Wenn iederman seine Arbeit von dem Alt-Syn- dikus erhalten hat, so wird dieselbe sorgfältig, ohne Uebereilung, und mit aller möglichen Ge- schicklichkeit verrichtet. Diese Arbeit dauert vier Stunden, worauf man sich in einen gemeinschaft- lichen der ganzen Kolonie gehörigen Saal versam- let, um die Mahlzeit zu sich zu nehmen, welche von einigen Mitbürgern, während der vierstündi- gen Arbeit, ist zubereitet worden. Nach dem Es- sen genüßt man die in diesen heissen Ländern nöthi- ge Ruhe, der Schlaf dauert anderthalb Stunden. dann überläßt man sich verschiedenen Arten von Zeit- vertreiben bis zum Abendessen, nach dessen Endi- gung sich ein ieder mit seiner Frau und Kindern nach Hause begiebt.
Man ist nicht gebunden, immer die nämliche Arbeit vorzunehmen. Dieienigen, welche wechseln wollen, finden bei dem Alt-Syndikus nicht das mindeste Hindernis. Man ermahnt sogar die Bürger dazu: und nur die, welche es ausdrück- lich verlangen, arbeiten immer einerlei.
Die Mannspersonen bekommen alle auswärtigen harten Arbeiten, die Weiber aber die innern häußlichen, wenn es keine Verrichtungen sind, die Kräfte verlan- gen, und wobei es auf die Bearbeitung der Me- talle, des Kupfers, der Platina, der Steine und des Holzes ankömt. Alle Handwerker, die mit der Nadel arbeiten, werden blos von Frauen- zimmern getrieben, das Schumacherhandwerk aus-
genom-
Wenn iederman ſeine Arbeit von dem Alt-Syn- dikus erhalten hat, ſo wird dieſelbe ſorgfaͤltig, ohne Uebereilung, und mit aller moͤglichen Ge- ſchicklichkeit verrichtet. Dieſe Arbeit dauert vier Stunden, worauf man ſich in einen gemeinſchaft- lichen der ganzen Kolonie gehoͤrigen Saal verſam- let, um die Mahlzeit zu ſich zu nehmen, welche von einigen Mitbuͤrgern, waͤhrend der vierſtuͤndi- gen Arbeit, iſt zubereitet worden. Nach dem Eſ- ſen genuͤßt man die in dieſen heiſſen Laͤndern noͤthi- ge Ruhe, der Schlaf dauert anderthalb Stunden. dann uͤberlaͤßt man ſich verſchiedenen Arten von Zeit- vertreiben bis zum Abendeſſen, nach deſſen Endi- gung ſich ein ieder mit ſeiner Frau und Kindern nach Hauſe begiebt.
Man iſt nicht gebunden, immer die naͤmliche Arbeit vorzunehmen. Dieienigen, welche wechſeln wollen, finden bei dem Alt-Syndikus nicht das mindeſte Hindernis. Man ermahnt ſogar die Buͤrger dazu: und nur die, welche es ausdruͤck- lich verlangen, arbeiten immer einerlei.
Die Mannsperſonen bekommen alle auswaͤrtigen harten Arbeiten, die Weiber aber die innern haͤußlichen, wenn es keine Verrichtungen ſind, die Kraͤfte verlan- gen, und wobei es auf die Bearbeitung der Me- talle, des Kupfers, der Platina, der Steine und des Holzes ankoͤmt. Alle Handwerker, die mit der Nadel arbeiten, werden blos von Frauen- zimmern getrieben, das Schumacherhandwerk aus-
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Wenn iederman ſeine Arbeit von dem Alt-Syn-
dikus erhalten hat, ſo wird dieſelbe ſorgfaͤltig,
ohne Uebereilung, und mit aller moͤglichen Ge-
ſchicklichkeit verrichtet. Dieſe Arbeit dauert vier
Stunden, worauf man ſich in einen gemeinſchaft-
lichen der ganzen Kolonie gehoͤrigen Saal verſam-
let, um die Mahlzeit zu ſich zu nehmen, welche
von einigen Mitbuͤrgern, waͤhrend der vierſtuͤndi-
gen Arbeit, iſt zubereitet worden. Nach dem Eſ-
ſen genuͤßt man die in dieſen heiſſen Laͤndern noͤthi-
ge Ruhe, der Schlaf dauert anderthalb Stunden.
dann uͤberlaͤßt man ſich verſchiedenen Arten von Zeit-
vertreiben bis zum Abendeſſen, nach deſſen Endi-
gung ſich ein ieder mit ſeiner Frau und Kindern nach
Hauſe begiebt.
Man iſt nicht gebunden, immer die naͤmliche
Arbeit vorzunehmen. Dieienigen, welche wechſeln
wollen, finden bei dem Alt-Syndikus nicht das
mindeſte Hindernis. Man ermahnt ſogar die
Buͤrger dazu: und nur die, welche es ausdruͤck-
lich verlangen, arbeiten immer einerlei.
Die Mannsperſonen bekommen alle auswaͤrtigen
harten Arbeiten, die Weiber aber die innern haͤußlichen,
wenn es keine Verrichtungen ſind, die Kraͤfte verlan-
gen, und wobei es auf die Bearbeitung der Me-
talle, des Kupfers, der Platina, der Steine
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Rétif de La Bretonne, Nicolas-Edme: Der fliegende Mensch. Übers. v. Wilhelm Christhelf Siegmund Mylius. 2. Aufl. Dresden u. a., 1785, S. 332. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/retif_mensch_1785/340>, abgerufen am 24.11.2024.
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