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[Reuter, Christian]: Graf Ehrenfried. 1700.

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wohl gut/ will Er aber nicht/ so will ich
mir ein Klage-Schreiben machen lassen
und Ihn ordentlicher weise bey dem Kö-
nige dieser wegen verklagen.
Grethe. Je nu/ nu/ meinen Willen hast du;
Wenn du aber dadurch dir deinen
Herrn zum Feinde machest/ so gieb mir
die Schuld hernach nur nicht.
Courage. Ich will das Ding schon machen/ be-
kümmere dich nur umb nichts. Aber hö-
re/ Grethgen/ umb welche Zeit mag es
ietzo wohl seyn?
Grete. Der Wächter hat/ deucht mich/ Eilf-
fe geruffen.
Courage. Ist es denn schon so spät?
Grete. Es war ja bald 10. Uhr/ wie der Herr
Graff mit seinen Leuten nach Hause
kam/ und das verzog sich auch wohl eine
halbe Stunde; Nun/ wie lange sind
wir denn wohl hier?
Courage. Schläfft denn dein Herr schon?
Grethe Ach ja/ es ist alles zu Bette.
Courage. Liegen Sie denn nun alle auff einer
Streu?
Grethe. Alle mit einander.
Courage. Ich möchte das Nacht-Lager doch
gerne sehen.
Grethe. Verzieh/ ich wil dirs öffnen. (Gehet
ab.)
Courag. Ey ja/ Grethgen/ ich wil dir ein an-
dermahl wieder was zu Gefallen thun.

(Graf Ehrenfrieds Schlaff-Zimmer wird eröff-
uet/ und zeiget eine Straputzke/ worauff
der
wohl gut/ will Er aber nicht/ ſo will ich
mir ein Klage-Schreiben machen laſſen
und Ihn ordentlicher weiſe bey dem Koͤ-
nige dieſer wegen verklagen.
Grethe. Je nu/ nu/ meinen Willen haſt du;
Wenn du aber dadurch dir deinen
Herrn zum Feinde macheſt/ ſo gieb mir
die Schuld hernach nur nicht.
Courage. Ich will das Ding ſchon machen/ be-
kuͤmmere dich nur umb nichts. Aber hoͤ-
re/ Grethgen/ umb welche Zeit mag es
ietzo wohl ſeyn?
Grete. Der Waͤchter hat/ deucht mich/ Eilf-
fe geruffen.
Courage. Iſt es denn ſchon ſo ſpaͤt?
Grete. Es war ja bald 10. Uhr/ wie der Herr
Graff mit ſeinen Leuten nach Hauſe
kam/ und das verzog ſich auch wohl eine
halbe Stunde; Nun/ wie lange ſind
wir denn wohl hier?
Courage. Schlaͤfft denn dein Herr ſchon?
Grethe Ach ja/ es iſt alles zu Bette.
Courage. Liegen Sie denn nun alle auff einer
Streu?
Grethe. Alle mit einander.
Courage. Ich moͤchte das Nacht-Lager doch
gerne ſehen.
Grethe. Verzieh/ ich wil dirs oͤffnen. (Gehet
ab.)
Courag. Ey ja/ Grethgen/ ich wil dir ein an-
dermahl wieder was zu Gefallen thun.

(Graf Ehrenfrieds Schlaff-Zimmer wird eroͤff-
uet/ und zeiget eine Straputzke/ worauff
der
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[90/0101] wohl gut/ will Er aber nicht/ ſo will ich mir ein Klage-Schreiben machen laſſen und Ihn ordentlicher weiſe bey dem Koͤ- nige dieſer wegen verklagen. Grethe. Je nu/ nu/ meinen Willen haſt du; Wenn du aber dadurch dir deinen Herrn zum Feinde macheſt/ ſo gieb mir die Schuld hernach nur nicht. Courage. Ich will das Ding ſchon machen/ be- kuͤmmere dich nur umb nichts. Aber hoͤ- re/ Grethgen/ umb welche Zeit mag es ietzo wohl ſeyn? Grete. Der Waͤchter hat/ deucht mich/ Eilf- fe geruffen. Courage. Iſt es denn ſchon ſo ſpaͤt? Grete. Es war ja bald 10. Uhr/ wie der Herr Graff mit ſeinen Leuten nach Hauſe kam/ und das verzog ſich auch wohl eine halbe Stunde; Nun/ wie lange ſind wir denn wohl hier? Courage. Schlaͤfft denn dein Herr ſchon? Grethe Ach ja/ es iſt alles zu Bette. Courage. Liegen Sie denn nun alle auff einer Streu? Grethe. Alle mit einander. Courage. Ich moͤchte das Nacht-Lager doch gerne ſehen. Grethe. Verzieh/ ich wil dirs oͤffnen. (Gehet ab.) Courag. Ey ja/ Grethgen/ ich wil dir ein an- dermahl wieder was zu Gefallen thun. (Graf Ehrenfrieds Schlaff-Zimmer wird eroͤff- uet/ und zeiget eine Straputzke/ worauff der

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Zitationshilfe: [Reuter, Christian]: Graf Ehrenfried. 1700, S. 90. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reuter_ehrenfried_1700/101>, abgerufen am 21.11.2024.