[Reuter, Christian]: Graf Ehrenfried. 1700.
denen Strümpffe/ versetzt es/ verscha- chert es/ denn ich muß Geld haben. Ach wie manche schöne Nacht habe ich die alte Klunte/ meines Herrn seine Trö- del-Frau/ aus dem Bette pochen müs- sen/ daß sie mir bald auff meines Herrn seine verschammerirten Hosen/ bald auf seine Weste/ oder ein paar Hembden/ Geld lehnen müssen; Und wenn es denn zu gesetzter Zeit hat sollen wieder einge- löset werden/ so ist hernach bey meinem Herrn Grafen kein Mensch zu Hause gewesen. Itzund stehen nun wieder ein hauffen Sachen versetzt/ ich will gerne sehen/ wenn Er Sie wieder wird einlösen lassen. Zwar fragte ich dar- nach auch nichts/ wenn nur die Leute nicht immer zu mir gelauffen kämen/ und qvälten mich so. Doch kan ich die guten Leute auch nicht drumb verdencken/ weil sie wissen/ daß ich meines Herrn seine Hand-Gelder alle unter mir habe/ ja/ es wäre gut zahlen/ wenn wir nur alle- mahl was hätten. Dritter Aufftritt. Klunte und Fortunatus. Klunte. Glück zu! Herr Capitain Lieutenant, Glück zu! Fortunatus. Grossen Danck/ Mutter Klunte/ großen Danck. Was bringet denn ihr guts? Klun-
denen Struͤmpffe/ verſetzt es/ verſcha- chert es/ denn ich muß Geld haben. Ach wie manche ſchoͤne Nacht habe ich die alte Klunte/ meines Herrn ſeine Troͤ- del-Frau/ aus dem Bette pochen muͤſ- ſen/ daß ſie mir bald auff meines Herꝛn ſeine verſchammerirten Hoſen/ bald auf ſeine Weſte/ oder ein paar Hembden/ Geld lehnen muͤſſen; Und wenn es denn zu geſetzter Zeit hat ſollen wieder einge- loͤſet werden/ ſo iſt hernach bey meinem Herrn Grafen kein Menſch zu Hauſe geweſen. Itzund ſtehen nun wieder ein hauffen Sachen verſetzt/ ich will gerne ſehen/ wenn Er Sie wieder wird einloͤſen laſſen. Zwar fragte ich dar- nach auch nichts/ wenn nur die Leute nicht immer zu miꝛ gelauffen kaͤmen/ und qvaͤlten mich ſo. Doch kan ich die guten Leute auch nicht drumb verdencken/ weil ſie wiſſen/ daß ich meines Herrn ſeine Hand-Gelder alle unter mir habe/ ja/ es waͤre gut zahlen/ wenn wir nur alle- mahl was haͤtten. Dritter Aufftritt. Klunte und Fortunatus. Klunte. Gluͤck zu! Herr Capitain Lieutenant, Gluͤck zu! Fortunatus. Groſſen Danck/ Mutter Klunte/ großen Danck. Was bringet denn ihr guts? Klun-
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wie manche ſchoͤne Nacht habe ich die
alte Klunte/ meines Herrn ſeine Troͤ-
del-Frau/ aus dem Bette pochen muͤſ-
ſen/ daß ſie mir bald auff meines Herꝛn
ſeine verſchammerirten Hoſen/ bald auf
ſeine Weſte/ oder ein paar Hembden/
Geld lehnen muͤſſen; Und wenn es denn
zu geſetzter Zeit hat ſollen wieder einge-
loͤſet werden/ ſo iſt hernach bey meinem
Herrn Grafen kein Menſch zu Hauſe
geweſen. Itzund ſtehen nun wieder
ein hauffen Sachen verſetzt/ ich will
gerne ſehen/ wenn Er Sie wieder wird
einloͤſen laſſen. Zwar fragte ich dar-
nach auch nichts/ wenn nur die Leute
nicht immer zu miꝛ gelauffen kaͤmen/ und
qvaͤlten mich ſo. Doch kan ich die guten
Leute auch nicht drumb verdencken/ weil
ſie wiſſen/ daß ich meines Herrn ſeine
Hand-Gelder alle unter mir habe/ ja/
es waͤre gut zahlen/ wenn wir nur alle-
mahl was haͤtten.
Dritter Aufftritt.
Klunte und Fortunatus.
Klunte. Gluͤck zu! Herr Capitain Lieutenant,
Gluͤck zu!
Fortunatus. Groſſen Danck/ Mutter Klunte/
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