[Reuter, Christian]: Graf Ehrenfried. 1700.
rische Dinge vornimmt/ da setzt er so ein Hauffen Sachen auf das Spiel/ und hat mehr Tref- fer als Fehler auf den Nummern/ so muß er ja verspielen. Nun/ er hat ja auch nicht das Geringste mehr in seinen Vermögen/ und ich habe die Briefe von so einen Herrn/ wenn er er nichts hat. Keinen Heller Kost-Geld habe ich/ weil ich bey ihm bin/ von ihm bekommen/ und wenn ich mir durch Stehlen manchmahl nicht ein Accidens gemacht hätte/ so würde ich wohl schmäle Bissen bey ihn haben fressen müssen. Weil aber die Freude nun ein Ende hat/ und nichts mehr bey dem Herrn Grafen vor mich zu holen ist/ so hab ich incognito von ihn meinen Abschied genommen/ er mag sich nun den Hn. Capitain Lieutenant des Nachts die stinckigten Knochen krauen lassen/ biß er einschläfft/ ich habe Stanck genug bey meiner Nächtlichen Auffwartung von ihm verschlu- cken müssen. Ich will schon sehen/ wo ich einen andern Herrn kriege/ der mir satt zu fressen giebt/ daß ich mich nicht mehr auff das Pro- moviren legen darff/ denn sonst/ wenn ich grös- ser würde/ dürffte ich eine Gewohnheit drauß machen/ und mit der Zeit gar an den Galgen kommen. (will abgehen.). Siebender Aufftritt. Mummel-Märten/ Mirax, Narruffsk. Pamph. Mirax. (Kriegt ihn hinten bey den Ermel.) Halt Vogel/ wo wilstu hinaus? Mum. M. Warum denn/ was gehts denn euch an? Last ihr mich immer gehen. Mirax.
riſche Dinge vornim̃t/ da ſetzt er ſo ein Hauffen Sachen auf das Spiel/ und hat mehr Tref- fer als Fehler auf den Nummern/ ſo muß er ja verſpielen. Nun/ er hat ja auch nicht das Geringſte mehr in ſeinen Vermoͤgen/ und ich habe die Briefe von ſo einen Herrn/ wenn er er nichts hat. Keinen Heller Koſt-Geld habe ich/ weil ich bey ihm bin/ von ihm bekommen/ und wenn ich mir durch Stehlen manchmahl nicht ein Accidens gemacht haͤtte/ ſo wuͤrde ich wohl ſchmaͤle Biſſen bey ihn haben freſſen muͤſſen. Weil aber die Freude nun ein Ende hat/ und nichts mehr bey dem Herrn Grafen vor mich zu holen iſt/ ſo hab ich incognito von ihn meinen Abſchied genommen/ er mag ſich nun den Hn. Capitain Lieutenant des Nachts die ſtinckigten Knochen krauen laſſen/ biß er einſchlaͤfft/ ich habe Stanck genug bey meiner Naͤchtlichen Auffwartung von ihm verſchlu- cken muͤſſen. Ich will ſchon ſehen/ wo ich einen andern Herrn kriege/ der mir ſatt zu freſſen giebt/ daß ich mich nicht mehr auff das Pro- moviren legen darff/ denn ſonſt/ wenn ich groͤſ- ſer wuͤrde/ duͤrffte ich eine Gewohnheit drauß machen/ und mit der Zeit gar an den Galgen kommen. (will abgehen.). Siebender Aufftritt. Mummel-Maͤrten/ Mirax, Narruffsk. Pamph. Mirax. (Kriegt ihn hinten bey den Ermel.) Halt Vogel/ wo wilſtu hinaus? Mum. M. Warum denn/ was gehts denn euch an? Laſt ihr mich immer gehen. Mirax.
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riſche Dinge vornim̃t/ da ſetzt er ſo ein Hauffen
Sachen auf das Spiel/ und hat mehr Tref-
fer als Fehler auf den Nummern/ ſo muß er
ja verſpielen. Nun/ er hat ja auch nicht das
Geringſte mehr in ſeinen Vermoͤgen/ und ich
habe die Briefe von ſo einen Herrn/ wenn er
er nichts hat. Keinen Heller Koſt-Geld habe
ich/ weil ich bey ihm bin/ von ihm bekommen/
und wenn ich mir durch Stehlen manchmahl
nicht ein Accidens gemacht haͤtte/ ſo wuͤrde ich
wohl ſchmaͤle Biſſen bey ihn haben freſſen
muͤſſen. Weil aber die Freude nun ein Ende
hat/ und nichts mehr bey dem Herrn Grafen
vor mich zu holen iſt/ ſo hab ich incognito von
ihn meinen Abſchied genommen/ er mag ſich
nun den Hn. Capitain Lieutenant des Nachts
die ſtinckigten Knochen krauen laſſen/ biß er
einſchlaͤfft/ ich habe Stanck genug bey meiner
Naͤchtlichen Auffwartung von ihm verſchlu-
cken muͤſſen. Ich will ſchon ſehen/ wo ich einen
andern Herrn kriege/ der mir ſatt zu freſſen
giebt/ daß ich mich nicht mehr auff das Pro-
moviren legen darff/ denn ſonſt/ wenn ich groͤſ-
ſer wuͤrde/ duͤrffte ich eine Gewohnheit drauß
machen/ und mit der Zeit gar an den Galgen
kommen. (will abgehen.).
Siebender Aufftritt.
Mummel-Maͤrten/ Mirax, Narruffsk. Pamph.
Mirax. (Kriegt ihn hinten bey den Ermel.) Halt
Vogel/ wo wilſtu hinaus?
Mum. M. Warum denn/ was gehts denn euch
an? Laſt ihr mich immer gehen.
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