Pabst reden (wie es die Gelehrte nennen) ex Cathedra, von dem Stuel Petri als ein Ober-Haubt der Kirchen: Und in diesem Fall ist es unmöglich daß der Pabst irren könne; dan solches wird nicht zulassen der versprochene Beystand des H. Geistes: ja so gar (wie Adamus Burghaber de infallib. pontif. hiervon redet) wan ein Pabst eine Ketzerey im Busem hegete/ und den Mund wollte eröffnen diesen seinen Irrthum der Kirchen fürzutragen/ und auffzutringen/ so würde GOtt des Pabstes Zungen gewaltig und kräfftig zwingen anders zu reden/ als er im Gemüht führte / gemäß dem Spruch Luc. 14. v. 23. Nöhtige und zwinge sie mit Gewalt hinein. Antwort. Dis ist leicht gesagt/ aber schwer zu beweisen. Seynds doch mehrsten theils lauter dem göttlichen Wort zuwider lauffende Ketzereyen/ welche der Pabst als Warheiten oben von dem ertichteten Stuel Petri ex cathedra seiner päbstischen Kirchen auffbürdet. Zudem/ wan Gott mit Gewalt die Zunge eines solchen Pabstes wider seine im Hertzen verborgene Meinung zu reden zwingen wolte/ würde er ihn ja zum liegen anhalten. Und wan sich die Sache also verhält/ daß der Pabst wider seinen Willen die Glaubens-Warheiten aussagen muß/ so thuts keine Noht/ daß die Cardinäl mit sorgfältigem Fleiß einen vernünfftigen Pabst ihrer Kirchen fürstellen: dan Balaams Eselin könte schon alles verrichten/ wan Gott mit Gewalt wie vorzeiten num. 22. ihre Zungen regete. IV. Man bedarff nicht so hönisch zu spotten wegen dieser manier zu reden: daß nemlich / wan irgend ein ketzerischer Pabst seine Ketzerey der Kirchen zu glauben aufftringen wollte / GOtt durch seine Krafft ihn zwingen und anstrengen würde wider sein Gewissen und Willen das Gegentheil zu reden; dan (wie gar recht Adamus Burghaber de infall. pontif. hat angemerckt) würde dessentwegen ein solcher Pabst nicht liegen: sondern der Pabst seine person vertreten/ wie ein Comoediant welcher auff der Schaubühne vertritt die person eines Kaysers oder Königs/ und folgens auch redet/ und sich geberdet als ein Kayser oder König ob er schon im Hertzen wohl weiß/ daß er weder Kayser sey noch König: aber dessentwegen doch nicht lieget. Solcher Gestalten würde es sich auch verhalten mit dem Pabst. Antwort. Diese Gleichnüß mit dem Comoedianten schickt sich gar wohl und füglich auf den Pabst: Dan warhafftig dessen Ober-Gewalt mit der ertichteten Unfehlbarkeit ist eine lautere Comoedie und eiteles Affen-spiel. V. Es könnte zwar das Ansehen gewinnen/ als hätten etliche wegen der Ketzerey verschreyete Päbste offentliche Glaubens-Irrthümer ausgesprengt: aber man muß selbige mit Bellarmino de infal. pontif. Francisco Sylvio in controv. fidei l. 4. q. 2. M. Gravina

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-11-26T12:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-11-26T12:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/rempen_schaubuehne_1721
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/rempen_schaubuehne_1721/123
Zitationshilfe: Rempen, Johann: Schau-Bühne Der Evangelischen Warheit. Leipzig, 1721, S. 103. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rempen_schaubuehne_1721/123>, abgerufen am 25.11.2024.